16.12.2012 Aufrufe

Abstracts - DGPRÄC

Abstracts - DGPRÄC

Abstracts - DGPRÄC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Abstracts</strong><br />

zentralen Lage im Gesicht höchste Ansprüche an eine plastisch-chirurgische<br />

Rekonstruktion stellt. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von 207<br />

Fällen aus unserer Klinik einen Algorithmus zur Defektdeckung in dieser<br />

speziellen anatomischen Region vorzustellen.<br />

Methode und Material:Von Januar 2003 bis Dezember 2007 wurden 207 Patienten<br />

mit Basaliomen der periokulären Region chirurgisch behandelt.<br />

Die Krankenakten wurden retrospektiv bezüglich demographischer und<br />

histopathologischer Daten, sowie Tumorlokalisation und Anzahl der<br />

Eingriffe bis zum definitiven Defektverschluß ausgewertet und die angewandte<br />

Rekonstruktionstechnik analysiert. Die Nachuntersuchung<br />

erfasste Dauer der Rezidivfreiheit, funktionelles und ästhetisches Ergebnis,<br />

Komplikationen, Korrektureingriffe sowie subjektive Patientenzufriedenheit.<br />

Ergebnisse: Bei den 207 Patienten (115 weiblich, 92 männlich) mit einem<br />

Durchschnittsalter bei 66,3 Jahren hatten die Basaliome anamnestisch<br />

seit 2 Monaten bis zu 3 Jahren bestanden. Der Tumor war in 108 Fällen<br />

links, und in 99 Fällen rechts lokalisiert, das Unterlid war 81mal, das<br />

Oberlid 41mal, der mediale Augenwinkel bei 54 Patienten und der laterale<br />

bei 31 Patienten betroffen. In 176 Fällen lag ein primär diagnostiziertes<br />

Basaliom, in 31 Fällen ein Rezidivbasaliom vor. Histopathologisch<br />

vorherrschend waren solide/knotige (n=167), gefolgt von sklerodermiformen<br />

(n=23) und ulzerierenden Basaliomen (n=17).<br />

Histologisch gesicherte Tumorfreiheit und ein funktionell-ästhetisch<br />

gutes Resultat konnte bei 93 Patienten mit nur einem Eingriff erreicht<br />

werden, bei 83 Patienten erforderte dies zwei und bei 31 Patienten drei<br />

und mehr Eingriffe. Bei 111 Patienten gelang ein Direktverschluss. In 49<br />

Fällen wurde eine Vollhauttransplantation von retroaurikulär oder aus<br />

der Halsregion gewählt. Transpositionslappenplastiken, inklusive der<br />

tarsokonjunktivalen Lappen nach Hughes und Brückenlappenplastiken,<br />

wurden in 25 Fällen angewandt. Bei 24 Patienten gelang der Defektverschluss<br />

durch Rotations- bzw. Verschiebelappenplastiken. Postoperative<br />

Komplikationen waren fünf Hämatomen im Bereich der Empfängerstelle<br />

und drei im Bereich der Spenderregion. Bei sieben Patienten kam es zu<br />

einem partiellen Transplantatverlust, der aber konservativ sekundär ausheilte.<br />

In vier Fällen war bei Wunddehiszenz eine Sekundärnaht erforderlich.<br />

Bei einem Patienten trat eine revisionspflichtige Wundinfektion<br />

auf. Innerhalb des Nachuntersuchungszeitraumes zwischen mindestens<br />

3 und maximal 60 Monaten zeigte sich 5mal ein Basaliomrezidiv. In 13<br />

Fällen erfolgte ein Korrektureingriff aufgrund narbiger Kontrakturen,<br />

Ektropium oder Entropium. 21 Patienten wünschten die Korrektur einer<br />

verbreiterten oder auffälligen Narbe. Die abschließende Evaluation des<br />

Therapieergebnisses hinsichtlich funktionellem und ästhetischem Resultat<br />

ergab in 88 % der Fälle gute, in 10 % befriedigende und in 2 %<br />

schlechte Ergebnisse.<br />

Diskussion: Der Lidbereich stellt aufgrund seiner komplexen Struktur<br />

besondere Anforderungen an eine chirurgische Rekonstruktion, die die<br />

technische Beherrschung aller rekonstruktiven Verfahren erfordert, um<br />

ein gutes funktionelles und ästhetische Resultat zu erreichen. Die vollständige<br />

Beseitigung des Tumors ist neben dem histopathologischen Subtypus<br />

(nodulär/sklerosierend vs sklerodermiform) der entscheidende<br />

Faktor für die weitere Rezidivrate. Um unnötige Folgeeingriffe für den<br />

Patienten zu vermeiden, sollten Patienten mit unklaren Prozessen im Lidbereich<br />

bereits primär an Kliniken überwiesen werden, die sowohl über<br />

die chirurgische Expertise als auch über geeignete Pathologen zur Sicherung<br />

der histologischen Tumorfreiheit verfügen.<br />

Zusammenfassung: Die Verfahren zur plastischen Deckung bei Basaliomen<br />

der Periorbitalregion richtet sich nach Faktoren wie Lokalisation, Größe<br />

und Tiefe des Defekts sowie Beschaffenheit und Verfügbarkeit des umliegenden<br />

