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Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

gedeihlich und sein Leben glücklich sein möge. Wir beten für unsere Stadtbehörde, daß Gott sie erhalten<br />

wolle.“ Etliche Richter waren tief bewegt, dennoch wurden der Vater und einer seiner Söhne zum<br />

Scheiterhaufen verurteilt.<br />

<strong>Der</strong> Wut der Verfolger stand der Glaubensmut der Märtyrer nicht nach. Nicht nur Männer, sondern<br />

auch zarte Frauen und junge Mädchen legten einen unerschütterlichen Mut an den Tag. „Frauen stellten sich<br />

neben den Marterpfahl ihrer Gatten, und während diese das Feuer erduldeten, flüsterten sie ihnen Worte des<br />

Trostes zu oder sangen Psalmen, um sie aufzumuntern.“ — „Jungfrauen legten sich lebendig in ihr Grab, als<br />

ob sie das Schlafgemach zur nächtlichen Ruhe beträten, oder sie gingen in ihren besten Gewändern auf das<br />

Schafott oder in den Feuertod, als ob sie zur Hochzeit gingen.“ Wie in den Tagen, da das Heidentum das<br />

Evangelium zu vernichten suchte, wirkte das Blut der Christen als ein Same. Die Verfolgung ließ die Zahl<br />

der Wahrheitszeugen wachsen. Jahr für Jahr betrieb der durch die unbesiegbare Entschlossenheit des Volkes<br />

zur Wut gereizte Monarch sein grausames Werk, ohne sein Ziel zu erreichen. <strong>Der</strong> Aufstand unter dem edlen<br />

Prinzen Wilhelm <strong>von</strong> Oranien brachte Holland schließlich die Freiheit, Gott zu dienen.<br />

Auf den Bergen <strong>von</strong> Piemont, in den Ebenen Frankreichs und an den Küsten Hollands war der<br />

Fortschritt des Evangeliums durch das Blut seiner Jünger gekennzeichnet; aber in den Ländern des Nordens<br />

fand das Evangelium friedlichen Eingang. Wittenbergische Studenten brachten bei der Rückkehr in ihre<br />

Heimat den evangelischen Glauben nach Skandinavien; auch durch die Veröffentlichung <strong>von</strong> Luthers<br />

Schriften wurde das Licht ausgebreitet. Das einfache, abgehärtete Volk des Nordens wandte sich <strong>von</strong> der<br />

Verderbnis, dem pomphaften Gepränge und dem finsteren Aberglauben Roms ab, um Reinheit, Schlichtheit<br />

sowie die lebenspendenden Wahrheiten der Bibel willkommen zu heißen.<br />

Tausen, der Reformator Dänemarks, war der Sohn eines Landmannes. Frühzeitig gab der Knabe<br />

Beweise eines scharfen Verstandes. Ihn verlangte nach einer ordentlichen Ausbildung, die ihm aber die<br />

beschränkten Verhältnisse seiner Eltern nicht erlaubten. Deshalb trat er in ein Kloster ein. Hier gewannen<br />

ihm die Lauterkeit seines Lebens sowie sein Fleiß und seine Treue die Gunst seines Vorgesetzten. Eine<br />

Prüfung zeige, daß er Gaben besaß, die der Kirche für die Zukunft gute Dienste versprachen. Man beschloß,<br />

ihn an einer deutschen oder niederländischen Universität studieren zu lassen. Dem jungen Studenten<br />

gestattete man, sich seine Universität selbst zu wählen, jedoch unter dem Vorbehalt nicht nach Wittenberg<br />

zu gehen. Er, der sich für den Dienst in der Kirche vorbereitete, sollte nicht durch das Gift der Ketzerei<br />

gefährdet werden, sagten die Mönche.<br />

Tausen ging nach Köln, das damals wie auch heute noch eine Hochburg des Katholizismus war. Hier<br />

widerte ihn bald der Mystizismus der Schulgelehrten an. Etwa um diese Zeit kam er zum ersten Mal in den<br />

Besitz <strong>von</strong> Luthers Schriften. Er laß sie mit Freude und Erstaunen und wünschte sehnlich, den persönlichen<br />

Unterricht des Reformators zu genießen. Um dies zu ermöglichen, mußte er sich der Gefahr aussetzen, seinen<br />

klösterlichen Oberen zu beleidigen und seine Unterstützung zu verwirken. Sein Entschluß war bald gefaßt,<br />

und nicht lange danach wurde er in Wittenberg als Student eingetragen.<br />

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