antriebstechnik 6/2018
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Planungssicher,<br />
aber nicht<br />
von der Stange<br />
die Aufteilung auf vier Elektromotoren der<br />
Baugröße IEC 280 mit jeweils 1,2 t Gewicht.<br />
Bei der Auslegerwinde reichen zwei Motoren<br />
der Baugröße IEC 315 mit jeweils 1,7 t<br />
Gewicht. Die Eingangsseite war damit bestimmt,<br />
doch die konstruktive Aufgabe<br />
blieb: Die sinnvolle Anordnung und Verbindung<br />
der Motoren mit dem Windengetriebe.<br />
Dabei musste nicht nur die Kraftübertragung<br />
der Antriebsleistung beachtet<br />
werden, sondern auch die Größen und Gewichte<br />
der Motoren selbst. Die speziellen<br />
Asynchronmotoren sind nämlich mit rund<br />
2 m Länge und über 1 t Gewicht pro Motor<br />
nicht unerheblich. Zur antriebstechnischen<br />
Lastverteilung, die über die elektronische<br />
Regelung erfolgt, musste also auch die rein<br />
mechanische konstruktiv erfolgen.<br />
Die mechanische Lösung von O & K Antriebstechnik<br />
besteht auf beiden Seiten der<br />
Trommel aus jeweils zwei Komponenten:<br />
Einer Motorglocke und einem Winkelgetriebe<br />
im Vorlauf zum eigentlichen Windengetriebe.<br />
Bei der Ausleger-Winde ist das<br />
Winkelgetriebe so konstruiert, dass gegenüber<br />
der Motoreintriebsseite eine Sicherheitsbremse<br />
für Notsituationen montiert<br />
ist. Damit wird ein wesentlicher Sicherheitsaspekt<br />
gewährleistet, nämlich<br />
dass der Kranausleger auch bei<br />
Leistungsunterbrechung in seiner<br />
Position bleibt und nicht absacken<br />
kann. Ein Kegelradsatz überträgt das<br />
Motoreingangsmoment hocheffizient<br />
auf das Winden-Planetengetriebe,<br />
das in der Windentrommel<br />
platziert ist. Die Winde selbst befindet<br />
sich am Kranturm und erfährt<br />
nur rotatorische Bewegungen des<br />
Turms. Besonderheiten bei der<br />
Schmierung der Winkelgetriebe sind<br />
nicht zu beachten. Eine übergeordnete<br />
Steuerung sorgt für den synchronen<br />
Lauf der an der Winde beidseitig<br />
platzierten Antriebe.<br />
Die große Seilwindentrommel, die<br />
eine Breite von rd. 2 m einnimmt, ist<br />
in der Nähe des Turms im Ausleger<br />
des Krans montiert. Die vier Antriebe<br />
der Seilwinde sind an der Windentrommel<br />
ebenfalls beidseitig angeordnet,<br />
wobei sich jeweils zwei Antriebe<br />
direkt gegenüber liegen. Auch<br />
diese Motoren sind mit einer Motorglocke<br />
an ein Winkelgetriebe montiert,<br />
das die Kraft der beiden Motoren<br />
vereint und im rechten Winkel auf das in<br />
der Windentrommel integrierte Planetengetriebe<br />
überträgt. Besonders wichtig ist<br />
hierbei das ausgeklügelte Schmierungssystem<br />
des Kegelradsatzes, das gewährleistet,<br />
dass der Kegelradsatz unabhängig<br />
von der Stellung des Auslegers bestens mit<br />
Schmiermittel versorgt wird. Die vier ebenfalls<br />
umrichtergespeisten Motoren arbeiten<br />
synchronisiert miteinander. Die Lackierung<br />
der Antriebskomponenten von O & K Antriebstechnik<br />
entspricht für die maritime<br />
Anwendung mit drei Schichten den spezifischen<br />
Normen C5M nach ISO 12944 oder<br />
vierschichtig Norsok M-501.<br />
Komplette Elektrifizierung<br />
bietet Vorteile<br />
Zusammen mit den elektrischen Drehantrieben<br />
ist der Auslegerkran somit komplett<br />
elektrisch angetrieben. Das Steuerungssystem<br />
ist auf der Höhe der Zeit,<br />
arbeitet reaktionsschnell und sorgt für<br />
Sicherheit bis zu einer signifikanten Wellenhöhe<br />
von bis zu 6 m, die erst bei stürmischem<br />
Wind erreicht wird. Die elektrischen<br />
Antriebe bringen zudem den Vorteil, dass<br />
optimierte Belastungsdiagramme die Flexibilität<br />
im Betrieb sicherstellen und sogar<br />
ein Fernzugriff auf den Kran ermöglicht<br />
wird, etwa zur Fehler erkennung und<br />
schnellen Unterstützung. Darüber hinaus<br />
finden weitgehend Standardkomponenten<br />
Viele Gründe<br />
sprechen für<br />
den Umstieg.<br />
Dirk Schaar,<br />
Chefredakteur<br />
Erhöhte Umweltauflagen oder auch<br />
steigende Anforderungen an die Sicherheit<br />
sind für Konstrukteure stets ein Anlass, ihre<br />
Konzepte für Maschinen und Anlagen zu<br />
überdenken und anzupassen. Wenn dann<br />
aber gleichzeitig Lösungen entstehen, die<br />
deutliche technische Vorteile und Mehrwerte<br />
mit sich bringen, sollte einer Realisierung<br />
nichts im Wege stehen. Der Umstieg<br />
von Hydraulik auf Elektromotoren und<br />
passenden Getrieben, war in dieser Anwendung<br />
definitiv die richtige Entscheidung.<br />
Anwendung, die eine einfache Wartung<br />
und auch eine schnelle Ersatzteilversorgung<br />
ermöglichen. Insgesamt bringen<br />
die elektrischen Antriebe eine höhere<br />
Energieeffizienz und sorgen so für einen<br />
geringeren Energieverbrauch und das<br />
Risiko einer Ölverschmutzung aufgrund<br />
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