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Abstracts - DGPRÄC

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<strong>Abstracts</strong><br />

mentieren und eine Entscheidungsfindungshilfe in der Behandlung<br />

zweitgradiger Verbrennungen zu entwickeln, um hypertrophe Narbenbildung<br />

zu vermindern.<br />

Material und Methoden: Von ca. 900 Patienten mit zweitgradigen Verbrennungen,<br />

die in unserem Verbrennungszentrum zwischen 2000 und 2005<br />

behandelt wurden, nahmen 70 Personen mit 159 unterschiedlichen<br />

zweitgradigen Verbrennungsarealen an der Studie teil. Die stationären<br />

und ambulanten Krankenunterlagen wurden durchgesehen, ein Fragebogen<br />

wurde ausgefüllt, die Verbrennungsareale wurden inspiziert und<br />

fotografiert und die Narben wurden mit einer Serie von instrumentellen<br />

Tests evaluiert (Semmes-Weinstein, Spektrometer, Cutometer, Laser-<br />

Doppler, hochauflösender Ultraschall). Die jüngste Narbe war 1 ½ Jahre<br />

alt. Nur sogenannte maturierte Narben wurden untersucht.<br />

Ergebnisse: 32 % der Patienten waren Frauen, 68 % Männer, 41 % waren<br />

zum Zeitpunkt der Verbrennung unter 18 Jahre alt. Verbrühungen und<br />

Flammenverbrennungen waren die häufigsten Ursachen (30 % und<br />

40 %). Die Verbrennungsareale wurden in Gruppen eingeteilt: Gesicht/<br />

Hals/Rücken/Brust und Bauch/Arm und Schulter/Hand/Gesäß/Bein/<br />

Fuß, um der unterschiedlichen Hautqualität gerecht zu werden. 18,3 %<br />

der Areale waren konventionell behandelt worden, 81,7 % waren in der<br />

operativen Behandlungsgruppe (Patientenentscheidung zum Zeitpunkt<br />

der Verbrennung). 63 % aller Areale zeigten eine sichtbare Narbe.<br />

36,5 % zeigten atrophe Narben, 23,3 % zeigten hypertrophe oder keloide<br />

Narben, 3,1 % zeigten Pigmentstörungen ohne strukturelle Veränderungen.<br />

Die instrumentellen Messergebnisse bestätigten die klinische<br />

Beurteilung. Die operative Behandlungsgruppe hatte weniger sichtbare<br />

Narben als die konventionelle Behandlungsgruppe (37 % vs. 24 % keinerlei<br />

sichtbare Hautveränderung). Die Schmerzempfindung über den<br />

gesamten Behandlungsverlauf war besser in der operativen Gruppe.<br />

Diskussion: Die langfristige Narbenbildung nach zweitgradiger Verbrennung<br />

ist hiermit deutlich dokumentiert. Die aggressive operative Behandlung<br />

ist der konventionellen Behandlung trendmässig in Bezug auf Narbenbildung<br />

und Schmerzempfindung überlegen. Aufgrund der relativ<br />

kleinen Gruppe konventionell behandelter Patienten in diesem Kollektiv<br />

wurde eine statistische Signifikanz nicht gefunden, aber ein deutlicher<br />

Trend zeichnete sich ab. Die instrumentelle Beurteilung der Narben<br />

macht diese Ergebnisse replizierbar und objektiv. Mehr Untersuchungen<br />

dieser Art sind nötig um eine Entscheidungshilfe in der Wahl der Therapie<br />

zweitgradiger Verbrennungen zu entwickeln.<br />

P69 � Rekonstruktion der oralen Kommissur bei<br />

Mikrostomie nach tief dermalen Verbrennung –<br />

eine modifizierte Technik<br />

Spanholtz TA, Theodorou P, Phan Truong QV, Perbix W, Spilker G<br />

Abteilung: Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Schwerstverbranntenzentrum,<br />

Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke<br />

Hintergrund: Tiefdermale thermische Verletzung der oralen Region mit<br />

konsekutiver Mikrostomie stellen eine seltene und daher anspruchsvolle<br />

Indikation zur operativen Rekonstruktion der oralen Kommissur dar.<br />

Neben funktionellen und mimischen Funktionseinschränkungen, spielen<br />

bei diesen Patienten auch ästhetische Erwartungen eine wesentliche<br />

Rolle. Bei 17 Patienten führten wir eine Rekonstruktion der oralen Kommissur<br />

nach Converse durch. Wegen der hohen Rezidivrate, die bei 8 Patienten<br />

eine erneute Operation notwendig machten, modifizierten wir<br />

unsere Operationstechnik.<br />

Patienten: Anhand eines exemplarischen Fallbeispiels wird eine modifizierte<br />

