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Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

herabgewürdigt und der selbst infolgedessen verunreinigt. Seine Vorstellung <strong>von</strong> Gott wird zum Abbild der<br />

gefallenen Menschheit erniedrigt; denn der Priester gilt als Vertreter Gottes. Dieses erniedrigende<br />

Bekenntnis <strong>von</strong> Mensch zu Mensch ist die geheime Quelle, aus der viel Böses geflossen ist, das die Welt<br />

verderbt hat und sie zur endgültigen Vernichtung führen wird. Doch ist es dem, der gegen sich selbst<br />

nachsichtig ist, angenehmer, einem Mitmenschen zu beichten, als sein Herz vor Gott zu offenbaren; es sagt<br />

der menschlichen Natur mehr zu, Buße zu tun, als der Sünde zu entsagen. Es ist leichter, den Körper in<br />

Sacktuch mit Brennesseln und einschneidenden Ketten zu kasteien, als die fleischlichen Lüste zu kreuzigen.<br />

Schwer ist das Joch, welches das fleischliche Herz lieber trägt, als daß es sich unter das Joch Christi beugte.<br />

Es besteht eine überraschende Ähnlichkeit zwischen der römischkatholischen Kirche und der<br />

jüdischen Gemeinde zur Zeit Christi. Während die Juden insgeheim die Grundsätze des Gesetzes Gottes mit<br />

Füßen traten, achteten sie nach außen hin streng auf die Einhaltung dieser Verordnungen, die sie mit hohen<br />

Anforderungen und mit Überlieferungen beschwerten, die ihre Befolgung peinigend und lästig machten.<br />

Wie die Juden vorgaben, das Gesetz zu ehren, so behauptet die römische Kirche, das Kreuz zu verherrlichen.<br />

Sie erhöht das Symbol der Leiden Christi, während sie den, den es darstellt, in der Praxis verleugnet.<br />

Die Katholiken bringen auf ihren Kirchen, Altären und Gewändern Kreuze an, Überall sieht man das<br />

Zeichen des Kreuzes, überall wird es nach außen hin verehrt und erhöht. Aber die Lehren Christi sind unter<br />

einer Fülle sinnloser Überlieferungen, falscher Auslegung und strenger Vorschriften begraben. Des<br />

Heilandes Worte über die verblendeten Juden passen noch viel besser auf die Würdenträger der römischkatholischen<br />

Kirche: „Sie binden aber schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf<br />

den Hals; aber sie selbst wollen dieselben nicht mit einem Finger regen.“ Gewissenhafte Menschen werden<br />

ständig in Schrecken und Furcht vor dem Zorn eines beleidigten Gottes gehalten, während viele<br />

Würdenträger der Kirche in Luxus und Vergnügen leben.<br />

Um den Untergang der Menschen zu erreichen, will Satan ihre Aufmerksamkeit <strong>von</strong> Christus<br />

abwenden, der allein sie erlösen kann. Er bietet allen möglichen Ersatz für den, der gesagt hat. „Kommet her<br />

zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Es ist Satans beständiges Bemühen,<br />

das Wesen Gottes, die Natur der Sünde und den wahren Ausgang des großen <strong>Kampf</strong>es verkehrt darzustellen.<br />

Seine Trugschlüsse verringern die Verpflichtung gegen das göttliche Gesetz und gestatten den Menschen zu<br />

sündigen. Gleichzeitig flößt er ihnen falsche Vorstellungen <strong>von</strong> Gott ein, so daß sie eher mit Furcht und Haß<br />

denn mit Liebe zu ihm aufblicken. Die seinem eigenen Charakter anhaftende Grausamkeit schreibt er dem<br />

Schöpfer zu; sie ist in den Religionssystemen verkörpert und findet Ausdruck in den Gebräuchen des<br />

Gottesdienstes.<br />

So werden die Gemüter der Menschen verblendet, und Satan sichert sie sich als seine Werkzeuge, um<br />

Gott zu bekämpfen. Durch verkehrte Vorstellungen vom göttlichen Wesen wurden heidnische Völker zu der<br />

Annahme verleitet, menschliche Opfer seien notwendig, um sich die Gunst Gottes zu sichern; und<br />

fürchterliche Grausamkeiten wurden unter den verschiedensten Formen der Abgötterei verübt. Die römischkatholische<br />

Kirche, die die Bräuche des Heidentums mit denen des Christentums vereinigte, und gleich dem<br />

Heidentum das Wesen Gottes entstellte, hat zu nicht weniger grausamen und empörenden Gewohnheiten<br />

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