Abstracts - DGPRÄC
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<strong>Abstracts</strong><br />
Proteine, die bisher ausschließlich in diabetischen Wunden nachzuweisen<br />
waren. Diese Datensätze werden kontinuierlich durch die Analyse<br />
weiterer Proben erweitert.<br />
Schlussfolgerung: Die Proteomanalyse mittels MudPIT bietet eine ideale<br />
Möglichkeit, die Unterschiede im Proteinprofil von akuten und chronischen<br />
Wunden darzustellen. Dadurch erhalten wir tiefere Einblicke in<br />
die Pathophysiologie der verschiedenen Wunden, können die gefundenen<br />
Unterschiede genauer untersuchen und eröffnen so die Möglichkeit<br />
neuer Therapiestrategien. Zudem lässt sich durch die weitere Optimierung<br />
der Präfraktionierung der Wundflüssigkeiten die Identifikationsrate<br />
noch erhöhen.<br />
P54 � Mechanismus der pH-abhängigen, enzym-unabhängigen<br />
Stickstoffmonoxid-Bildung in der menschlichen Haut<br />
Suschek CV, Opländer Ch, Pallua N<br />
Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie,<br />
Universitätsklinikum der RWTH-Aachen<br />
In der menschlichen Haut stellt das Stickstoffmonoxidradikal (NO) einen<br />
essenziellen Steuerungsfaktor der Wundheilung dar. NO ist wesentlich<br />
an der Regulation der Teilung, Differen-zierung und Migration von Zellen,<br />
der Kollagensynthese, der Angiogenese sowie der Entzün- dungsmodulation<br />
beteiligt. NO kann von allen Zelltypen der menschlichen<br />
Haut mit Hilfe von NO-Synthasen (NOS) aus L-Arginin generiert werden.<br />
Eine unzureichende NO-Produktion im Wundgeschehen, z.B. aufgrund<br />
eines Mangels des NOS-Substrates L-Arginin, ist mit einer gestörten<br />
Wundheilung assoziiert. NO kann aber auch enzymunabhängig, z.B.<br />
durch den pH-abhängigen Zerfall des stabilen NO-Abbauproduktes Nitrit<br />
gebildet werden, welches somit einen potentiellen NO-Speicher in der<br />
menschlichen Haut darstellen könnte. Das Ziel der hier vorgestellten Studie<br />
war es, die Konzentration der NO-freisetzenden Stickoxidderivate in<br />
der menschlichen Haut zu bestimmen und da insbesondere in ischämischen<br />
Bereichen des Wundgeschehens der Haut mit starken pH-Erniedrigungen<br />
zu rechnen ist, haben wir die Kinetiken sowie die chemischen<br />
Besonderheiten der pH-abhängigen NO-Generierung aus Nitrit charakterisiert.<br />
Material und Methoden: Zur Bestimmung der kutanen Konzentration potentiell<br />
NO-generierender Stickoxidderivate wurde die Chemolumineszenzdetektions<br />
(CLD)-Technik verwendet. Die Mechanismen und die Kinetiken<br />
des pH-abhängigen Zerfalls von Nitrit haben wir ebenfalls mit Hilfe<br />
der CLD-Technik charakterisiert. Unter der Nutzung der konfokalen<br />
Laser-Scanning-Mikroskopie haben wir zudem den pH-induzierten,<br />
intrazellularen Zerfall von Nitrit in menschlichen Hautke-ratinozyten<br />
sowie Hautfibroblasten analysiert und den Einfluss dieses Zerfalls mit<br />
dem Wachstumsimpuls der Zellen korreliert.<br />
Ergebnisse: In der menschlichen Haut können Nitritkonzentrationen von<br />
bis zu 15 µM detektiert werden. Mit diesen Nitritmengen kann bereits<br />
ab einem pH von 6,5 signifikant NO in Konzentrationen von 2-3 ppb<br />
generiert werden. Beim wundenrelevanten pH 4,5 werden bis zu 50 ppb<br />
NO generiert. Diese spontane NO-Freisetzung wird in Anwesenheit der<br />
Antioxidantien Askorbinsäure bzw. des Vitamin E-Derivats Trolo x auf<br />
das 4-5-Fache gesteigert. Im Gegensatz dazu bewirkt reduziertes Glutathion,<br />
ein im Hautgewebe in hohen Konzentrationen synthetisiertes<br />
Antioxidants, eine >70 %ige Reduktion der NO-Generierung. In Zellkulturen<br />
mit humanen Hautzellen konnten wir zudem erstmals beweisen,<br />
dass das intrazellulär vorhandene Nitrit tatsächlich ein Derivat des<br />
enzymatisch von den Zellen produzierten NO darstellt, und dass in Zellkulturen<br />
mit humanen Hautzellen eine Reduktion der intrazellulären<br />
Nitritkonzentrationen zu einem signifikant verlangsamten Zellwachstum<br />
sowie zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber dem toxischen<br />
39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />
