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Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

Verständnis der Weissagungen hat zugenommen, und viele haben die feierliche Botschaft <strong>von</strong> dem nahen<br />

Gericht verkündigt.<br />

Wie die große Reformation im 16. Jahrhundert, so kam die Adventbewegung gleichzeitig in<br />

verschiedenen Ländern der Christenheit auf. Sowohl in Europa als auch in Amerika studierten Männer des<br />

Glaubens und des Gebets die Weissagungen, verfolgten die <strong>von</strong> Gott eingegebenen Berichte und fanden<br />

überzeugende Beweise, daß das Ende aller Dinge nahe war. In verschiedenen Ländern entstanden vereinzelte<br />

Gruppen <strong>von</strong> Christen, die allein durch das Studium der Heiligen Schrift zu der Überzeugung gelangten, daß<br />

die Ankunft des Heilandes bevorstand.<br />

Im Jahre 1821, drei Jahre nachdem Miller das Verständnis der Weissagungen aufgegangen war, die<br />

auf die Zeit des Gerichts hinwiesen, begann Dr. Joseph Wolff, „der Missionar für die ganze Welt“, das<br />

baldige Kommen des Herrn zu verkündigen. Wolff war Jude, aus Deutschland gebürtig; sein Vater war<br />

Rabbiner. Schon sehr früh wurde Wolff <strong>von</strong> der Wahrheit der christlichen Religion überzeugt. Von tätigem<br />

und forschendem Verstand, hatte er aufmerksam den im elterlichen Hause stattfindenden Gesprächen<br />

gelauscht, wenn sich dort täglich fromme Juden einfanden, um die Hoffnungen und Erwartungen ihres<br />

Volkes, die Herrlichkeit des kommenden Messias und die Wiederaufrichtung Israels zu besprechen. Als der<br />

Knabe eines Tages den Namen Jesus <strong>von</strong> Nazareth hörte, fragte er, wer das sei. Die Antwort lautete: „Ein<br />

höchst begabter Jude; weil er aber vorgab, der Messias zu sein, verurteilte ihn das jüdische Gericht zum<br />

Tode.“ — „Warum ist Jerusalem zerstört“, fuhr der Fragesteller fort, „und warum sind wir in<br />

Gefangenschaft?“ — „Ach“, antwortete der Vater, „weil die Juden die Propheten umbrachten.“ Dem Kind<br />

kam sofort der Gedanke: „Vielleicht war auch Jesus <strong>von</strong> Nazareth ein Prophet, und die Juden haben ihn<br />

getötet, obgleich er unschuldig war.“ Dies Gefühl war so stark, daß er, obwohl es ihm untersagt war, eine<br />

christliche Kirche zu betreten, doch oft draußen stehenblieb, um der Predigt zuzuhören.<br />

Als er erst sieben Jahre alt war, prahlte er vor einem betagtem christlichen Nachbar <strong>von</strong> dem<br />

zukünftigen Triumph Israels beim Kommen des Messias, worauf der alte Mann freundlich sagte: „Mein<br />

Junge, ich will dir sagen, wer der wirkliche Messias war: Es war Jesus <strong>von</strong> Nazareth, ... den deine Vorfahren<br />

kreuzigten, wie sie vorzeiten auch die Propheten umbrachten. Geh heim und lies das 53. Kapitel des Jesaja,<br />

und du wirst überzeugt werden, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist.“ Wolff war sofort da<strong>von</strong> überzeugt,<br />

ging nach Hause, las den betreffenden Abschnitt und gewahrte mit Verwunderung, wie vollkommen dieser<br />

in Jesus <strong>von</strong> Nazareth erfüllt worden war. Konnten die Worte des Christen wahr sein? <strong>Der</strong> Knabe bat seinen<br />

Vater um eine Erklärung der Weissagung; dieser aber trat ihm mit einem so finsteren Schweigen entgegen,<br />

daß er es nie wieder wagte, darauf zurückzukommen. Immerhin verstärkte sich hierdurch sein Verlangen,<br />

mehr <strong>von</strong> der christlichen Religion zu erfahren.<br />

Die Erkenntnis, die er suchte, wurde in seinem jüdischen Familienkreis sorgfältig <strong>von</strong> ihm ferngehalten;<br />

aber als er elf Jahre alt war, verließ er seines Vaters Haus, um in die Welt hinauszugehen, sich eine<br />

Ausbildung zu verschaffen und Religion und Beruf zu wählen. Er fand eine Zeitlang bei Verwandten<br />

Unterkunft, wurde aber bald als Abtrünniger <strong>von</strong> ihnen vertrieben und mußte sich allein und mittellos seinen<br />

Weg unter Fremden bahnen. Er zog <strong>von</strong> Ort zu Ort, studierte fleißig und verdiente sich seinen Unterhalt<br />

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