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Schweine<br />
3.3.2 Eigenleistungsprüfung Fleischleistung Jungsauen 2010<br />
Die Eigenleistungsprüfung (ELP) auf Fleischleistung der Jungsauen erfolgt am jeweiligen<br />
Einstufungsort gemäß den Vorgaben des MSZV unmittelbar vor der Einstufung. Die<br />
Jungsauen dürfen das Alter von 240 Tagen nicht überschritten haben. Ermittelt werden<br />
die Leistungsmerkmale<br />
� Gewichtszunahme je Lebenstag und<br />
� Fleischanteil (korrigierte Seitenspeckdicke an drei Messpunkten mittels Ultraschalltest).<br />
Die Fleischleistungsprüfung ist neben der Zuchtleistungsprüfung der Mutter sowie der<br />
Beurteilung der äußeren Erscheinung ein wichtiges Selektionskriterium für die Einstufung<br />
der Jungsauen und deren späteren Aufnahme in die Hauptabteilung A des Zuchtbuches<br />
bzw. in das Zuchtregister. Darüber hinaus gehen die Ergebnisse in die Zuchtwertschätzung<br />
ein. Zuchtsauen mit Zuchtentscheid „nicht eingestuft“ werden von der<br />
Zuchtbenutzung ausgeschlossen. In Tabelle 69 sind die Ergebnisse der Fleischleistungsprüfung<br />
des Jahres 2010 getrennt nach Rassen bzw. genetischen Konstruktionen<br />
dargestellt. Die betrieblichen Variationen innerhalb der Merkmale sind ebenfalls mit angegeben.<br />
In der Zucht- und Vermehrungsstufe des MSZV wurden im Jahr 2010 in <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> insgesamt 14.765 Jungsauen einer Eigenleistungsprüfung im Feld unterzogen.<br />
Damit wurden 1.624 Jungsauen mehr als im Jahr 2009 geprüft. Der Umfang der Leistungsprüfung<br />
bezieht sich auf 16 (2009: 13) Zucht- und Vermehrungsbestände und<br />
schließt insgesamt 9 Rassen bzw. genetische Konstruktionen ein, erstmals wurden<br />
Sauen der Rasse Deutsches Sattelschwein in die Leistungsprüfung mit einbezogen.<br />
Die Reinzuchtsauen der Mutterrassen haben mit 603 – 618 g Tageszunahme ein sehr<br />
ansprechendes Niveau erreicht, die Differenziertheit zwischen den Betrieben ist jedoch<br />
eindeutig zu hoch. Bei den Kreuzungssauen liegt das Zunahmeniveau über 600 g<br />
(602 – 622 g) und damit auf ähnlichem Niveau wie in der Reinzucht.<br />
Die korrigierten Speckmaße bei der Deutschen Landrasse, sowie deren kombinierten<br />
Kreuzungssauen (10,0 – 11,1) sind gegenüber den Vorjahren deutlich niedriger und<br />
marktkonform. Betriebliche Unterschiede sind jedoch deutlich (8,7 - 14,8 mm). Bei der<br />
Rasse Large White sind die Speckmaße auf Vorjahresniveau (11,2 mm) und liegen damit<br />
leicht über den Marktanforderungen. Die höheren Speckmaße resultieren hier sicherlich<br />
auch aus der geänderten Zuchtstrategie mit höherer Wichtung der Zuchtleistungsmerkmale<br />
gegenüber den Fleischleistungsmerkmalen. Die Rasse Leicoma zeichnet<br />
sich durch besonders hohe Zunahmeleistungen bei einem korrigierten Speckmaß<br />
von 11,6 mm (2009: 12,1 mm) aus. Die leicomablütigen Kreuzungssauen liegen bei<br />
dem korrigierten Seitenspeck leicht unter dem Niveau der Vorjahre (- 0,5 mm) und der<br />
anderen Kreuzungssauen. Die durch den rassebedingten höheren intramuskulären<br />
Fettanteil verbesserten Geschmackseigenschaften des Fleisches leicomablütiger<br />
Schweine macht diese für bereits ausgerichtete Qualitätsfleischprogramme weiterhin<br />
interessant. Für alle Kreuzungssauen ist weiterhin der Einsatz sehr fleischreicher Eber<br />
für die Produktion marktgerechter Endprodukte notwendig.<br />
In der dritten Zeile der Rasseblöcke sind die Ergebnisse der Eigenleistungsprüfung für<br />
das gesamte Zuchtgebiet des MSZV ausgewiesen. Bei den Mutterrassen und deren<br />
Kreuzungssauen liegen die Ergebnisse in der Zunahmeleistung und bei den Speckwerten<br />
in den Betrieben aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> um den Mittelwert des Populationsdurchschnitts.<br />
Bei der Rasse Large White befindet sich der überwiegende und bei der Rasse<br />
Leicoma der gesamte Zuchtbestand der Züchtervereinigung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Die<br />
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