3-2018
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
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terte Realität (AR) noch unausgereift<br />
und dezentral. Obwohl neben<br />
den modernen Unterhaltungsfunktionen,<br />
wie beispielsweise Videospiele<br />
und 360-Grad-Panoramavideos,<br />
viele neue VR-Anwendungen<br />
hinzu gekommenen sind, hat VR<br />
bisher noch keinen allzu großen<br />
realen Geschäftswert. Unternehmen<br />
müssen untersuchen, welche<br />
speziellen realitätsnahen Szenarien<br />
dazu verwendet werden können,<br />
mithilfe von VR und AR die Produktivität<br />
der Mitarbeiter zu steigern,<br />
oder Design-, Ausbildungs-,<br />
Schulungs- und Visualisierungsprozesse<br />
zu verbessern.<br />
8. Blockchain<br />
Blockchain bietet trotz seiner<br />
Herausforderungen beträchtliche<br />
potentielle Langzeitvorteile. Das<br />
Blockchain-Verfahren soll in verteilten<br />
Systemen zur Verbesserung<br />
von Transaktionssicherheit beitragen.<br />
Die von zentralen Transaktions-<br />
und Aufzeichnungsmechanismen<br />
stammende Blockchain-<br />
Technologie kann als Veteran für<br />
einen neuen Durchbruch bei Innovation<br />
und Entwicklung angesehen<br />
werden. Während sich der Blockchain-Boom<br />
zunächst hauptsächlich<br />
auf die Finanzdienstleistungsbranche<br />
konzentrierte, ergeben sich<br />
inzwischen viele potentielle Anwendungsfälle,<br />
darunter Regierungsbehörden,<br />
Gesundheitswesen, Fertigung,<br />
Mediendistribution, Identitätsprüfung,<br />
Eigentümereintragung,<br />
und die Lieferkette. Gartner<br />
betont jedoch, dass die von Blockchain<br />
umrissene Vision wohl um 2-3<br />
über der reellen Leistung liegt. Im<br />
Verlauf des Jahres sind die betreffenden<br />
Technologien immer noch<br />
nicht ausgereift.<br />
9. Ereignisgesteuertes<br />
Modell<br />
Ereignisse werden zunehmend<br />
wichtiger im intelligenten digitalen<br />
Netz. Kernkonzept des digitalen<br />
Geschäfts ist, dass Unternehmen<br />
weiterhin sensibel und vorbereitet<br />
sein sollten, die Chancen zum<br />
richtigen Zeitpunkt zu ergreifen. Ein<br />
Geschäftsereignis kann jedes digital<br />
vermerkte Ereignis sein, dass wichtige<br />
Änderungen bei dem genannten<br />
Status oder den Status selbst<br />
widerspiegelt, wie beispielsweise<br />
die Abwicklung einer Bestellung<br />
oder die Landung eines Flugzeugs.<br />
Liegt ein Ereignis digital vor, kann<br />
es als Grundlage digitaler Entscheidungen<br />
dienen. Je mehr Ereignisse<br />
digital vorhanden sind, desto fundierter<br />
ist die daraus resultierende<br />
Entscheidungsfindung. Digitaler Handel<br />
führt dazu, dass sich IT-Leiter,<br />
-Planer und -Architekten eine ereignisorientiertes<br />
Denkweise aneignen<br />
müssen.<br />
10. Kontinuierliches<br />
adaptives Risiko und<br />
Vertrauen<br />
Barrieren zwischen Sicherheitsund<br />
Anwendungsbestimmungen<br />
müssen abgebaut werden. Um<br />
digitale Geschäftsinitiativen voranzutreiben,<br />
müssen Sicherheitsund<br />
Risikomanager eine kontinuierliche<br />
adaptive Risiko- und Vertrauensbewertung<br />
(CARTA), die auf<br />
Risiko und Vertrauen basiert, mit<br />
adaptiven Reaktionen zur unverzüglichen<br />
Entscheidungsfindung<br />
umsetzen, oder die Geschäftschancen<br />
im Rahmen des Risikomanagements<br />
ergreifen.<br />
Die ersten drei Technologie-Trends<br />
zeigen, wie Kl sämtliche Anwendungen<br />
durchdringt und die Hauptaufgabe<br />
für Technologieanbieter in<br />
den nächsten fünf Jahren ist. Die<br />
nächsten vier Trends beschäftigen<br />
sich mit der Konsolidierung der digitalen<br />
und physischen Welt, um eine<br />
immersive, digital erweiterte Umgebung<br />
zu schaffen. Die letzten drei<br />
Trends konzentrieren sich mehr auf<br />
die Verbindungen zwischen Inhalten<br />
und Diensten von Personen,<br />
Unternehmen oder Geräten, und<br />
wie die Branchen daraus Nutzen<br />
ziehen können.<br />
Vorteile für die Intelligente<br />
Fertigung<br />
Die Fertigung ist einer der ersten<br />
Industriebereiche, in denen Kl von<br />
Beginn an eingesetzt wurde. Roboterbaugruppen<br />
werden in Werken für<br />
die Montage und Verpackung unterschiedlicher<br />
Teile ohne die Notwendigkeit<br />
eines manuellen Eingriffs<br />
verwendet. Von den Ausgangsmaterialien<br />
bis zu den versandten<br />
Endprodukten spielt Robotik in den<br />
meisten Unternehmen eine zunehmend<br />
wichtige Rolle. Allerdings führt<br />
künstliche Intelligenz zu weiteren<br />
Veränderungen dahingehend, dass<br />
kompliziertere Güter wie Autos oder<br />
Elektroartikel mithilfe von Maschinen<br />
gefertigt und zusammengebaut werden.<br />
Der Übergang von einer herkömmlichen<br />
Fabrik zu einem intelligenten<br />
Werk erfordert eine Kombination<br />
aus innovativen Automatisierungtechniken:<br />
Digitaler Zwilling,<br />
Intelligenter Roboter und Kl-Technologie.<br />
Die Integration dieser verschiedenen<br />
Technologien ermöglicht<br />
Herstellen, sich in die aktuellen<br />
Gegebenheiten einzufügen.<br />
Digitaler Zwilling in der<br />
Praxis<br />
In Industrieanwendungen können<br />
Entwickler auf schnelle Weise viele<br />
unterschiedliche Szenarien anwenden<br />
und mithilfe des Digitalen Zwillings<br />
verbesserte Lösungen implementieren,<br />
wodurch physische Prototypen<br />
und der endlose Aufwand<br />
an erneuten Prüfungen vermieden<br />
werden. Beispielsweise können<br />
Maschinenhersteller ihre Produkte<br />
mithilfe von Simulationssoftware digital<br />
zeichnen, testen sowie validieren,<br />
und ihre Produkte noch vor der<br />
Herstellung über den gesamten Fertigungszyklus<br />
bearbeiten und optimieren.<br />
Der Digitale Zwilling dient<br />
schon länger nicht mehr nur zur<br />
Beschleunigung von Markteintritten,<br />
sondern wird auch als Grund-<br />
180 PC & Industrie 3/<strong>2018</strong>