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Zeit für Reform von Ellen G. White

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

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<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Reform</strong><br />

Miller fand, daß die Heilige Schrift deutlich das buchstäbliche, persönliche Kommen Christi lehrt.<br />

Paulus sagt: „Er selbst, der Herr, wird mit einem Feldgeschrei und der Stimme des Erzengels und mit der<br />

Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel.“ 1.Thessalonicher 4,16. Und der Heiland erklärt, das letzte<br />

Geschlecht werde „sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und<br />

Herrlichkeit“. „Denn gleichwie der Blitz ausgeht vom Aufgang und scheint bis zum Niedergang, also wird<br />

auch sein die Zukunft des Menschensohnes.“ Matthäus 24,30.27. Er wird <strong>von</strong> all den Scharen des Himmels<br />

begleitet werden. Des Menschen Sohn wird kommen „in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm“.<br />

Matthäus 25,31.<br />

Bei seinem Kommen werden die gerechten Toten auferweckt und die gerechten Lebenden verwandelt<br />

werden. Paulus sagte: „Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und<br />

dasselbe plötzlich, in einem Augenblick, zur <strong>Zeit</strong> der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen,<br />

und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche<br />

muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit.“ 1.Korinther<br />

15,51-53. Und in seinem Brief an die Thessalonicher schrieb er, nachdem er ihnen das Kommen des Herrn<br />

vor Augen gestellt hatte: „Die Toten in Christo werden auferstehen zuerst. Darnach wir, die wir leben und<br />

übrig bleiben, werden zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft,<br />

und werden also bei dem Herrn sein allezeit.“ 1.Thessalonicher 4,16.17.<br />

Erst zur <strong>Zeit</strong> der persönlichen Ankunft Christi kann sein Volk das Reich ererben. Der Heiland sagte:<br />

„Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann<br />

wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und<br />

er wird sie <strong>von</strong>einander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe <strong>von</strong> den Böcken scheidet, und wird die<br />

Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu<br />

seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist <strong>von</strong><br />

Anbeginn der Welt!“ Matthäus 25,31-34.<br />

Wir haben aus den angeführten Schriftworten gesehen, daß bei der Wiederkunft des Menschensohns<br />

die Toten unverweslich auferweckt und die Lebenden verwandelt werden. Durch die große Verwandlung<br />

werden sie zubereitet, in das Reich Gottes einzugehen; denn Paulus sagte, „daß Fleisch und Blut nicht<br />

können das Reich Gottes ererben; auch wird das Verwesliche nicht erben das Unverwesliche“. 1.Korinther<br />

15,50. Der Mensch in seinem gegenwärtigen Zustand ist sterblich, verweslich; das Reich Gottes hingegen<br />

wird unverweslich, ewig sein. Deshalb kann der Mensch in seinem gegenwärtigen Zustand nicht das Reich<br />

ererben. Kommt aber Jesus, so wird er seinem Volk die Unsterblichkeit verleihen; dann ruft er sie, das Reich<br />

einzunehmen, dessen Erben sie bisher nur waren.<br />

Diese und andere Bibelstellen waren <strong>für</strong> Miller deutliche Beweise, daß die Ereignisse, <strong>von</strong> denen man<br />

allgemein annahm, daß sie vor der Wiederkunft Christi stattfinden würden, wie die allgemeine<br />

Friedensherrschaft und die Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden, der Wiederkunft Christi nachfolgen<br />

müßten. Ferner fand er, daß alle Zeichen der <strong>Zeit</strong> und der Zustand der Welt der prophetischen Beschreibung<br />

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