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Zeit für Reform von Ellen G. White

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

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<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Reform</strong><br />

Papst Lucius III. erließ 1183 mit Billigung des Kaisers Barbarossa das erste Dekret, dem 1192, 1220,<br />

1229, 1236, 1243, 1253, 1332, 1380, 1400, 1476, 1487 und 1532 weitere päpstliche, kaiserliche und<br />

königliche Erlasse folgten. Ein beträchtlicher Teil des Textes der päpstlichen Bulle <strong>von</strong> Innozenz VIII. (1487)<br />

gegen die Waldenser (das Original befindet sich in der Bibliothek der Universität Cambridge) ist in<br />

englischer Übersetzung enthalten in Dowlings History of Romanism, 6. Buch, Kapitel 5, Abschn. 62, 1871.<br />

Weitere Quellen: Hahn, Geschichte der Waldenser, Bd. II, 703-753; Hefele, Konziliengeschichte, Bd.<br />

V, 725.914.979f.992; Realenzyklopädie <strong>für</strong> protestantische Theologie und Kirche, Bd. XVI, 610638,<br />

Leipzig, 1885.<br />

Anm 019: Wiklif — (Seite 85)<br />

Die Historiker stellten fest, daß der Name „Wiklif“ verschieden geschrieben wurde. Ausführlicher ist<br />

darüber zu lesen bei J. Dahmus, The Prosecution of John Wyclyf 7, New Haven, 1952. Der Originaltext der<br />

päpstlichen Bullen gegen John Wiklif ist zu finden bei J. Dahmus, The Prosecution of John Wyclyf 35-49,<br />

New Haven, 1952; John Foxe, Acts and Monuments of the Church, Bd. III, 4-13, London, 1870.<br />

Eine Zusammenfassung dieser an den Erzbischof <strong>von</strong> Canterbury, an König Edward und an den Rektor<br />

der Universität Cambridge gerichteten Bullen finden wir bei Merle D‘Aubigné, The History of the<br />

<strong>Reform</strong>ation in the Sixteenth Century, Bd. IV, 93, London, 1885 (deutsch: Geschichte der <strong>Reform</strong>ation im<br />

16. Jahrhundert); Neander,<br />

Allgemeine Geschichte der christlichen Religion und Kirche, Bd. 5; George Sargent, History of the<br />

Christian Church 323, Dallas, 1948;<br />

Gotthard V. Lechler, Johann v. Wiklif und die Vorgeschichte der <strong>Reform</strong>ation, 2 Bde., Leipzig, 1873;<br />

Philipp Schaff, History of the Christian Church, Bd. V, 2. Teil, 317, New York, 1915.<br />

Anm 021: Hus nach Prag — (Seite 97)<br />

Bis in die jüngere <strong>Zeit</strong> hinein war die Meinung vorherrschend, daß Hus‘ Mutter ihren Sohn nach Prag<br />

begleitet hätte. Neuere Darstellungen bringen auch die Lesart, daß Hus‘ Mutter Jan nicht nach Prag, sondern<br />

unter den geschilderten Begleitumständen nach der Kreisstadt Prachatitz gebracht habe.<br />

Quellen: Melchior Vischer, Jan Hus — Aufruhr wider Papst und Reich, Frankfurt, 1941; Arnost Kraus,<br />

Husitstvi v literature, zejména nemecké, I. Teil, in Rozpravy ceské akademie (Das Hussitentum in der<br />

Literatur, namentlich in der deutschen, I. Teil, in Abhandlungen der Tschechischen Akademie, III. KI., Nr.<br />

45, Prag, 1917, 223).<br />

Anm 022: Hus‘ Rektorat — (Seite 97)<br />

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