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Zeit für Reform von Ellen G. White

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

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<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Reform</strong><br />

fern <strong>von</strong> deinem Grabe wie ein verachteter Zweig, bedeckt <strong>von</strong> Erschlagenen, die mit dem Schwert erstochen<br />

sind, die hinunterfahren zu den Steinen der Grube ... Du wirst nicht wie jene begraben werden, denn du hast<br />

dein Land verderbt und dein Volk erschlagen.“ Jesaja 14,18-20.<br />

Tausend Jahre lang wird Satan auf der verwüsteten Erde umherwandern, um die Folgen seiner<br />

Empörung gegen Gottes Gesetz zu betrachten. Während dieser <strong>Zeit</strong> sind seine Qualen unermeßlich groß.<br />

Seit seinem Fall hat seine rastlose Tätigkeit das Nachdenken verbannt; aber nun, seiner Macht entblößt,<br />

bleibt ihm nur noch übrig, über seine Rolle nachzudenken, die er gespielt hat, seit er sich zuerst gegen die<br />

Herrschaft des Himmels empörte. Mit Zittern und Schrecken sieht er der furchtbaren Zukunft entgegen, da<br />

er <strong>für</strong> sein abgrundböses Tun leiden und <strong>für</strong> die Sünden, die er verursacht, bestraft werden muß.<br />

Dem Volke Gottes wird das Gebundensein Satans Freude und Frohlocken bringen. Der Prophet sagt:<br />

„Zu der <strong>Zeit</strong>, wenn dir der Herr Ruhe geben wird <strong>von</strong> deinem Jammer und Leid und <strong>von</strong> dem harten Dienst,<br />

darin du gewesen bist, so wirst du ein solch Lied anheben wider den König zu Babel [der hier den Satan<br />

vorstellt] und sagen: Wie ist‘s mit dem Dränger so gar aus ... der Herr hat die Rute der Gottlosen zerbrochen,<br />

die Rute der Herrscher, welche die Völker schlug im Grimm ohne Aufhören und mit Wüten herrschte über<br />

die Heiden und verfolgte ohne Barmherzigkeit.“ Jesaja 14,3-6.<br />

Während der tausend Jahre zwischen der ersten und der zweiten Auferstehung findet das Gericht über<br />

die Gottlosen statt. Der Apostel Paulus bezeichnet dieses Gericht als ein Ereignis, das der Wiederkunft<br />

Christi folgt: „Darum richtet nicht vor der <strong>Zeit</strong>, bis der Herr komme, welcher auch wird ans Licht bringen,<br />

was im Finstern verborgen ist, und den Rat der Herzen offenbaren.“ 1.Korinther 4,5. Daniel erklärt, daß, als<br />

der Alte kam, „das Gericht gegeben wurde den Heiligen des Höchsten“. Daniel 7,22 (Lange und Grundtext).<br />

Um diese <strong>Zeit</strong> herrschen die Gerechten als Könige und Priester Gottes. Johannes erklärt in der Offenbarung:<br />

„Und ich sah Stühle, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward gegeben das Gericht ... Sie werden Priester<br />

Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.“ Offenbarung 20,4.6. Zu dieser <strong>Zeit</strong> werden,<br />

wie Paulus vorausgesagt hat, „die Heiligen die Welt richten“. 1.Korinther 6,2.<br />

Mit Christus richten die Gerechten die Gottlosen, indem sie deren Taten mit dem Gesetzbuch, der<br />

Bibel, vergleichen und jeden Fall nach den zu Lebzeiten geschehenen Werken entscheiden. Dann wird ihnen<br />

die Strafe, die sie erleiden müssen, nach ihren Werken zugemessen und ihrem Namen gegenüber in das Buch<br />

des Todes eingetragen. Auch Satan und die bösen Engel werden <strong>von</strong> Christus und seinem Volk gerichtet.<br />

Paulus sagt: „Wisset ihr nicht, daß wir über die Engel richten werden?“ 1.Korinther 6,3. Und Judas erklärt:<br />

„Die Engel, die ihr Fürstentum nicht bewahrten, sondern verließen ihre Behausung, hat er behalten zum<br />

Gericht des großen Tages mit ewigen Banden in der Finsternis.“ Judas 6.<br />

Am Ende der tausend Jahre wird die zweite Auferstehung stattfinden. Dann werden die Gottlosen vom<br />

Tode auferweckt werden und vor Gott zur Vollstreckung des geschriebenen Urteils erscheinen. So heißt es<br />

in der Offenbarung, nachdem die Auferstehung der Gerechten beschrieben wurde, weiter: „Die andern Toten<br />

aber wurden nicht wieder lebendig, bis daß tausend Jahre vollendet wurden.“ Offenbarung 20,5. Und Jesaja<br />

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