Technik zur Korrektur der oralen Kommissur vorgestellt, welche<br />

bis dato zu guten Ergebnissen führte. Angelehnt an die Technik von<br />

Fair banks wird der hierbei entstehende Lippenrotdefekt durch einen<br />

39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />

13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

enoralen Rotationslappen gedeckt. Der Narbenzug kann so in den<br />

Bereich der Unterlippe verlagert werden, was zu einer Reduktion des<br />

Narbenzugs im Kommissurbereich führt.<br />

Ergebnisse: Mit Hilfe der von uns verwendeten modifizierten Technik ließ<br />

sich eine stabile funktionelle Lateralisation der Kommissur erreichen. In<br />

der Langzeituntersuchung zeigt sich eine gute Funktion, was eine Revisionsoperation<br />

unnötig machte.<br />

P70 � Indikationen, Handhabung und Therapieoptionen<br />

von ReCell®. Ein Erfahrungsbericht aus 6 Monaten Burns-<br />

Fellowship am Royal Perth Hospital, Westaustralien<br />

Phillips O 1,2 , Wood F 2 , Greulich M 1<br />

1 Klinik für Handchirurgie, Mikrochirurgie und Rekonstruktive Brustchirurgie, Marienhospital Stuttgart,<br />

2 Telstra Burns Reconstruction and Rehabilitation Unit, Royal Perth Hospital, Westaustralien<br />

Bekannt wurde die Verbrennungseinheit des Royal Perth Hospitals in<br />

Perth, Westaustralien und deren Leiterin Professor Fiona Wood durch<br />

die Versorgung von 29 Verbrennungspatienten, welche nach dem Bali-<br />

Attentat vom 12. Oktober 2002 zur weiteren Versorgung nach Perth ausgeflogen<br />

wurden. Die von Fiona Wood mitentwickelte und damals erstmalig<br />

verwendete ReCell®-Vorrichtung zur Herstellung einer autologen<br />

Hautzellsuspension wurde seitdem im klinischen Alltag mehrfach eingesetzt<br />

und weiterentwickelt.<br />

Während eines sechsmonatigen Fellowships in der Verbrennungschirurgischen<br />

Abteilung des Royal Perth Hospitals konnte der Autor ein Einblick<br />

in die Organisation der Erstversorgung im isoliert liegenden<br />

Westaustralien sowie in die Behandlung von Verbrennungspatienten<br />

mittels ReCell gewinnen. Im Vortrag werden auf die Indikationen, Handhabung<br />

und Therapieoptionen von ReCell eingegangen.<br />

P71 � Die topische Therapie mit Ceriumnitrat verhindert<br />

die Verbrennungskrankeit im Rattenmodell<br />

Kremer Th 1 , Hernekamp F 1 , Peter Ch 2 , Gebhard MM 3 , Weihrauch M 1 , Germann G 1 , Walther A 2<br />

1 Klinik für Hand, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, BG-<br />

Unfallklinik Ludwigshafen, Plastische und Handchirurgie, Universität Heidelberg; 2 Klinik für<br />

Anästhesiologie, Universitätsklinikum Heidelberg; 3 Experimentelle Chirurgie, Universität Heidelberg<br />

Thermische Traumata von mehr als 20 % Körperoberfläche (KOF)<br />

führen zu einer systemischen Verbrennungskrankheit mit generalisierten<br />

Ödemen. Vorangehende Arbeiten zeigen, dass diese Erkrankung<br />

durch einen Plasmatransfer von verbrannten Individuen auf gesunde<br />

Ratten übertragen werden kann. Diese Studie untersucht, ob die Verbrennungskrankheit<br />

nach Plasmatransfer durch ein Bad in Ceriumnitrat<br />

reduziert werden kann.<br />

Methoden: Das thermische Trauma wurde durch eine Verbrühung in<br />

männlichen syngenen Wistar-Ratten gesetzt (100 °C H 2O, 12 s, 30 %<br />

KOF). Spendertiere wurden nach 4 h getötet und das Plasma gewonnen.<br />

Dieses Verbrennungsplasma wurde den Tieren der Positivkontrolle<br />

appliziert (kontinuierliche Infusion, 10 % in NaCl). Studientiere erhielten<br />

Plasma von Spendertieren die zusätzlich 10 min und 2 h posttraumatisch<br />

in Ceriumnitrat (0,05 M in NaCl) gebadet wurden. Negativkontrolltiere<br />

erhielten eine kontinuierliche Infusion von Shamburn-Plasma<br />

(37 °C H 2O, 12 s, 30 % KOF). Die Untersuchung erfolgte dann intravitalmikroskopisch<br />

am venöskapillären Schenkel des Rattenmesenteriums<br />

nach 0, 60 und 120 min. Die Ödembildung wurde als Extravasation von<br />

FITC-Albumin beurteilt. Die Leukozytenaktivierung wurde durch Leukozyten-Rolling<br />

und -Adhärenz abgeschätzt. Zusätzlich erfolgte die<br />

Bestimmung des Blutflusses, der Wandscherrate und makrohämodynamische<br />

Parameter.<br />

88 Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 88 (2008)

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