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Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

frühere Einfachheit ... und nahm kaum merkbar neue Formen an“. Um Anhänger zu gewinnen, nahm man<br />

es mit dem ehrwürdigen Richtmaß des christlichen Glaubens weniger genau; infolgedessen brachte „eine<br />

heidnische Flut, die in die Kirche hineinströmte, ihre Gewohnheiten, Gebräuche und Götzen mit“. Da sich<br />

die christliche Religion die Gunst und Unterstützung der weltlichen Herrscher sicherte, wurde sie dem<br />

Namen nach <strong>von</strong> Scharen <strong>von</strong> Menschen angenommen; viele waren nur dem Schein nach Christen, blieben<br />

aber in Wirklichkeit Heiden und beteten im geheimen ihre Götzen weiter an.<br />

Wiederholt sich derselbe Vorgang nicht in beinahe jeder Kirche, die sich protestantisch nennt? Mit<br />

dem Dahinscheiden ihrer Gründer, die <strong>von</strong> dem wahren Geist der Erneuerung beseelt waren, treten ihre<br />

Nachfahren in den Vordergrund und gestalten die Sache neu. Während die Kinder der Reformer blind<br />

vertrauend zu den Glaubenssätzen ihrer Väter halten und sich weigern, eine Wahrheit anzunehmen, die über<br />

den Gesichtskreis jener hinausgeht, weichen sie <strong>von</strong> deren Beispiel der Demut, Selbstverleugnung und<br />

Weltentsagung weit ab. So „verschwindet die erste Einfalt“. Eine Welle der Weltlichkeit mit ihren<br />

Gewohnheiten, Gebräuchen und Götzen überschwemmt die Kirche.<br />

Ach, wie sehr wird jene Freundschaft der Welt, die „Gottes Feindschaft“ (Jakobus 4,4) ist, jetzt unter<br />

den erklärten Nachfolgern Christi gehegt! Wie weit sind die allgemeinen Kirchen im ganzen Christentum<br />

<strong>von</strong> dem biblischen Maßstab der Demut, der Selbstverleugnung, der Einfachheit und der Gottseligkeit<br />

abgewichen! John Wesley sagte einmal, als er <strong>von</strong> dem richtigen Gebrauch des Geldes redete:<br />

„Verschwendet keinen Teil einer so köstlichen Gabe in bloßer Befriedigung der Augenlust durch<br />

überflüssige oder kostspielige Kleidung oder unnötigen Putz. Verschwendet keinen Teil mit der künstlichen<br />

Ausschmückung eurer Häuser, in überflüssigen oder teuren Einrichtungen, in kostbaren Bildern, Gemälden,<br />

Vergoldungen ... Gebt nichts aus, um hoffärtigem Leben zu frönen, um die Bewunderung oder das Lob der<br />

Menschen zu gewinnen ... Solange es dir wohlgeht, wird man Gutes <strong>von</strong> dir reden. Solange du dich kleidest<br />

mit Purpur und köstlicher Leinwand und alle Tage herrlich und in Freuden lebst, werden ohne Zweifel viele<br />

deinen erlesenen Geschmack, deine Freigebigkeit und Gastfreundschaft loben. Erkaufe aber ihren Beifall<br />

nicht so teuer; begnüge dich lieber mit der Ehre, die <strong>von</strong> Gott kommt.“ In vielen Kirchen jedoch werden<br />

heutzutage solche Lehren verachtet.<br />

In dieser Welt ist es üblich, irgendeinem Religionsbekenntnis anzugehören. Herrscher, Politiker,<br />

Juristen, Doktoren, Kaufleute treten der Kirche bei, um sich die Achtung und das Vertrauen der Gesellschaft<br />

zu erwerben und ihre eigenen weltlichen Angelegenheiten zu fördern. Auf diese Weise suchen sie ihre<br />

ungerechten Handlungen unter einem christlichen Bekenntnis zu verbergen. Die verschiedenen religiösen<br />

Gemeinschaften bieten, verstärkt durch den Reichtum und den Einfluß dieser getauften Weltmenschen, noch<br />

mehr auf, um Volkstümlichkeit und Gönnerschaft zu gewinnen. Prächtige Kirchen, die auf die<br />

verschwenderischste Weise ausgeschmückt sind, werden in belebten Straßen errichtet. Die Kirchgänger sind<br />

kostbar und nach der neuesten Mode gekleidet. Man zahlt einem begabten Prediger ein hohes Gehalt, damit<br />

er das Volk unterhalte und fessele.<br />

Seine Predigten dürfen die allgemein verbreiteten Sünden nicht rügen, sondern müssen dem<br />

zeitbejahenden Ohr weich und gefällig klingen. Auf diese Weise werden der Zeitmode huldigende Sünder<br />

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