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Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

gefallenen Menschen unmöglich geworden. Doch als der Heiland sein Leben hingab und mit seinem letzten<br />

Atemzug ausrief: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30), da war die Durchführung des Erlösungsplanes<br />

gesichert. Die dem sündigen Paar in Eden gegebene Verheißung des Heils war bestätigt. Das Reich der<br />

Gnade, das zuvor in der Verheißung Gottes bestanden hatte, war nun aufgerichtet.<br />

Somit gereichte der Tod Christi — gerade das Ereignis, das die Jünger als den gänzlichen Untergang<br />

ihrer Hoffnung betrachtet hatten — dazu, diese für ewig zu gründen. Während der Tod Jesu sie grausam<br />

enttäuscht hatte, bedeutete er doch den höchsten Beweis, daß ihr Glaube richtig gewesen war. Das Ereignis,<br />

das sie mit Trauer und Verzweiflung erfüllt hatte, öffnete jedem Kind Adams die Tür der Hoffnung. Im Tode<br />

Jesu gipfelt das zukünftige Leben und die ewige Glückseligkeit der Gottgetreuen aller Zeitalter.<br />

Absichten voll unendlicher Barmherzigkeit gingen gerade durch die Enttäuschung der Jünger in<br />

Erfüllung. Während ihre Herzen <strong>von</strong> der göttlichen Anmut und <strong>von</strong> der Macht der Lehre dessen, der da<br />

redete, wie noch nie ein Mensch geredet (Johannes 7,46) hatte, gewonnen worden waren, zeigte es sich, daß<br />

mit dem reinen Gold ihrer Liebe zu Jesus doch noch die wertlose Schlacke weltlichen Stolzes und<br />

selbstsüchtigen Ehrgeizes vermengt war. Noch im oberen Saal, wo alles für das Essen des Passahlammes<br />

vorbereitet stand, in jener feierlichen Stunde, da der Meister schon in den Schatten Gethsemanes trat, „erhob<br />

sich ... ein Zank unter ihnen, welcher unter ihnen sollte für den Größten gehalten werden“. Lukas 22,24.<br />

Ihnen schwebte das Bild des Thrones, der Krone und der Herrlichkeit vor Augen, während doch die Schmach<br />

und Seelenangst im Garten Gethsemane, das Richthaus und das Kreuz auf Golgatha vor ihnen lagen. <strong>Der</strong><br />

Stolz ihres Herzens, ihr Verlangen nach weltlichem Ruhm verleitete sie, hartnäckig an den falschen Lehren<br />

ihrer Zeit festzuhalten und die Worte des Heilandes, welche die wahre Beschaffenheit seines Reiches<br />

beschrieben und auf seine Leiden und seinen Tod hinwiesen, unbeachtet zu lassen. Und diese Irrtümer<br />

führten zu der schweren aber notwendigen Prüfung, die zu ihrer Besserung zugelassen wurde. Obgleich die<br />

Jünger den Sinn ihrer<br />

Botschaft verkehrt aufgefaßt hatten und sie ihre Erwartungen nicht verwirklicht sahen, so hatten sie<br />

doch die ihnen <strong>von</strong> Gott aufgetragene Warnung verkündigt, und der Herr wollte ihren Glauben belohnen<br />

und ihren Gehorsam ehren. Ihnen sollte das Werk anvertraut werden, das herrliche Evangelium <strong>von</strong> ihrem<br />

auferstandenen Herrn unter allen Völkern zu verbreiten. Um sie darauf vorzubereiten, mußten sie durch die<br />

ihnen so bitter erscheinende Erfahrung hindurchgehen. Nach seiner Auferstehung erschien Jesus seinen<br />

Jüngern auf dem Wege nach Emmaus und „fing an <strong>von</strong> Mose und allen Propheten und legte ihnen alle<br />

Schriften aus, die <strong>von</strong> ihm gesagt waren“. Lukas 24,27. Die Herzen der Jünger wurden bewegt. Ihr Glaube<br />

entbrannte. Sie wurden „wiedergeboren ... zu einer lebendigen Hoffnung“ (1.Petrus 1,3), noch ehe sich Jesus<br />

ihnen zu erkennen gab. Es lag in seiner Absicht, ihren Verstand zu erleuchten und ihren Glauben auf das<br />

feste prophetische Wort zu gründen.<br />

Er wünschte, daß die Wahrheit in ihren Herzen fest Wurzel faßte, nicht nur weil sie <strong>von</strong> seinem<br />

persönlichen Zeugnis unterstützt war, sondern auch um des untrüglichen Beweises willen, der in den<br />

Symbolen und Schattenbildern des Zeremonialgesetzes sowie in den Weissagungen des Alten Testaments<br />

lag. Es war für die Nachfolger Christi notwendig, einen verständigen Glauben zu haben, nicht nur um ihrer<br />

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