20.09.2017 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 04 / 2017

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Macher & Märkte<br />

Helmut Schmidt (Vorstandsvorsitzender von Stadtmarketing <strong>Köln</strong> e. V.)<br />

Über das Kompetenzzentrum Digitales<br />

Handwerk befindet sich die Handwerkskammer<br />

zu <strong>Köln</strong> in einem deutschlandweiten<br />

Verbund zur Digitalisierung der <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Dadurch ist der Know-how-Transfer<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet in die Region<br />

sichergestellt. „Unsere Zielrichtung<br />

ist es, über die hiesige <strong>Wirtschaft</strong> die <strong>Köln</strong>er<br />

Region zu stärken und dabei offen zu<br />

sein, für Ideen und Impulse von außerhalb“,<br />

erläutert Weltrich. Neben der Stadt<br />

<strong>Köln</strong> sind dabei auch die Hochschulen<br />

wichtige Partner.<br />

„Gemeinsam können wir unsere Region zur<br />

Herzkammer der Innovation in Deutschland<br />

machen“, so schließt das Vorwort von Frau<br />

Reker. Ulrich Watermann vom Institut für<br />

Unternehmensführung sieht die Lage etwas<br />

anders. „<strong>Die</strong> „Herzkammer der Innovation“<br />

ist in meiner Wahrnehmung nach wie vor<br />

nicht <strong>Köln</strong>, sondern eher Berlin, München<br />

und auch Darmstadt. <strong>Die</strong>ser Eindruck mag<br />

nicht in Gänze die Fakten widerspiegeln, in<br />

jedem Fall aber das Marketing. Hier ist <strong>Köln</strong><br />

auf dem richtigen Weg, aber die Anstrengungen<br />

in der Kommunikation müssen weiter<br />

gesteigert werden.“<br />

<strong>Die</strong> Stadt hat eine Vielzahl großer und kleiner<br />

Baustellen, die für reichlich Schlagzeilen<br />

sorgen. Es fehlt an Lehrern, günstigem<br />

Wohnraum, der Bahnknoten <strong>Köln</strong> stößt an<br />

seine Grenzen. Und der Masterplan von<br />

Albert Speer ist in den Tiefen der Schreibtischschubladen<br />

verschwunden. Nochmals<br />

Ulrich Waterman: „Eine Außendarstellung<br />

kann zumindest auf Dauer nur so gut sein<br />

wie die Qualität der geleisteten Arbeit in<br />

den einzelnen Fachbereichen. Wer in der<br />

Wahrnehmung zur ,Krone der Schöpfung‘<br />

gehören möchte, muss in jedem einzelnen<br />

Bereich exzellente Ergebnisse erzielen.<br />

Hiervon ist <strong>Köln</strong> in der Gesamtwahrnehmung<br />

weit entfernt. Vor diesem Hintergrund<br />

stellt sich die Frage, inwieweit es<br />

nicht zielführender wäre, vor der Steigerung<br />

der Marketingbemühungen die Qualität der<br />

Arbeitsergebnisse weiter zu verbessern. Das<br />

scheint mir vor allem anderen deutlich angeraten!<br />

Hier sehe ich unverändert große,<br />

im Kern strukturelle Herausforderungen<br />

für die Stadt, die es anzupacken gilt.“<br />

Ins gleiche Horn stößt Helmut Schmidt.<br />

„Aus unseren Gesprächen und Erfahrungen<br />

mit Experten geht hervor, dass man<br />

nicht die Strukturen anderer Städte eins<br />

zu eins übernehmen sollte. Vielmehr muss<br />

man sehr genau die lokalen Gegebenheiten<br />

analysieren und vorhandene Strukturen<br />

weiter ausbauen. Um uns herum<br />

haben selbst viele kleine Städte Stadtmarketing-Gesellschaften<br />

– hier hat man bereits<br />

schon länger erkannt, wie wichtig dieser<br />

Bereich ist.“<br />

Stadtmarketing –<br />

die Königsdisziplin<br />

Er verweist auf einen größeren Artikel in<br />

der Zeitschrift „Absatzwirtschaft“. Knapp<br />

zusammengefasst heißt es da, dass Stadtmarketing<br />

zwar die Königsdisziplin des<br />

Marketings ist – aber inzwischen zum<br />

Pflichtprogramm nicht nur von Großstädten,<br />

sondern auch von kleineren Städten<br />

und Kommunen gehört.<br />

Foto: Joachim Rieger<br />

In Hamburg etwa sind Stadtmarketing,<br />

Tourismus, Kongress und <strong>Wirtschaft</strong>sförderung<br />

unter dem Dach einer Hamburg<br />

Marketing GmbH vereint, um schlagkräftiger<br />

zu sein und mit einer Stimme zu reden.<br />

Eine etwas andere Strategie fährt Berlin,<br />

bei dem die Privatwirtschaft eine entscheidende<br />

Rolle spielt.<br />

„Viel wichtiger als der Blick auf andere<br />

Städte ist es, dass die Akteure der Stadt<br />

vernetzt sind und in eine möglichst gleiche<br />

Richtung agieren, um eine Entwicklung zu<br />

verzeichnen. <strong>Die</strong> Mitglieder von Stadtmarketing<br />

<strong>Köln</strong> jedenfalls wünschen sich vor<br />

allem einen klaren Blick der Stadtspitze<br />

mit einer Vision bzw. Strategie für die<br />

Stadt, die eine stärkere Priorisierung der<br />

unendlich vielen Themen in einer Millionenmetropole<br />

mit sich führt.<br />

Jeden Tag wird ein neues Thema laut debattiert<br />

und wir verlieren uns oftmals in<br />

Details, die uns in der Entwicklung hemmen.<br />

Wir sind Medienstadt, wir sind Sportstadt,<br />

wir haben Karneval und <strong>Köln</strong>, den<br />

Dom und den FC, dabei sollte <strong>Köln</strong> sich lieber<br />

auf einige knackige Themen konzentrieren.<br />

Das ist auch die Empfehlung der<br />

anderen Städte, die diese Entwicklungen<br />

bereits gegangen sind“, so Schmidt.<br />

<strong>Köln</strong> macht es einem aber auch nicht<br />

leicht. Soeben hat die Industrie- und Handelskammer<br />

in einer Pressemitteilung<br />

den rheinischen Verkehrskollaps und seine<br />

massiven Auswirkungen auf die gesamte<br />

wirtschaftliche Entwicklung Nordrhein-Westfalens<br />

thematisiert – siehe dazu<br />

den gesonderten Bericht auf Seite 24.<br />

Ulrich Watermann<br />

8 www.diewirtschaft-koeln.de

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