Als Mariner im Krieg - Kapitel 14
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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<strong>Als</strong> <strong>Mariner</strong> <strong>im</strong> <strong>Krieg</strong> • <strong>Kapitel</strong> <strong>14</strong><br />
jährigen Jubiläum unserer Bekanntschaft versöhnten<br />
wir uns wieder. Diesmal hatte Annemarie mir he<strong>im</strong>lich<br />
ein Tischlein gedeckt und ein Paar Handschuhe<br />
und zwei Kunstmappen darauf gelegt, »Degas« und<br />
»Die Künstler von Montmartre«.<br />
Mein Batterieschuster bat mich um Urlaub. Er zeigte<br />
mir zur Begründung einen Brief von seiner Frau vor,<br />
der so lautete: »Komm schnell, lieber Heinz. Gib<br />
Deinem Vorgesetzten gute Worte. Der Friedrich hat<br />
einen gestochen, der ist gestorben. Ich komme unter<br />
die Erde.« Friedrich war ein fünfzehnjähriger Sohn<br />
des Schusters.<br />
Der verrückte Kommandeur und der bösartige<br />
Oberleutnant teufelten meine Batterien in unsinnigster<br />
Weise an. Befehle über Befehle ergingen<br />
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