antriebstechnik 6/2018
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Temperatur ϑ [°C]<br />
Temperatur ϑ [°C]<br />
13<br />
Temperaturverlauf entlang des Strömungsweges für Volumenströme von 5, 10 und 14 l/min. Vergleich der Simulationsergebnisse und<br />
Messdaten der Einfach- (a) und Doppelhelixstruktur (b)<br />
a)<br />
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CFD CHT Exp.<br />
5 l/min<br />
b)<br />
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10 l/min<br />
14 l/min<br />
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0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
Strömungskanal Nr. [-]<br />
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0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
Strömungskanal Nr. [-]<br />
Vergleich zwischen CFD, CHT-Simulation und Messwerten<br />
Wärmeübergangskoeffizient: Der Warmeübergangskoeffizient α<br />
beschreibt für die erzwungene (und natürliche) Konvektion den<br />
Wärmeübergang zwischen Fluid und Festkörper, welcher in der<br />
Grenzschicht an der Wandoberfläche stattfindet [8]. Die Art der<br />
Strömung und demzufolge die Dicke der Grenzschicht sowie die in<br />
der Grenzschicht stattfindenden Wärmetransportvorgänge wirken<br />
sich direkt auf den Wärmeübergangskoeffizienten α aus. In Bild 12<br />
sind die über die Fläche der Innenwand (Wärmequelle) und über<br />
die Fläche der Außenwand gemittelten Wärmeübergangskoeffizienten<br />
dargestellt. Diese können für die 14 Teilabschnitte des Kanals<br />
entsprechend Gl. (16) ermittelt werden. Zwischen CFD und CHT-<br />
Simulation sind deutliche Unterschiede zu erkennen, welche ihre<br />
Ursache in der Berücksichtigung der Wärmeleitung zwischen den<br />
Stegen der Kühlhülse und dem Gehäuse haben. Innerhalb der CHT-<br />
Simulation wird ein Teil der Wärme über diesen Festkörperkontakt<br />
direkt an das Gehäuse geleitet (Vgl. [20]). Folglich nimmt das Fluid<br />
auch an der Außenwand Wärme vom Gehäuse auf, sodass der Wärmeübergangskoeffizient<br />
hier wesentlich höher ist (im Durchschnitt ca.<br />
1 300 W/m²∙K) als in der CFD-Simulation. Da in der CFD-Simulation<br />
eine konstante Umgebungstemperatur angenommen wird, wird in<br />
diesem Fall sogar eine geringe Wärmemenge an die Umgebung abgegeben<br />
(der Wärmeübergangskoeffizient ist negativ und liegt im<br />
Durchschnitt bei ca. – 4 W/m²∙K). Aufgrund dieser Aufteilung der<br />
Wärmeströme in einen Gehäuse- und einen Kühlhülsenanteil in<br />
der CHT-Simulation ist der Wärmeübergangskoeffizient an der<br />
Innenwand des Fluids (Kontaktfläche zur Kühlhülse) kleiner als in<br />
der CFD-Simulation.<br />
numerischen Simulationsmodelle, d. h. für alleinige Betrachtung<br />
des Fluids (CFD) sowie des Fluids inklusive der Festkörper im CHT-<br />
Modell mit den experimentellen Daten verglichen. Der zeitlich<br />
konstante Wärmestrom an der Innenwand führt zur Erwärmung<br />
des Fluids entlang seines Strömungsweges bis es in der Austrittszone<br />
seine maximale Temperatur erreicht. Dadurch nimmt entlang<br />
des Strömungspfades gleichzeitig die treibende Temperaturdifferenz<br />
zwischen Flüssigkeit und Umgebung (Fluidinnenwand bzw.<br />
Wand der Kühlhülse) ab, das Fluid nimmt weniger Wärme auf und<br />
seine Temperatur steigt langsamer. Die Abbildung zeigt, dass vor<br />
allem die Simulationsergebnisse der CHT-Modelle gut mit den<br />
Messdaten übereinstimmen, während bei alleiniger Berücksichtigung<br />
des Fluids im Simulationsmodell größere Abweichungen auftreten.<br />
Ursächlich dafür ist zum einen die Vernachlässigung von<br />
Wechselwirkungen zwischen benachbarten Fluidkanälen im CFD-<br />
Modell. Insbesondere für die Doppelhelixstruktur ist dies von Bedeutung,<br />
da hier aufgrund des Gegenstromprinzips höhere Temperaturdifferenzen<br />
zwischen den benachbarten Kanälen auftreten.<br />
Des Weiteren wird im CFD-Modell für die thermischen Randbedingungen<br />
der Fluidaußenwand zur Umgebung freie Konvektion mit<br />
einem Wärmeübergangskoeffizienten von 5 W/m² × K und einer<br />
Umgebungstemperatur von 20 °C angenommen. Bei Berücksichtigung<br />
der Festkörper (Heizelement, Kühlhülse und Gehäuse) kann<br />
diese Randbedingung direkt an der Außenwand des Gehäuses definiert<br />
werden. Da zusätzlich die Wärmeleitung innerhalb und zwischen<br />
den Festkörpern simuliert wird, können die CHT-Simulationen<br />
das Temperaturverhalten wesentlich besser vorhersagen. Des<br />
Weiteren zeigt sich anhand der höheren Temperaturspreizung im<br />
Fluid, dass mit der Doppelhelixstruktur mehr Wärme abgeführt<br />
werden kann. Beispielsweise bei einem Volumenstrom von 5 l/min<br />
erwärmt sich das Fluid in der Doppelhelix um ca. 9 K und in der<br />
Einfachhelix um ca. 4 K.<br />
Zusammenfassung<br />
Temperaturentwicklung im Fluid: In Bild 13 ist für die Einfach-<br />
(links) und die Doppelhelixstruktur (rechts) die Fluiderwärmung<br />
entlang des Strömungsweges für verschiedene Volumenströme<br />
von 5, 10 und 14 l/min und eine maximale Heizleistung P H<br />
=<br />
= 2 800 W dargestellt. Es werden die Simulationsergebnisse der<br />
Vor allem bei der HSC-Bearbeitung haben thermo-elastische Verformungen<br />
und daraus resultierende TCP-Verlagerungen einen negativen<br />
Einfluss auf die Bearbeitungsgenauigkeit und damit letztendlich<br />
auf die Produktivität des Fertigungsprozesses. Für eine hochpräzise<br />
Bearbeitung ist eine gezielte Steuerung der Temperaturverteilung<br />
mithilfe von Flüssigkeitskühlsystemen eine Grundvoraussetzung –<br />
72 <strong>antriebstechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>