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Sozialrecht + Praxis - Ausgabe April 2017

Monat für Monat das Wichtigste aus Sozialrecht, Versorgungs- und Behindertenrecht, Rente, Rehabilitation, Gesundheit, Pflege ... Herausgeber: Sozialverband VdK Deutschland e.V.

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Recht<br />

259<br />

Vor dem<br />

Bundesverfassungsgericht<br />

Mitgeteilt von Jörg Ungerer<br />

RENTENVERSICHERUNG<br />

Bewertung rentenrechtlicher Zeiten<br />

in der DDR<br />

Art. 14 Abs. 1, Art. 3 Abs. 1 GG;<br />

§ 259a Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 SGB VI<br />

Orientierungssätze<br />

£ Rentenrechtliche Anwartschaften unterfallen<br />

nur insoweit dem Schutz der<br />

Eigentumsgarantie (Art. 14 Abs. 1<br />

GG), als sie ein Äquivalent zu einer<br />

nicht unerheblichen Eigenleistung<br />

darstellen (vgl. Bundesverfassungsgericht,<br />

BVerfG, 28. Februar 1980,<br />

1 BvL 17/77, BVerfGE 53, 257, 291<br />

f.; BVerfG, 28. <strong>April</strong> 1999, 1 BvL<br />

32/95, BVerfGE 100, 1, 33). (Rn. 8)<br />

£ Rentenanwartschaften, die in der<br />

Deutschen Demokratischen Republik<br />

(DDR) begründet wurden und<br />

im Zeitpunkt ihres Beitritts zur<br />

Bundesrepublik bestanden, nehmen<br />

am Schutz des Art. 14 Abs. 1 GG<br />

teil. Dieser Schutz kommt den Rentenanwartschaften<br />

aber nur in der<br />

Form zu, die sie aufgrund des Einigungsvertrags<br />

(EinigVtr) erhalten<br />

haben (vgl. BVerfGE 100, 1, 37).<br />

Die konkrete Reichweite der Eigentumsgarantie<br />

ergibt sich erst aus der<br />

gesetzgeberischen Bestimmung von<br />

Inhalt und Schranken des Eigentums<br />

(vgl. BVerfGE 53, 257, 292).<br />

(Rn. 10)<br />

£ Soweit eine Verletzung des Art. 14<br />

Abs. 1 GG durch die nachträgliche<br />

Beschränkung der rentenrechtlichen<br />

Vertrauensschutzvorschrift des § 259a<br />

SGB 6 auf rentennahe Jahrgänge gerügt<br />

wird, setzt sich der Beschwerdeführer<br />

nicht hinreichend damit auseinander,<br />

dass sich weder aus dem in<br />

Art. 30 Abs. 5 Satz 1 EinigVtr vorgesehenen<br />

Recht zur Herstellung der<br />

Rechtseinheit in der Renten- und<br />

Unfallversicherung, kurz Rentenüberleitungsgesetz<br />

(RÜG), noch<br />

aus dem Rentenüberleitungs-Ergänzungsgesetz<br />

(Rü-ErgG) eine über<br />

§ 259a SGB 6 hinausgehende Pflicht<br />

zur Bewertung rentenrechtlicher Zeiten<br />

ergibt. (Rn. 12)<br />

£ Zudem geht der Beschwerdeführer<br />

nicht auf die Ansicht des Landessozialgerichts<br />

(LSG) ein, wonach eine<br />

rentenrechtliche Gesamtposition<br />

aus einer nach dem Fremdrentengesetz<br />

(FRG) erworbenen Rentenanwartschaft<br />

und einer später bei einem<br />

Rentenversicherungsträger der<br />

Bundesrepublik erworbenen Rentenanwartschaft<br />

auch zu einem späteren<br />

Zeitpunkt noch teilbar sei.<br />

(Rn. 13)<br />

£ Hinsichtlich der Rüge einer Verletzung<br />

des Rückwirkungsverbots legt<br />

der Beschwerdeführer die Schutzwürdigkeit<br />

seines Vertrauens nicht<br />

hinreichend dar. (Rn. 16)<br />

£ Was den allgemeinen Gleichheitssatz<br />

betrifft, ist zum einen keine<br />

nachvollziehbare Vergleichsgrup-<br />

<strong>Sozialrecht</strong>+<strong>Praxis</strong> 4/17

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