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Verfahrenstechnik 6/2018

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ACHEMA I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Kernfragen zur Ermittlung der passenden<br />

Funkübertragung betreffen z. B. die Sendeleistung<br />

und damit die mögliche Reichweite,<br />

die Menge der zu übertragenden<br />

Daten, die Batterielebensdauer und einen<br />

allgemein verwendbaren Standard, der<br />

zugleich die Sicherheit der Übertragung<br />

gewähren soll.<br />

Angesichts der steigenden Zahl von<br />

Hacker-Angriffen gewinnt das Thema Datensicherheit<br />

an Bedeutung, das schließt<br />

die sichere Authentisierung der User mit<br />

ein. Für den Anwender gilt es z. B. zu berücksichtigen,<br />

dass eine große Reichweite<br />

Segen und Fluch zugleich sein kann. Funksignale<br />

machen nicht am Firmeneingang<br />

halt und können von Unbefugten auch<br />

deutlich außerhalb des Werksgeländes<br />

empfangen werden.<br />

Zusätzliche Intelligenz<br />

Die Frage nach dem Einsatz von Wireless-<br />

Sensoren sollte nicht allein aus der Perspektive<br />

der Übertragungsart diskutiert werden.<br />

Vom möglichen Nutzen her betrachtet,<br />

stellen solche Geräte mehr dar als nur ein<br />

Lieferant von Messwerten zu sein. Die Sensoren<br />

können mit zusätzlicher Intelligenz<br />

kombiniert werden. Dazu gehört in erster<br />

Linie das Aufbereiten der gesammelten<br />

Daten verschiedener Messgrößen über<br />

selbstlernende Algorithmen, das auf die<br />

02 Datenfernübertragungs-Modul in<br />

Kombination mit einer Cryo-Gauge-Messeinheit<br />

zur Überwachung von Füllständen; die<br />

Daten werden über das GSM-Netz übermittelt<br />

jeweilige Anwendung zugeschnitten sein<br />

muss. Im Verbund mit Gateways und Softwarelösungen<br />

können drahtlose Sensoren<br />

den Weg zu einem komplett neuen Geschäftsfeld<br />

über zusätzliche Serviceleistungen<br />

eröffnen, z. B. im Bereich Predictive<br />

Maintenance oder in der Logistik.<br />

Die unterschiedlichen Möglichkeiten<br />

und Anforderungen lassen sich an den folgenden<br />

Lösungsbeispielen belegen, die auf<br />

Druck- und Temperaturmessung basieren:<br />

In Kalibrierlaboren kann das Loggen der<br />

Daten und deren Übertragung hilfreich<br />

sein, z. B. für das Ausstellen von Zeugnissen.<br />

Die Reichweite des Funksignals spielt<br />

dabei eine eher untergeordnete Rolle, da<br />

Sender und Empfänger nur über kurze<br />

Distanz getrennt sind. Eine Lösung auf<br />

Bluetooth-Basis reicht hierbei aus.<br />

Die Firma Wika hat diese Funktionalität<br />

zweimal in unterschiedlichen Geräten<br />

implementiert, beim Präzisions-Digitalmanometer<br />

CPG1500 und beim portablen<br />

Prozesskalibrator CPH7000. Über die Wireless-Schnittstelle<br />

können beide Geräte mit<br />

Bluetooth-fähigen Geräten verbunden werden.<br />

Beim CPG1500 ermöglicht eine App<br />

das Parametrieren sowie das Auslesen der<br />

Daten via Smartphone.<br />

Gute Flächenabdeckung<br />

Bei der Überwachung von Anlagen an weit<br />

entfernten Standorten oder mobilen Einheiten,<br />

die sich über große Distanzen bewegen,<br />

bietet sich nach heutigem Standard<br />

eine Übertragung über das GSM/LTE-Netz<br />

an. Anwender erhalten hier eine sehr gute<br />

Flächenabdeckung und damit große Reichweite.<br />

Zwar können zukünftig auch Standards<br />

wie Narrow-Band-Internet of Things<br />

(NB-IoT), LTE CAT-M1 oder Lorawan eine<br />

Rolle spielen. Diese befinden sich derzeit<br />

allerdings erst in landesspezifischer Vorbereitung<br />

bzw. stehen kurz vor der Einführung.<br />

Es zeichnet sich aber ab, dass es auch<br />

in diesem Bereich nicht den einen, einheitlichen<br />

Standard geben wird.<br />

Auf Basis bestehender Technologien hat<br />

Wika z. B. ein Datenfernübertragungs­<br />

Modul in Kombination mit der Cryo-<br />

Gauge-Messeinheit realisiert. Mit dieser<br />

Lösung werden die Füllstände von Tieftemperaturgastanks<br />

überwacht und die Daten<br />

über das GSM-Netz dem Gaslieferanten<br />

übermittelt. Neben dem Druckmessgerät<br />

und dem Übertragungsmodul wird als Zusatzservice<br />

noch eine Daten-Cloud zur Verfügung<br />

gestellt. Der Gaslieferant wiederum<br />

kann durch die Fernabfrage des Tankinhaltes<br />

seinen Kunden eine kontinuierliche<br />

Versorgung ohne manuelle Nachbestellprozesse<br />

anbieten.<br />

Ebenfalls auf GSM-Technologie basiert<br />

eine Lösung zur Überwachung beweglicher<br />

Objekte. In Kooperation mit dem Kunden<br />

wurde eine Kontrolleinheit für den Transport<br />

von Straßenasphalt realisiert. Das Material<br />

muss während des Transportes ein<br />

entsprechendes Temperaturlevel halten,<br />

um in der richtigen Güte anzukommen.<br />

Dieses Niveau wird mit mehreren Messstellen<br />

überwacht, deren Daten kontinuierlich<br />

an den Lieferanten gesendet werden. Das<br />

Unternehmen erhält so ein Temperaturprofil,<br />

das es als Nachweis der Asphaltqualität<br />

ausdrucken kann.<br />

Unterschiedliche Funkprotokolle<br />

Hersteller arbeiten daran, Sensoren nebst<br />

korrespondierenden Systemen zur Datenaufbereitung<br />

für ein breites Anwendungsspektrum<br />

in unterschiedlichen Industrien<br />

anzubieten. Als Basis dafür werden<br />

Wika-Produkte mit integriertem oder<br />

angebautem Funkmodul dienen. Ziel ist,<br />

Standardkomponenten mit unterschiedlichen<br />

Funkprotokollen verknüpfen zu<br />

können. Neben GSM und LTE stehen u. a.<br />

Lorawan, Bluetooth/Bluetooth Low Energy<br />

und NB-IoT im Fokus. Das modulare<br />

Konzept wird die flexible und schnelle<br />

Anpassung an individuelle Kundenwünsche<br />

ermöglichen.<br />

Das Produkt kann per Funk parametriert<br />

werden. Einstellbar sind bspw. das Sendeintervall<br />

oder die Schwellenwerte, bei<br />

denen automatisch eine Funkübertragung<br />

ausgelöst wird. Auch eine grafische Darstellung<br />

des Messwertes über die Zeit steht<br />

zur Verfügung.<br />

Fotos: Wika, Fotolia (buchachon, 44712788)<br />

Halle 11.1, Stand C3<br />

www.wika.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 53

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