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Zeit für Reform von Ellen G. White

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

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<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Reform</strong><br />

Der neuen Ausbreitung, die dem Christentum im 19. Jahrhundert beschieden war, waren in der zweiten<br />

Hälfte des 18. Jahrhunderts schwere Rückschläge vorausgegangen, die im Gegensatz zu früheren fast<br />

ausschließlich inneren Faktoren zuzuschreiben waren. Dies könnte als ein Anzeichen da<strong>für</strong> gedeutet werden,<br />

daß dem Christentum die Kraft fehlte, sich anderen geistigen Strömungen gegenüber durchzusetzen. In<br />

Hinblick auf die Entwicklung jedoch, die das Christentum im 19. Jahrhundert nahm, erscheinen diese<br />

Rückschläge, verglichen mit denen in den zwei vorausgehenden Hauptperioden des Christentums, nicht als<br />

folgenschwer. Dies um so weniger, als trotz der Weiterwirkung jener Strömungen während des 19.<br />

Jahrhunderts und trotz der Verstärkung, die sie in anderen antireligiösen Bewegungen fand, das Christentum<br />

eine Stoßkraft entfaltete wie nie zuvor.“ (Kenneth Scott Latourette, Geschichte der Ausbreitung des<br />

Christentums, gekürzte Ausgabe 120ff., Göttingen, 1956.) Ferner: Walther v. Loewenich, Der Weg des<br />

Evangeliums durch die Welt 130.131; Martin Schlunk, Die Weltmission des Christentums, Hamburg, 1925.<br />

Anm 043: Erdbeben zu Lissabon — (Seite 308)<br />

Wohl hat es an Vernichtungsgewalt, an Zahl der Toten und sonstigen Schäden größere und<br />

entsetzlichere Erdbeben gegeben, aber keines hat so tiefgreifend auf die geistige und auch seelische<br />

Verfassung der Menschen gewirkt wie das <strong>von</strong> 1755. Gerade weil in der <strong>Zeit</strong> der Aufklärung, des Verstandes<br />

und der Vernunft der Autorität heischenden Macht Gottes und der Religion der Kampf angesagt worden war,<br />

glaubte man die so plötzlich und schrecklich hereinbrechende Erschütterung als ein nachdrückliches Zeichen<br />

<strong>für</strong> das Wirken Gottes werten zu müssen, der sich durch sein Strafgericht menschlicher Anmaßung<br />

entgegenstellte. Deshalb griffen die geistigen Auswirkungen dieses Erdbebens unendlich tiefer in das<br />

Bewußtsein des Volkes ein als die materiellen Verluste. Man erinnerte sich, daß es einen Gott als Herrn der<br />

Geschichte gab! Der Vernunftglaube war erschüttert.<br />

Anm 044: William Miller — (Seite 320)<br />

Er wurde am 15. Februar 1782 in Pittsfield, Mass., geboren. Am 20. Dezember 1849 starb er in Low<br />

Hampton, N.Y., wohin seine Eltern im Jahre 1786 gezogen waren. Eine ausführliche Lebensbeschreibung<br />

wurde <strong>von</strong> seinem Biographen Sylvester Bliß herausgegeben: Memoirs of William Miller, Boston, 1853.<br />

Anm 045: Prophetische Daten — (Seite 330)<br />

Der jüdischen Zählung gemäß fiel der fünfte Monat (Ab) des siebenten Jahres der Regierung des<br />

Artaxerxes in die <strong>Zeit</strong> vom 23. Juli bis zum 21. August 457 v. Chr. Nach der Ankunft Esras in Jerusalem im<br />

Herbst jenes Jahres trat der Befehl des Königs in Kraft. Für die Bestimmung des Datums 457 v. Chr. als das<br />

siebente Jahr des Artaxerxes siehe bei: S.H. Horn und L.H. Wood, The Chronology of Ezra 7, Washington,<br />

1953; E.G. Kraeling, The Brooklyn Museum Aramaic Papyri 191-193, New Haven or London, 1953,<br />

Seventh-day Adventist Bible Commentary, Bd. III, 97-110, Washington, 1954.<br />

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