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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 3

Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere

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LE-3-<strong>2017</strong> | S48 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Der Chatbot als Lieferheld<br />

Die Marktführer der Logistikbranche nutzen zum effektiven Management<br />

ihrer Lieferketten nicht nur die Möglichkeiten technologischer Innovationen.<br />

Sie verfolgen auch konsequent die Strategie, ihre Lieferketten<br />

vollkommen am Kunden und dessen Bedürfnissen auszurichten.<br />

Der Beitrag schildert, welche Rolle bimodale Lieferketten dabei spielen.<br />

BEITRAG: PI/REDAKTION<br />

dessen Erwartungen zu fokussieren. Ein Ansatz,<br />

der sehr rasch alte Geschäftsmodelle<br />

wie etwa den traditionellen Versandhandel in<br />

einen Überlebenskampf geschickt hat.<br />

Ganz egal, ob Sie dringend das<br />

neuste Smartphone-Modell,<br />

eine bestimmte DVD oder eine<br />

Portion frischer Äpfel benötigen<br />

– „dringend“ bedeutet bei den heutigen<br />

E-Commerce-Möglichkeiten, dass Lieferung<br />

und Zustellung innerhalb weniger Stunden<br />

schon fast als Selbstverständlichkeit gelten.<br />

Die Maxime dieser intensiv gelebten Kundennähe<br />

lautet: Höre deinem Kunden zu, verstehe<br />

seine Bedürfnisse und richte die Logistikkette<br />

exakt an diesen aus. „Kundennähe“<br />

wird dabei auch durch Echtzeitdaten über<br />

das Kaufverhalten und die Produktnutzung<br />

hergestellt. Die erbrachte Produktleistung<br />

wird nicht mehr mit der Leistungsspezifikation<br />

verglichen, sondern mit den tatsächlichen<br />

Erwartungen des Kunden. Alle logistischen<br />

Top-Performer wollen es ihren Kunden dabei<br />

so einfach wie möglich machen: Die Lieferung<br />

am selben Tag entwickelt sich zur Lieferung<br />

innerhalb von zwei Stunden, statt per<br />

Knopfdruck bestellt der Kunde inzwischen per<br />

Sprachsteuerung eines Chatbots. Und die Zustellung<br />

an die Haustür wird im Bedarfsfall von<br />

einer Übernacht-Lieferung in den Kofferraum<br />

des lokalisierbaren Autos oder zu einem individuellen<br />

Abgabepunkt abgelöst, den man<br />

noch kurz vorher ändern kann.<br />

Für den dazu notwendigen, sauberen Ablauf<br />

des „logistischen Uhrwerks“ im Hintergrund<br />

sorgen inzwischen wenige, große Marktführer.<br />

Wie etwa DHL, das die Wende vom bürokratischen<br />

Staatsbetrieb zum wettbewerbsfähigen<br />

Technologieführer geschafft hat. Oder<br />

natürlich Amazon und Zalando – das eine<br />

Unternehmen ist auf dem Weg zum weltbeherrschenden<br />

Superstore, das andere entwickelt<br />

sich von einem pfiffigen Schuhprovider<br />

zu einem Weltmeister der Reversed Logistics.<br />

Alle drei Unternehmen eint die Erfolgsstrategie,<br />

sich bei allen Überlegungen und Veränderungen<br />

konsequent auf den Kunden und<br />

Wachstum dank bimodaler Lieferketten<br />

Diese intensive Kunden- und Wert-Orientierung<br />

in der Lieferkette hat zu einem gravierenden<br />

Paradigmenwechsel in der Wertschöpfung<br />

aller führenden Logistikunternehmen<br />

geführt. Hiernach steht nicht nur der Kunde<br />

und die für ihn erzeugte Wertschöpfung im<br />

Mittelpunkt aller Betrachtungen – diese neue<br />

Bedarfsorientierung gilt auch als zentraler<br />

Differenzierungsfaktor im Markt und Wettbewerb.<br />

„Funktionale Silos“ aus Vertrieb, Entwicklung<br />

und Operations sind damit passé,<br />

an ihre Stelle ist bei den Logistikführern ein<br />

integriertes Management von Bedarf, Nachschub<br />

und Produktion getreten.

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