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Sozialrecht + Praxis - Ausgabe April 2017

Monat für Monat das Wichtigste aus Sozialrecht, Versorgungs- und Behindertenrecht, Rente, Rehabilitation, Gesundheit, Pflege ... Herausgeber: Sozialverband VdK Deutschland e.V.

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Sozialpolitik<br />

225<br />

Rentenreformen<br />

aus Sicht des VdK<br />

notwendig<br />

Sozialpolitisches Forum des<br />

Sozialverbands VdK Bayern<br />

Von Ulrike Mascher<br />

Mit dem Thema der Zukunft der Rente<br />

und der gesamten Altersversorgung<br />

haben wir auch <strong>2017</strong> wieder, wie ich<br />

meine, ein brandaktuelles Forumsthema<br />

gewählt. Die Sorge, im Alter<br />

nicht genügend Geld zu haben, beschäftigt<br />

die gesamte Gesellschaft.<br />

Lassen Sie mich dazu nur einige<br />

Meinungsumfragen der vergangenen<br />

Monate zitieren.<br />

So hat im <strong>April</strong> 2016 eine Umfrage<br />

von Infratest dimap für das ARD-<br />

Morgenmagazin ergeben, dass sich die<br />

Mehrheit der Deutschen, die noch<br />

keine Rente oder Pension beziehen,<br />

nämlich 57 Prozent, für die eigene<br />

Rentenzeit nicht ausreichend abgesichert<br />

fühlen. Und je jünger, desto größer<br />

ist die Angst. Bei den 18- bis<br />

34-Jährigen sehen sich 62 Prozent<br />

nicht ausreichend abgesichert, bei den<br />

50- bis 64-Jährigen ist es immer noch<br />

jeder Zweite (51 Prozent).<br />

Besonders bei den Geringverdienern<br />

mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen<br />

unter 1500 Euro ist die<br />

Angst nach dieser Umfrage ausgeprägt:<br />

Eine große Mehrheit von 80<br />

Prozent sorgt sich um die eigene finanzielle<br />

Absicherung im Alter.<br />

Eine weitere Umfrage vom September<br />

2016 hat gezeigt: Laut einer Analyse des<br />

Meinungsforschungsinstitutes Allensbach<br />

blickt die Mehrheit der Deutschen<br />

zwischen 30 und 59 Jahren trotz aktueller<br />

materieller Zufriedenheit eher pessimistisch<br />

in die Zukunft. Viele sehen<br />

ihren Lebensstandard im Alter in Gefahr.<br />

60 Prozent fürchten inzwischen,<br />

im Alter Abstriche machen zu müssen.<br />

Nach einer weiteren Forsa-Umfrage<br />

vom November 2016 befürchten viele<br />

Deutsche, im Alter nicht mehr mit<br />

dem Geld auszukommen. Drei Viertel<br />

(75 Prozent) der Befragten sagten dabei,<br />

dass ihnen Altersarmut große oder<br />

sehr große Sorgen bereite. Fast genauso<br />

groß war die Angst vor sozialer Ungleichheit<br />

(72 Prozent).<br />

Und jetzt erst, im Februar <strong>2017</strong>, wurden<br />

Zahlen einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />

Yougov veröffentlicht,<br />

nach der sich fast jeder<br />

Zweite in Deutschland davor fürchtet,<br />

nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben<br />

arm zu werden. Selbst unter<br />

den Erwerbstätigen fürchtet sich jeder<br />

Dritte, im Alter nicht genug Geld zu<br />

haben.<br />

Angst vor Altersarmut<br />

Dass die Angst vor Altersarmut in<br />

Deutschland deutlich größer ist als in<br />

anderen Ländern mit einem ähnlich<br />

hohen Lebensstandard wie zum Beispiel<br />

Großbritannien oder Kanada,<br />

könnte man nun gerne mit der sogenannten<br />

„German Angst“ abtun. Und<br />

so wird auch immer wieder darauf verwiesen,<br />

dass Deutschland kein Alters-<br />

<strong>Sozialrecht</strong>+<strong>Praxis</strong> 4/17

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