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Sozialrecht + Praxis - Ausgabe April 2017

Monat für Monat das Wichtigste aus Sozialrecht, Versorgungs- und Behindertenrecht, Rente, Rehabilitation, Gesundheit, Pflege ... Herausgeber: Sozialverband VdK Deutschland e.V.

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Sozialpolitik<br />

237<br />

hen und dass sie durch diese Art der<br />

Zusage auch keine weiteren Verpflichtungen<br />

nach dem Betriebsrentengesetz<br />

treffen. Nicht einmal eine Insolvenzsicherung<br />

über den Pensions-Sicherungs-Verein<br />

ist vorgesehen.<br />

Der Entwurf betrachtet die bisherigen<br />

Formen der Leistungszusagen als<br />

„Verbreitungshemmnis“ und lobt die<br />

vorgesehenen Beitragszusagen als Beseitigung<br />

der angenommenen Verbreitungshemmnisse<br />

und als Basis der<br />

„vollständigen Kosten- und Planungssicherheit“<br />

aufseiten der Arbeitgeber.<br />

Bewertung des VdK<br />

Aus Sicht des VdK überwiegen bei dem<br />

Sozialpartnermodell die Negativa:<br />

£ Es besteht keine obligatorische Arbeitgeberbeteiligung.<br />

£ Das Risiko für den Erfolg der Kapitalanlage<br />

trägt allein der Arbeitnehmer.<br />

£ Es gibt kein festes Vorsorgeziel und<br />

keine Garantie für die Auszahlungsphase.<br />

£ Es bestehen keine Vorgaben für die<br />

Absicherung des Invaliditätsrisikos.<br />

£ Durch die tarifvertragliche Grundlage<br />

kann es nur zu branchenspezifischen<br />

Lösungen kommen und keine<br />

Absicherung für breite Bevölkerungsgruppen<br />

erreicht werden.<br />

Dieses Modell bietet für den Arbeitnehmer<br />

keinerlei Sicherheiten dafür,<br />

dass seine Alterssicherung spürbar verbessert<br />

wird. Daher ist zu bezweifeln,<br />

dass hiermit ein freiwilliger Ausbau<br />

der betrieblichen Altersvorsorge erreicht<br />

wird.<br />

2.2. Zusatzbeiträge<br />

des Arbeitgebers<br />

Nach § 23 Abs. 2 Betriebsrentenstärkungsgesetz<br />

sollen Arbeitgeber künftig<br />

nicht mehr vom Sparverhalten ihrer<br />

Arbeitnehmer profitieren können und<br />

bei einer Entgeltumwandlung den Arbeitgeberanteil<br />

an den eingesparten<br />

Sozialversicherungsbeiträgen nicht<br />

mehr behalten können, sondern zugunsten<br />

des Beschäftigten an die Versorgungseinrichtung<br />

zahlen.<br />

Bewertung des VdK<br />

Die Regelung ist grundsätzlich sachgerecht<br />

und läuft auf eine faire Behandlung<br />

der Beschäftigten hinaus. Es ist<br />

aber nicht nachzuvollziehen, warum<br />

der Anteil der zu zahlenden Beiträge<br />

auf 15 Prozent begrenzt werden kann.<br />

Ergänzend weist der Sozialverband<br />

VdK auf seine Vorbehalte gegenüber<br />

dem Modell der Entgeltumwandlung<br />

hin, da dieses gegenüber der Sozialversicherung<br />

zu Mindereinnahmen führt<br />

und zur Verkürzung von Rentenanwartschaften<br />

der Betroffenen beiträgt.<br />

2.3. Freibeträge in der<br />

Grundsicherung für Ältere<br />

Um die Akzeptanz der freiwilligen Altersvorsorge<br />

gerade auch gegenüber<br />

dem Kreis der Niedrigverdiener zu stärken,<br />

die in besonderem Maße auf zusätzliche<br />

Altersvorsorge angewiesen<br />

sind, soll in § 82 Abs. 4 und 5 SGB XII<br />

ein Freibetrag eingeführt werden. Der<br />

Freibetrag soll ganz oder teilweise verhindern,<br />

dass frühere Niedrigverdiener,<br />

die wegen ihrer oft sehr niedrigen Renten<br />

zusätzlich Leistungen der Grundsi-<br />

<strong>Sozialrecht</strong>+<strong>Praxis</strong> 4/17

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