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Ein unbemerktes Leben

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Lisa<br />

Gregor<br />

Lisa<br />

Gregor<br />

Lisa<br />

Gregor<br />

Lisa<br />

Gregor<br />

Lisa<br />

Gregor<br />

Angela beginnt zu weinen.<br />

Jetzt hast du unser Kind geweckt.<br />

schreit. Unser Kind! Woher soll ich das wissen, ob das<br />

unser Kind ist? Josephine sagt, sie hätten dich<br />

vergewaltigt. Ist das wahr?<br />

Lisa steht auf, geht ans Kinderbett und nimmt Angela<br />

heraus.<br />

Geh, Gregor. Bitte geh jetzt.<br />

Ob das wahr ist, habe ich dich gefragt!<br />

Ich kann so nicht leben, Gregor. Du ziehst in den<br />

Krieg, und dann kommst du auf Urlaub und machst mir<br />

ein Kind und bist wieder weg und ich höre nichts mehr<br />

von dir und spüre das Kind in mir wachsen und werde<br />

fast verrückt vor Angst und ich weiss nicht, wie es<br />

weitergehen soll. Soll ich abtreiben? Soll ich es<br />

behalten? Wo bist du? Wie lange geht der Krieg noch?<br />

Werde ich dich je wiedersehen? Mit wem soll ich denn<br />

reden?- Und dann kommen diese - diese -<br />

Und dann ist der Krieg aus und ich kriege mein Kind,<br />

in einem zerbombten Krankenhaus, und es hat zehn<br />

Stunden gedauert und war eine einzige Tierquälerei,<br />

weiss Gott, warum er uns das antut. Aber dann ist mein<br />

Kind da, und gesund, und ich nehme es zum ersten Mal<br />

in die Arme und weiss, ich werde es immer, immer<br />

lieben, und ich bin einfach nur dankbar…<br />

Und dann, endlich, kommst du nach Hause, ich wusste<br />

doch gar nicht, ob du überhaupt noch am <strong>Leben</strong> bist,<br />

und dann kommst du und bist endlich da, und…<br />

Du kannst schön reden. Schön reden, das kannst du.<br />

Warum glaubst du mir nicht?<br />

Glauben!<br />

Warum glaubst du mir nicht? Du musst mir glauben!<br />

Ich im Krieg und du hier zu Hause. Warum sollte ich<br />

dir glauben? Gregor zieht sich an.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 24-

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