13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Einfluss von entzündungsrelevanten Noxen wie z.B. Wasserstoffper oxid<br />
(H2O2) führt.<br />
Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen deutlich, dass die Haut den größten<br />
Speicher für potentiell NO-freisetzende Substanzen darstellt. Unsere<br />
Ergebnisse machen zudem deutlich, dass durch die Variation bzw. Kontrolle<br />
des pH sowie des Redoxstatus der Wunde die Höhe und somit die<br />
biologische Wirkung des nicht-enzymatisch gebildeten NO beeinflusst<br />
werden kann. Die hier vorgestellte Arbeit liefert somit erstmals Hinweise<br />
darauf, dass das Wissen über den Nitritgehalt sowie den pH- und<br />
Redox status eines Gewebes prognostische Parameter über sein Wundheilungspotential<br />
darstellen könnte.<br />
P55 � Integration endothelialer Progenitorzellen<br />
in Neo-Kapillaren nach subkutaner Implantation in<br />
einer Fibrinmatrix<br />
Bleiziffer O, Hammon M, Arkudas A, Rath S, Pryymachuk G, Naschberge E, Stürzl M,<br />
Horch RE, Ulrich Kneser U<br />
Universitätsklinikum Erlangen, Klinik für Plastische und Handchirurgie<br />
Ziel der Studie: Die Vaskularisierung bioartifizieller Matrizes ist eine wichtige<br />
Voraussetzung für deren klinischen Einsatz zur Schaffung neuer<br />
Gewebe und Organe. T17b murine endotheliale Progenitorzellen (EPC,<br />
Hatzopoulos, 1998) zeigen nach systemischer Applikation homing in<br />
ischämische Regionen wo sie differenzieren und zur Bildung neuer Blutgefäße<br />
beitragen. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, das Verhalten<br />
von in einer Fibrin Matrix suspendierten EPC in vitro und deren Rolle<br />
in der Angiogenese in einer subkutan implatierten Kammer in vivo zu<br />
untersuchen.<br />
Material und Methoden: 1 x 105 EPC wurden in einer 3-D Fibrinmatrix suspendiert.<br />
Nach 3 und 8 Tagen Inkubation in vitro erfolgten anhand histologischer<br />
Schnitte morphologische Untersuchungen des Wachstumsmusters<br />
sowie immunhistochemischen Analysen hinsichtlich Proliferation<br />
(Ki-67) und Differenzierung (von Willebrand Faktor = vWF). In der 2-<br />
D Zellkultur wurde der Einfluß einer 72-stündigen Hypoxie (1 % O 2) auf<br />
die Differenzierung der EPC mittels vWF Immunhistochemie untersucht.<br />
Für die in vivo Studie wurden 5 x 106 EPC vor der Suspension in der<br />
Fibrinmatrix mit dem roten Fluoreszenzfarbstoff DiI markiert und<br />
anschließend in einer subkutanen Trennkamme r in Ratten implantiert.<br />
Um die Wechselwirkung zwischen EPC und Gefäßsystem des Empfängertiers<br />
analysieren zu können, erfolgte vor Explantation der Konstrukte<br />
die in vivo Markierung des Gefäßsystems mittels i.v. Injektion von grün<br />
fluoreszierendem BS-1 Lectin. Zur weiteren Differenzierung erfolgte<br />
anschließend die Färbung der histologischen Schnitte mit dem blau fluoreszierenden<br />
Zellkernmarker DAPI.<br />
Ergebnisse: T17b EPC zeigten in der Fibrinmatrix signifikantes Proliferationspotential<br />
mit progredienter Formation von Zellclustern und lumenartigen<br />
Strukturen und immunhistochemischem Nachweis Ki-67 positiver<br />
Zellen. Die Differenzierungsleistung der Zellen wurde durch Detektion<br />
von vWF in Fibrin-suspendierten EPC mittels PCR nachgewiesen.<br />
Hypoxie erwies sich als potenter Induktor der Zelldifferenzierung, die in<br />
der Zellkultur anhand zahlreicher vWF-positiver EPC gezeigt werden<br />
konnte, während sich unter Normoxie keine vWF Expression durch die<br />
EPC nachweisen ließ.<br />
Nach Transplantation DiI fluoreszenzmarkierter T17b EPC konnten zu<br />
jedem Beobachtungszeitpunkt EPC detektiert werden, wobei nach initialer<br />
präferienteller Lokalisation im Clot an den Tagen 3 und 7 am 14. Tag<br />
die Mehrzahl der Zellen im Granulationsgewebe lokalisert waren. Hier<br />
konnte anhand der unterschiedlichen Fluoreszenzmarkierungen für EPC<br />
und der Blutgefäße der Empfängertiere gezeigt werden, daß EPC in neu<br />
entstandene Kapillaren eingebaut werden und so unmittelbar an der Neo-<br />
82 Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 82 (2008)