20.09.2017 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 04 / 2017

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Macher & Märkte<br />

LERNEN UND<br />

PROFITIEREN<br />

Was traditionelle Unternehmen von Start-ups lernen können<br />

Digitalisierung bedeutet Beschleunigung des Marktes. Start-ups sind hierbei immer öfter<br />

der entscheidende Treiber, während etablierte Unternehmen versuchen, mit diesem neuen<br />

Tempo mitzuhalten. Immer noch ist die Rede von zwei verschiedenen Welten: der Old<br />

Economy (die traditionellen Unternehmen) und der New Economy (digitale Start-ups).<br />

und an Freiräumen. Sie möchten Innovationen<br />

auf dieselbe Art steuern, wie sie ihr<br />

Tagesgeschäft managen. Das ist jedoch eine<br />

kontraproduktive Herangehensweise.<br />

Innovation wird erst entstehen, wenn sich<br />

eine Firma traut, in eine völlig freie und<br />

offene Umgebung zu gehen, und nicht immer<br />

wieder versucht, steuernd einzugreifen.<br />

Es gilt, Mitarbeiter zu Mitdenkern zu<br />

machen, die ihre eigenen Ideen mit einbringen.<br />

Hierfür ist jedoch eine Vertrauenskultur<br />

notwendig, die mit flachen Hierarchien<br />

auskommt.<br />

Innovatives Arbeiten mit Start-up Methoden<br />

Fotos: Manor Lux Business Photography, STARTPLATZ<br />

Mittlerweile verstehen jedoch immer<br />

mehr, dass beide Seiten voneinander lernen<br />

und profitieren können, wenn ein offener<br />

Austausch stattfindet. <strong>Die</strong> folgenden<br />

Eigenschaften haben viele erfolgreiche<br />

Start-ups gemeinsam und könnten auch<br />

traditionellen Unternehmen dabei helfen,<br />

wettbewerbsfähig am Markt zu bleiben.<br />

So nah wie möglich<br />

am Kunden arbeiten<br />

Der Unterschied zu traditionellen Unternehmen<br />

besteht vor allem darin, dass<br />

Start-ups kein fertiges Produkt auf den<br />

Markt bringen, sondern zunächst einen<br />

Prototypen. <strong>Die</strong>ser wird durch ständiges<br />

radikales Testen – und zwar nicht in einer<br />

Testumgebung wie bei Marktforschungsinstituten,<br />

sondern direkt beim Nutzer –<br />

stetig hinterfragt, adaptiert und im Sinne<br />

des Kunden verbessert. Auf diese Weise<br />

wird ein Produkt entwickelt und auf den<br />

Markt gebracht, welches den Bedürfnissen<br />

der Kunden genau entspricht und somit<br />

in der Regel erfolgreicher ist.<br />

Agile Methoden verwenden<br />

Start-ups probieren neue Dinge systematisch<br />

aus. “Build – measure – learn. Repeat.”<br />

Das ist der Grundsatz einer der mittlerweile<br />

bewährtesten Methoden aus der<br />

Start-up-Welt: Lean Start-up. Dabei testen<br />

Start-ups zunächst intensiv, z. B. durch<br />

Befragung von potenziellen Kunden, was<br />

funktioniert und was nicht, und ziehen<br />

daraus Schlussfolgerungen zur Verbesserung.<br />

Auf der anderen Seite werden Ideen<br />

jedoch auch schnell fallen gelassen, wenn<br />

sie sich als Fehleinschätzung erweisen,<br />

und etwas Neues geschaffen, ohne dass<br />

monate- oder jahrelang am Kunden vorbeientwickelt<br />

wird. Design Thinking sowie<br />

Scrum, Business Model Canvas (BMC) und<br />

Minimum Viable Product (MVP) sind weitere<br />

agile Methoden und Werkzeuge, die<br />

mittlerweile auch in vielen Großkonzernen<br />

auf dem Vormarsch sind. Sie alle haben eine<br />

iterative Vorgehensweise im Team und<br />

lösungsorientierte Denkweisen, die sich<br />

auf den Nutzer fokussieren, gemeinsam.<br />

Start-up-Kultur<br />

etablieren<br />

<strong>Die</strong> Unternehmenskultur von Start-ups<br />

zeichnet sich durch ein hohes Maß an Vertrauen<br />

und Authentizität aus. Dadurch<br />

entsteht eine wesentlich höhere Dynamik<br />

als durch Befehl und Gehorsam. Traditionellen<br />

Unternehmen fehlt es oft an Mut<br />

<strong>Die</strong> Tugenden<br />

der Old Economy<br />

Traditionelle Unternehmen sind oft besser<br />

in der Umsetzung bewährter Geschäftsmodelle,<br />

denn sie haben viele Jahre Erfahrung<br />

und kennen den Markt. Einen deutlichen<br />

Vorsprung haben sie zudem im Verkauf<br />

und Marketing. An dieser Stelle können<br />

Start-ups von den Etablierten lernen und<br />

profitieren, beispielsweise durch aktiven<br />

Austausch und Kooperationen. Aus diesem<br />

Grund gibt es immer mehr Initiativen und<br />

Programme, welche gezielt Start-ups und<br />

etablierte Unternehmen zusammenbringen,<br />

z. B. Patenschaften für Teams eines<br />

Start-up-Accelerators wie des STARTPLAT-<br />

ZES oder Einmieten von Innovationsteams<br />

in dessen Räumlichkeiten, um am Puls der<br />

Innovation zu arbeiten. W<br />

Gastautorin:<br />

Carolin Gattermann<br />

ist offizieller Partner<br />

des STARTPLATZES – des größten<br />

Start-up-Inkubators in NRW und Treffpunktes<br />

für die rheinische Gründerszene<br />

in <strong>Köln</strong> und Düsseldorf: www.startplatz.de<br />

12 www.diewirtschaft-koeln.de

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