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Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

Stärksten würden die Reichsten werden. Selbst vor dem Leben hätte man keine Ehrfurcht. Das Ehegelübde<br />

sähe man nicht mehr als ein heiliges Bollwerk zum Schutz der Familie an. Wer die Macht hätte, würde, falls<br />

ihn danach verlangte, seines Nächsten Weib mit Gewalt nehmen. Das fünfte Gebot bliebe einschließlich des<br />

vierten unbeachtet. Kinder würden nicht davor zurückschrecken, ihre Eltern zu töten, wenn sie dadurch das<br />

Verlangen ihres verderbten Herzens stillen könnten. Die gesittete Welt führte sich auf wie eine Horde <strong>von</strong><br />

Räubern und Mördern; und Friede, Ruhe und Glück wären <strong>von</strong> der Erde verbannt.<br />

Die Lehre, daß die Menschen <strong>von</strong> dem Gehorsam gegen Gottes Forderungen entbunden seien, hat die<br />

Kraft der sittlichen Verpflichtung bereits geschwächt und der Welt die Schleusen der Ungerechtigkeit<br />

geöffnet. Gesetzlosigkeit, Verschwendung und Verderbtheit strömen auf uns ein gleich einer<br />

überschwemmenden Flut. In der Familie ist Satan am Wirken. Sein Banner weht sogar in angeblich<br />

christlichen Häusern. Man findet dort Neid, böse Mutmaßungen, Heuchelei, Entfremdung, Zwietracht, Streit,<br />

Verrat des heiligen Vertrauens, Befriedigung sinnlicher Begierden. <strong>Der</strong> ganze Bau religiöser Grundsätze<br />

und Lehren, die die Grundlage und das Gerüst des gesellschaftlichen Lebens bilden sollte, scheint ins<br />

Schwanken gekommen zu sein, bereit zu verfallen. Die gemeinsten Verbrecher, die wegen ihrer Vergehen<br />

ins Gefängnis geworfen sind, werden oft mit Gaben und Aufmerksamkeit bedacht, als sei ihre Haft eine<br />

beneidenswerte<br />

Auszeichnung. Ihr Charakter und ihre Verbrechen werden in sensationeller Weise der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht. Die Presse veröffentlicht die empörenden Einzelheiten eines Verbrechens und weiht<br />

auf diese Weise andere in die Ausübung <strong>von</strong> Betrug, Räuberei und Mord ein, während Satan über den Erfolg<br />

seiner höllischen Anschläge frohlockt. Das Liebäugeln mit dem Laster, die leichtfertigen Mordtaten, die<br />

schreckliche Zunahme der Unmäßigkeit und Bosheit jeder Art und jeden Grades sollten alle Gottesfürchtigen<br />

veranlassen zu forschen, was getan werden könnte, um der Flut des Übels Einhalt zu gebieten.<br />

Die Gerichtshöfe sind verderbt. Herrscher werden <strong>von</strong> dem Verlangen nach Gewinn und Liebe zu<br />

sinnlichen Vergnügungen getrieben. Unmäßigkeit hat die Fähigkeiten vieler Menschen getrübt, so daß Satan<br />

eine nahezu vollständige Herrschaft über sie ausübt. Rechtsgelehrte werden verführt, bestochen,<br />

hintergangen. Trunksucht und Schwelgerei, Leidenschaft, Neid, Unehrlichkeit in jeder Weise werden <strong>von</strong><br />

denen verübt, die die Gesetze handhaben. „Das Recht ist zurückgewichen und Gerechtigkeit fern getreten;<br />

denn die Wahrheit fällt auf der Gasse, und Recht kann nicht einhergehen.“ Jesaja 59,14.<br />

Die Bosheit und geistliche Finsternis, die unter der Oberherrschaft der römischen Kirche<br />

überhandnehmen, sind die unausbleibliche Folge ihrer Unterdrückung der Heiligen Schrift. Wo aber liegt<br />

die Ursache der weitverbreiteten Gottlosigkeit, der Verwerfung des Gesetzes Gottes und der daraus<br />

folgenden Verderbtheit unter dem vollen Licht des Evangeliums in einem Zeitalter religiöser Freiheit? Jetzt,<br />

da Satan die Welt nicht länger unter seiner Herrschaft halten kann, indem er ihr die Heilige Schrift entzieht,<br />

nimmt er zu anderen Mitteln seine Zuflucht, um dasselbe Ziel zu erreichen. Den Glauben an die Bibel zu<br />

zerstören, dient seiner Absicht ebensosehr, als die Bibel selbst zu vernichten. Durch die Auffassung, daß<br />

Gottes Gesetze nicht bindend seien, bringt er die Menschen ebenso erfolgreich dahin, sie zu übertreten, als<br />

wenn sie über deren Vorschriften überhaupt nichts wüßten. Auch gegenwärtig hat er, wie in früheren Zeiten,<br />

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