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Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

zum großen Teil nur unbekehrte Menschen zählten, und daß sich selbst unter den Predigern solche befanden,<br />

die nicht nur irrige Lehren aufstellten, sondern auch nichts <strong>von</strong> der erneuernden Kraft des Heiligen Geistes<br />

wußten. Auf diese Weise zeigte es sich abermals, wie schon oft in der Kirchengeschichte seit den Tagen<br />

Konstantins bis in unsere Zeit, daß es verderblich ist, die Kirche mit Hilfe des Staates aufbauen zu wollen<br />

und die weltliche Macht aufzufordern, das Evangelium Jesu Christi zu unterstützen, der erklärt hat: „Mein<br />

Reich ist nicht <strong>von</strong> dieser Welt.“ Johannes 18,36. Die Verbindung zwischen Kirche und Staat, wäre sie noch<br />

so gering, führt, während sie die Welt der Kirche näherzubringen scheint, in Wirklichkeit die Kirche näher<br />

zur Welt.<br />

Den <strong>von</strong> Robinson und Rogger Williams auf so edle Weise verteidigten Grundsatz, daß die Wahrheit<br />

sich entfaltet, und daß die Christen bereit sein sollten, alles Licht anzunehmen, das aus Gottes heiligem Wort<br />

scheinen mag, verloren ihre Nachkommen aus den Augen. Die protestantischen Kirchen Amerikas und auch<br />

Europas, die so sehr begünstigt worden waren, indem sie die Segnungen der Reformation empfingen,<br />

drangen auf dem Pfad der Reform nicht weiter vor. Wenn auch <strong>von</strong> Zeit zu Zeit etliche treue Männer<br />

auftraten, um neue Wahrheiten zu verkündigen und lang gehegte Irrtümer bloßzustellen, so war doch die<br />

Mehrzahl, wie die Juden in den Tagen Christi oder die Päpstlichen zur Zeit Luthers, damit zufrieden, zu<br />

glauben, was ihre Väter geglaubt, und zu leben, wie ihre Väter gelebt hatten. Deshalb artete ihre Religion<br />

abermals in Formenwesen aus, und Irrtümer und Aberglaube die man verworfen hätte, wäre die Gemeinde<br />

weiterhin im Lichte des Wortes Gottes gewandelt, wurden beibehalten und gepflegt. Auf diese Weise starb<br />

der <strong>von</strong> der Reformation eingeflößte Geist allmählich aus, bis sich in den protestantischen Kirchen ein<br />

beinahe ebenso großes Bedürfnis nach einer Reformation einstellte wie in der römischen Kirche zur Zeit<br />

Luthers. Es herrschte die gleiche weltliche Gesinnung, die gleiche geistliche Abgestumpftheit, eine ähnliche<br />

Ehrfurcht vor den Ansichten der Menschen, und man ersetzte die Lehren des Wortes Gottes durch<br />

menschliche Theorien.<br />

<strong>Der</strong> weiten Verbreitung der Bibel zu Anfang des 19. Jahrhunderts und dem vielen Licht, das auf diese<br />

Weise über die Welt gekommen war, folgte kein entsprechender Fortschritt in der Erkenntnis der offenbarten<br />

Wahrheit oder in der religiösen Erfahrung. Satan konnte nicht wie in früheren Zeiten dem Volke das Wort<br />

Gottes vorenthalten, weil es allen erreichbar war; um aber dennoch seine Absichten ausführen zu können,<br />

veranlaßte er viele, die Heilige Schrift geringzuachten. Die Menschen versäumten es, in der Heiligen Schrift<br />

zu forschen und nahmen dadurch ständig falsche Auslegungen an und pflegten Lehren, die mit den Aussagen<br />

der Heiligen Schrift nicht übereinstimmten. Als Satan bemerkte, daß seine Anstrengungen, die Wahrheit<br />

durch Verfolgung zu unterdrücken, fehlschlugen, nahm er seine Zuflucht wieder zu Zugeständnissen,<br />

wodurch einst der große Abfall und das Aufkommen der römischen Kirche veranlaßt wurden. Er verleitete<br />

die Christen, sich, wenn nicht mit Heiden, so doch mit denen zu verbinden, die sich durch die Verehrung der<br />

Dinge dieser Welt ebensosehr als wahre Götzendiener erwiesen hatten wie die Anbeter der Götzenbilder.<br />

Die Folgen dieser Verbindung waren jetzt nicht weniger verderblich als damals; unter dem Deckmantel der<br />

Religion pflegte man Stolz und Verschwendung, und dunkle Machenschaften herrschten in der Kirche. Satan<br />

fuhr fort, die Lehren der Bibel zu verdrehen, und die Überlieferungen, die Millionen zugrunde richten sollten,<br />

faßten tief Wurzel. Die Kirche hielt an diesen Überlieferungen fest und verteidigte sie, statt um den Glauben<br />

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