Als Mariner im Krieg - Kapitel 14
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Als</strong> <strong>Mariner</strong> <strong>im</strong> <strong>Krieg</strong> • <strong>Kapitel</strong> <strong>14</strong><br />
sprachen wehmütig von der Kaiserhofzeit. Otto erinnerte<br />
mich daran, daß ich einmal in der Betrunkenheit<br />
Annemarie gezwungen hatte, Bratkartoffeln mit<br />
Ofenruß zu essen. – Eine Eilbotschaft ordnete doppelte<br />
Besetzung aller Posten an. Man erwartete einen<br />
englischen Angriff. – Es wurde warm, Kresse<br />
und Radieschen sproßten. Große Libellen schwirrten<br />
umher. Ich unternahm mit den R.-O.-A.s einen siebenstündigen<br />
Ausflug durch Wald und Heide, wobei<br />
wir viel heiteren Unsinn trieben. Zu Pfingsten ging<br />
ich nach Brokeswalde zu Tanz. An tausend <strong>Mariner</strong><br />
tanzten dort mit oder ohne Mädchen. Sie hatten sich<br />
alle mit grünem Laub geschmückt und waren so vergnügt,<br />
wie das bei nur einer Ziehharmonika und ganz<br />
dünnem Bier möglich war. Frau Warneke, die schöne<br />
Seite 45 von 123