Abstracts - DGPRÄC
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39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />
13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
P100 � Operative Therapieoptionen bei Craniosynostosen:<br />
Endoskopische vs. minimal invasive vs. offene Technik –<br />
eine Vergleichsstudie<br />
Evers LH 1,2 , Broder K 1 , Cohen S 1<br />
1 Division of Plastic Surgery/Craniofacial Surgery, University of California, San Diego, CA 2 Plastische,<br />
Hand-, Rekonstruktive Chirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Med. Universität Lübeck<br />
Kindliche Fehlbildungen aus dem Formenkreis der craniofacialen Chirurgie<br />
wie beispielsweise Craniosynostosen erfordern ein interdisziplinäres<br />
therapeutisches Management, um den hohen Ansprüchen in funktioneller<br />
und ästhetischer Hinsicht gerecht zu werden. In der Vergangenheit<br />
wurden verschiedene operative Techniken vorgestellt, eine<br />
vergleichende Untersuchung im Hinblick auf Erfolgs- und Komplikationsraten<br />
blieb die Literatur bisher jedoch schuldig. Das Ziel dieser Studie<br />
war die Analyse der verschiedenen Therapieoptionen bei der Behandlung<br />
von Craniosynostosen. Diese Studie umfasst eine selbstkritische<br />
Betrachtung der verschiedenen chirurgischen Zugangswege: endoskopisch-assistiert,<br />
minimal invasiv gegenüber dem offenen Zugang.<br />
Methode: Bei insgesamt 35 Patienten wurde von 2002-2006 eine operative<br />
Korrektur der Craniosynostosen durchgeführt: 1) endoskopisch-assistierte<br />
Suturectomie; 2) endoskopisch assistierte Suturectomie mit<br />
fronto-orbitalen Advancement und cranialer Rekonstruktion und 3) offenes<br />
frontales orbitales Advancement mit cranialer Rekonstruction. 18<br />
Patienten unterzogen sich einer endoskopischen bzw. minimal in vasiven<br />
Korrektur der metopischen Synostose (ET), während bei 17 Patienten<br />
der tradionelle offene Zugangsweg (OT) gewählt wurde. Das durchschnittliche<br />
Alter der Patienten betrug in der ET-Gruppe 4,5 Monate mit<br />
einer Variationsbreite von 2 bis 8 Monaten. In der OT-Gruppe belief sich<br />
das Alter im Durchschnitt auf 29 Monate (3 M-12 J). Bei 9 Patienten<br />
erfolgte die endoskopische Technik mit Suturectomie allein (50 %), bei<br />
5 Patienten die endoskopische Technik mit frontal orbitalen Advancement<br />
and cranialer Rekonstruktion (28 %) sowie 4 Patienten mit der<br />
endoskopischen Technik mit Suturectomie mit cranialer Rekonstruction<br />
(22 %). Die verbliebenen 17 Patienten unterzogen sich einem offenen<br />
fronto-orbitalen Advancement mit Stabilisation durch resorbierbare Platten-<br />
und Schraubenosteosynthesen.<br />
Resultate: Der durchschnittliche Blutverlust bei den 18 Patienten mit endoskopischem<br />
Zugangsweg (ET) belief sich auf 57 ml im Vergleich zu 188<br />
ml in der Gruppe mit offenen Zugang (OT). Bei 57 % der kindlichen Patienten<br />
(ET-Gruppe) wurde eine Bluttransfusion erforderlich im Gegensatz<br />
zu 70 % in der OT-Gruppe. Die durchnittliche OP-Zeit belief sich in<br />
der ET-Gruppe auf 1,7 h (2,2 h OT-Gruppe). Der Krankenhausaufenthalt<br />
war 2,5 d in der ET-Gruppe vs. 2,8 d in der OT-Gruppe, bei der offenen<br />
Technik wurde bei 2 Patienten ein intensivstationärer Aufenthalt<br />
notwendig (0 Pat. in der ET-Gruppe). Die Komplikationsrate war insgesamt<br />
gering mit Überwiegen in der offenen Technik (1 Pat. mit Sekretion<br />
der Dura-Flüssigkeit (ET) und notwendiger Korrektur vs. 3 in der offenen<br />
Technik).<br />
Schlussfolgerung: Eine Variationsbreite von endoskopischen und offenen<br />
Techniken sind für die Behandlung von Craniosynostosen verfügbar und<br />
können dem individuellen kindlichen Patienten mit seiner speziellen<br />
Deformität und Alter angepasst werden. Nach bisher 3 Jahren Follow-up<br />
legen unsere Daten für die endoskopisch-assistierte bzw. minimal invasive<br />
Technik eine insgesamt geringere Morbidität und geringere Revisionsrate<br />
nahe als in der Gruppe, bei dem der tradionelle offene operative<br />
