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Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

Evangelium zu.“ Die Abgeordneten des Bischofs hatten die Räte ermahnt, in der Kirche zu bleiben, da es<br />

außer ihr kein Heil gebe. Zwingli erwiderte: „Laßt euch, liebe Herrn und Bürger, durch diese Ermahnung<br />

nicht auf den Gedanken führen, daß ihr euch jemals <strong>von</strong> der Kirche Christi gesondert habt. Ich glaube<br />

zuversichtlich, daß ihr euch noch wohl zu erinnern wißt, was ich euch in meiner Erklärung über Matthäus<br />

gesagt habe, daß jener Fels, welcher dem ihn redlich bekennenden Jünger den Namen Petrus gab, das<br />

Fundament der Kirche sei. In jeglichem Volk, an jedem Ort, wer mit seinem Munde Jesum bekennt und im<br />

Herzen glaubt, Gott habe ihn <strong>von</strong> den Toten auferweckt, wird selig werden. Es ist gewiß, daß niemand außer<br />

derjenigen Kirche selig werden kann.“ Die Folge dieser Verhandlung war, daß bald darauf Wanner, einer<br />

der drei Abgesandten des Bischofs, sich offen zum Evangelium bekannte.<br />

<strong>Der</strong> Zürcher Rat lehnte jedes Vorgehen gegen Zwingli ab, und Rom rüstete sich zu einem neuen<br />

Angriff. Als Zwingli <strong>von</strong> den Plänen der Römlinge hörte, schrieb er <strong>von</strong> ihnen als solchen, „welche ich<br />

weniger fürchte, wie ein hohes Ufer die Wellen drohender Flüsse“. Die Anstrengungen der Priester förderten<br />

nur die Sache, die sie zu vernichten trachteten. Die Wahrheit breitete sich immer weiter aus. In Deutschland<br />

faßten die Anhänger Luthers, die durch dessen Verschwinden entmutigt waren, neuen Mut, als sie <strong>von</strong> dem<br />

Wachstum des Evangeliums in der Schweiz hörten. Als die Reformation in Zürich Wurzel gefaßt hatte, sah<br />

man ihre Früchte in der Unterdrückung des Lasters und in der Förderung der Ordnung und friedlichen<br />

Einvernehmens, so daß Zwingli schreiben konnte: „<strong>Der</strong> Friede weilt in unserer Stadt. Zu dieser Ruhe hat<br />

aber wohl die Einigkeit der Prediger des Worts nicht das geringste beigetragen. Zwischen uns gibt es keine<br />

Spannung, keine Zwietracht, keinen Neid, keine Zänkereien und Streitigkeiten. Wem könnte man aber diese<br />

Übereinstimmung der Gemüter mehr zuschreiben als wie dem höchsten, besten Gott?“<br />

Die <strong>von</strong> der Reformation errungenen Erfolge reizten die Anhänger Roms zu noch größeren<br />

Anstrengungen, sie zu vernichten. Da die Unterdrückung der Sache Luthers in Deutschland durch<br />

Verfolgungen so wenig fruchtete, entschlossen sie sich, die Reformbestrebungen mit ihren eigenen Waffen<br />

zu schlagen. Es sollte ein Streitgespräch mit Zwingli stattfinden, und da die Anordnung dieses Gespräches<br />

in ihren Händen lag, wollten sie sich dadurch den Sieg sichern, indem sie den <strong>Kampf</strong>platz und die Richter,<br />

die zwischen den Streitenden entscheiden sollten, wählten. Konnten sie erst einmal Zwingli in ihre Gewalt<br />

bekommen, dann wollten sie schon dafür sorgen, daß er ihnen nicht entwischte. Und war der führende Kopf<br />

zum Schweigen gebracht, dann konnte die Reformationsbewegung rasch erstickt werden. Doch sorgfältig<br />

verheimlichten sie ihre Absicht.<br />

Das Religionsgespräch sollte in Baden stattfinden; Zwingli aber war nicht dabei. <strong>Der</strong> Zürcher Rat<br />

mißtraute den Absichten Roms, auch das Auflodern der in den katholischen Kantonen für die evangelischen<br />

Gläubigen angezündeten Scheiterhaufen diente als Warnung; deshalb verbot er seinem Seelsorger, sich<br />

dieser Gefahr auszusetzen. Zwingli war bereit, sich allen Römlingen in Zürich zu stellen; aber nach Baden<br />

zu gehen, wo eben erst das Blut der Märtyrer um der Wahrheit willen vergossen worden war, hätte für ihn<br />

den sicheren Tod bedeutet. Ökolampadius und Haller vertraten die Reformation, während der bekannte<br />

Doktor Eck, den eine Schar päpstlicher Gelehrter und Kirchenfürsten unterstützte, der Vertreter Roms war.<br />

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