Gewebes einerseits und der Erfahrung des Chirurgen andererseits<br />

mit den verschiedenen Rekonstruktionsverfahren. Der in unserer<br />

Klinik verwendete Algorithmus wird anhand typischer Beispiele dargestellt<br />

und begründet.<br />

39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />

13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

V32 � Problem der Defektdeckung im Bereich der Wange<br />

Schwieger A, Gubisch W<br />

Klinik für Plastische Gesichtschirurgie, Marienhospital Stuttgart<br />

Nach Tumoren, seltener auch Verletzungen o.ä., ist immer wieder eine<br />

Rekonstruktion im Wangenbereich erforderlich. Dabei kann die gesamte<br />

therapeutische Leiter vom Hauttransplantat über Nah- und Fernlappen<br />

bis zum freien Gewebetransfer erforderlich sein, um eine adäquate<br />

Rekonstruktion durchzuführen.<br />

Methode/Material: In den Jahren 2004 bis 2007 wurden in unserer Klinik<br />

170 Rekonstruktionen im Wangenbereich durchgeführt. Anhand von<br />

klinischen Beispielen soll unser Therapiekonzept erläutert werden, das<br />

bei Rekonstruktionen im Wangenbereich zur Anwendung kommt.<br />

Ergebnisse/Diskussion: Die Wange als große ästhetische Einheit im Gesicht<br />

stellt den Operateur vor Herausforderungen in ästhetischer aber auch<br />

funktioneller Hinsicht. Narben quer über die Wange können ähnlich<br />

störend sein, wie zu viel oder zu wenig Volumen in bestimmten Bereichen.<br />

Nicht zuletzt besteht vor allem bei älteren Patienten und Defekten<br />

nahe am Unterlid die Gefahr der Ektropiumbildung. In diesem Fall ist es<br />

erforderlich, die Rekonstruktion so zu planen, dass kein Zug auf das<br />

Unterlid entsteht und ggf. „prophylaktisch“ eine laterale Kanthopexie<br />

o.ä. durchzuführen, um eine korrekte Lidstellung postoperativ zu<br />

gewährleisten.<br />

V33 � Ist eine kurative Therapie des Basalioma terebrans<br />

der Kopf-Halsregion möglich? Klinik, Therapie und Verlauf<br />

von 118 Fällen<br />

Dettenborn T 1 , Krause-Bergmann A 1 , Schwipper V 2<br />

1 Abteilung für plastische Chirurgie, 2 Abteilung für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />

Fachklinik Hornheide an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster<br />

Das komplexe Basaliom vom Terebrans-Typ zeigt im Vergleich zu den<br />

Basalzellkarzinomen im klassischen Sinne nach radikaler Resektion eine<br />

sehr hohe Rezidivrate, bzw. oft auch eine primär bestehende Inkurabilität.<br />

Darüber hinaus sind als Risikotumoren komplexe Tumoren der<br />

Augen- und Nasenregion anzusehen, die in 41,2 %, bzw. 44,1 % der Fälle<br />

rezidivieren. Rezidivtumoren und solche, die initial eine Größe von mehr<br />

als 2 cm aufweisen, scheinen klinisch derart variabel, dass der obligate<br />

Sicherheitsabstand von 2 bis 3 mm nicht mehr ausreicht. Der Sicherheitsabstand<br />

muss um ein Vielfaches erweitert werden (Angaben von 10<br />

bis 30 mm) oder die Ablatio auris, Ablatio nasi oder Exenteratio orbitae<br />

vorgenommen werden.<br />

Die kumulative 5-Jahres-Rezidivrate des Basalioma terebrans liegt im<br />

Vergleich zu den einfachen Basaliomen um das zwanzigfache höher, bei<br />

knorpeliger und/oder knöcherner Infiltration sogar bei bis zu 71,4 %.<br />

Bereits nach organerhaltender Resektion mit ausgeprägtem Sicherheitsabstand<br />

zeigt sich eine deutlich höhere Rezidivrate (54 %), als nach Mitnahme<br />

von Gesichtsteilen (37,5 %).<br />

Aufgrund der Tiefeninvasion bleiben die Rezidive oftmals unentdeckt.<br />

In jedem Falle sollte eine Defektdeckung der ausgedehnten Resektionsflächen<br />

nicht mittels großer mikrochirurgischer Lappenplastiken erfolgen,<br />

da oftmals die R0-Resektion nicht mit letzter Sicherheit verifizierbar<br />

ist und v.a. das Rezidiv detektierbar bleiben muss.<br />

Die meisten Defektverschlüsse erfolgten so in einer retrospektiven Studie<br />

an 118 Patienten in einer Klinik mittels Hauttransplantat oder aber<br />

durch kleinere lokale Lappenplastiken mit Hauttransplantat kombiniert<br />

(kombinierte Plastik) und durch die epithetische Versorgung, die neben<br />

der Rezidivkontrolle funktionell und ästhetisch befriedigende Ergebnisse<br />

zeigt.<br />

14 Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 14 (2008)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!