Zugangsweg gewählt wurde. Fraglos sind eine Vielzahl von weiteren Patienten<br />
mit einem langfristigen Follow-up notwendig, um die ab -<br />
schließende Effizienz dieser Techniken zu evaluieren.<br />
Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 99 (2008)<br />
P101 � Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der<br />
Plastischen Chirurgie am Beispiel der Nasenchirurgie –<br />
alte Wege neu begangen<br />
Allert S 1 , Hofmann A 2 , Lamm C 2 , Entezami A 1<br />
1 Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, KH Hameln,<br />
2 HNO Praxis Lamm/Hofmann Im Zentrum, Hannover<br />
Durch die Breite unseres Faches kommt es immer wieder zu Berührungspunkten<br />
mit anderen Disziplinen. Wir können uns einerseits klar abgrenzen<br />
und anderseits aber auch dafür sorgen, dass die Patientenversorgung<br />
durch die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen weiter verbessert<br />
wird.<br />
Die Nasenchirurgie kann sich nicht nur auf die äußere Form beschränken,<br />
die Funktionalität ist von entscheidender Bedeutung. Allerdings<br />
spielen funktionelle Eingriffe in der Nasenchirurgie während der Facharztausbildung<br />
zum Plastischen und Ästhetischen Chirurgen keine Rolle.<br />
Oftmals ist es für den Patienten aber wichtig, neben dem ästhetischen<br />
auch ein gutes funktionelles Resultat zu erzielen. Am Beispiel unseres<br />
Modells können wir zeigen, dass es auch gerade anders herum wichtig<br />
ist, neben dem funktionellen auch ein befriedigendes ästhetisches Ergebnis<br />
zu haben. 2004 haben wir begonnen, mit einer Praxis für Hals-,<br />
Nasen-, Ohrenheilkunde zusammen eine Sprechstunde für Nasenprobleme<br />
einzurichten. Durch diese Sprechstunde ist es uns gelungen, in<br />
unser Spektrum auch ästhetische Naseneingriffe zu integrieren. Wir zeigen<br />
auf, wie die Sprechstunde aufgebaut ist, wie die ambulanten und operativen<br />
Leistungen organisiert werden und geben Hinweise zur Abrechnung<br />
dieser interdisziplinären Leistungen (Kassenzulassung/Ermäch -<br />
tigung/ Selbstzahlerleistungen).<br />
Anhand der funktionellen und ästhetischen Ergebnisqualität sowie der<br />
steigenden Eingriffzahlen können wir nachweisen, dass dieses Modell<br />
angenommen wird. Für die von uns befragten Patienten scheint gerade<br />
der Punkt der Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen HNO und Plastische<br />
Chirurgie entscheidend für die Vereinbarung eines gemeinsamen<br />
OP-Termins gewesen zu sein.<br />
P102 � V.A.C.- Instill®- Therapie in der Interimsphase zur<br />
Keimreduktion für die Plastische und Rekonstruktive<br />
Chirurgie<br />
Dagdelen M, Noah EM<br />
Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel<br />
<strong>Abstracts</strong><br />
Seit Januar 2007 werden in unserer Klinik infizierte Wunden in der Vorbereitungsphase<br />
neben den operativen Wunddebridements zusätzlich<br />
mit einem vollautomatischen Saug-Spül-System, der V.A.C.- Instill®-Therapie<br />
behandelt. Diese V.A.C.-Instill®-Therapie beinhaltet zur Keimreduktion<br />
und Säuberung ein 3-Stufen-Programm. Aufbauend auf die<br />
bereits weit verbreitete V.A.C-Therapie besteht, ohne den Verband zu<br />
lösen, die Möglichkeit der mehrfach täglich Wundspülung mit Lavanid®.<br />
Insgesamt konnten wir im letzten Jahr 6 Patienten mit infizierten Wunden<br />
mit dem neuen Verfahren behandeln. Diese neue Therapieoption<br />
wurde ausschließlich als adjuvante Maßnahme nach Durchführung eines<br />
Wunddebridements und bei Vorliegen einer systemischen Infektion bei<br />
zeitgleich durchgeführter systemischer Antibiotikagabe eingesetzt.<br />
Aufgrund von negativen Abstrichergebnissen im Verlauf, konnte die<br />
V.A.C.- Instill®- Therapie im Durchschnitt nach sieben Tagen mit zwei<br />
Schwammwechsel an Tag 3 und 5 beendet werden. Dies führte zu einer<br />
Verkürzung der Interimsphasen um mehrere Tage. Bei Materialkosten<br />
von ca. 120 sowie täglichen Mietkosten von 62 pro Tag für das V.A.C.-<br />
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