16.05.2018 Aufrufe

Verfahrenstechnik 6/2018

Verfahrenstechnik 6/2018

Verfahrenstechnik 6/2018

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN I ACHEMA<br />

Umweltbelastung minimiert<br />

Sensoren in der Abwasseraufbereitung<br />

Aus der Produktion von Koks, der<br />

hauptsächlich der Erzeugung von<br />

Roheisen zur Stahlgewinnung<br />

dient, resultieren zwangsläufig<br />

Verunreinigungen von Luft und<br />

Wasser. Mit dem Einsatz<br />

wirkungsvoller Gasfiltersysteme<br />

und effektiver Wasseraufbereitungsanlagen<br />

kann die Situation<br />

verbessert werden. Dabei spielen<br />

Sensoren zur Messung des gelösten<br />

Sauerstoffs, des pH-Wertes und<br />

des Redoxpotenzials eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Arcelormittal ist ein internationales<br />

Stahl- und Bergbauunternehmen, das<br />

in Europa mehr als 80 000 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. In Ostrava in Tschechien ist<br />

das Unternehmen der größte Koksher steller<br />

des Landes und produziert mehr als<br />

1,5 Mio. t Koks pro Jahr. Dabei entstehen<br />

große Mengen Schmutzwasser, das Teer,<br />

Öl, andere organische Materialien und<br />

Schwebstoffe enthält. Über eine der wirkungsvollsten<br />

Wasseraufbereitungsanlagen<br />

der europäischen Industrie wird das Wasser<br />

bei Arcelormittal in Ostrava gereinigt. Der<br />

chemische Sauerstoffbedarf (CSB) wird dadurch<br />

um etwa 90 % reduziert und 75 % der<br />

Stickstoffbelastungen werden entfernt, sodass<br />

der verbleibende Schlamm und das<br />

Wasser innerhalb der Kokerei recycelt werden<br />

können.<br />

Im ersten Schritt des Reinigungsprozesses<br />

werden Feststoffe und organische Materialien<br />

mechanisch entfernt. Anschließend wird das<br />

Abwasser nacheinander in vier Becken biologisch<br />

aufbereitet. Dieser Schritt erfolgt<br />

unter Zuhilfenahme verschiedener Bakterien<br />

wie Pseudomonas, Thiobacillus, Nitrosomonas<br />

und Nitrobacter, wodurch in den<br />

unterschiedlichen Phasen Phenol, Thiocyanate,<br />

Zyanide, Thiosulfat, Polythionate und<br />

Ammoniak biologisch abgebaut werden.<br />

Keine Beeinträchtigung<br />

Um den größtmöglichen Abbau an Schadstoffen<br />

zu erreichen, ist es wichtig, Sauerstoffgehalt,<br />

pH-Wert sowie Redoxpotenzial<br />

im Sinne der beteiligten Bakterien zu kon-<br />

Autor: Dr. Knut Georgy, Senior Market Segment<br />

Manager Process Analytics, Hamilton Bonaduz AG,<br />

Bonaduz, Schweiz<br />

54 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!