16.12.2012 Aufrufe

Abstracts - DGPRÄC

Abstracts - DGPRÄC

Abstracts - DGPRÄC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />

13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

Nephew, USA) mit anschliessender Sekundärnaht. Die histologische<br />

Aufarbeitung ergab superinfizierte Silikongranulome.<br />

Silikongranulome treten typischerweise lange Zeit nach Silikonexposition<br />

auf. Die ausgedehnte Migration des gluteal injizierten Silikonöls bis<br />

zum proximalen Unterschenkel bei dieser transsexuellen Patientin ist<br />

bemerkenswert.<br />

P95 � Dynamische und anatomische Aspekte der<br />

Bauchwand und deren klinische Bedeutung bei der<br />

Abdominoplastik<br />

Dragu A 1 , Klein P 2 , Bach AD 1 , Kneser U 1 , Hohenberger W 2 , Horch RE 1<br />

1 2 Klinik für Plastische und Handchirurgie Direktor: Prof. Dr. Raymund E. Horch, Chirurgische Klinik und<br />

Poliklinik, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg<br />

Übergewicht und Fehlernährung sind inzwischen Hauptprobleme<br />

moderner Gesellschaften der Gegenwart. In diesem Zusammenhang hat<br />

sich gerade für diese Patientengruppe die Abdominoplastik als ein Standardeingriff<br />

auf dem Gebiet der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie<br />

entwickelt. Trotz steigender Eingriffszahlen von weltweit durchgeführten<br />

Abdominoplastiken gibt es nur wenig wissenschaftlich fundierte<br />

Publikationen zu Operationstechniken zu diesem Thema. Hierbei ist insbesondere<br />

die häufig durchgeführte Fasziendoppelung der äußeren Rektusscheide<br />

im Rahmen einer Abdominoplastik zu nennen. Die Literatur<br />

beschreibt viele klinische Erfahrungsberichte mit teilweise hohen Fallzahlen<br />

und unterschiedlichen Techniken (vertikale vs. horizontale Doppelung,<br />

etc.). Bisher gibt es jedoch keinen einheitlichen technischen Standard,<br />

der auch gleichzeitig auf Langzeitergebnisse und Risiken hinweist.<br />

Auf Grundlage und unter Berücksichtigung dynamischer und anatomischer<br />

Aspekte der Bauchwand und klinischen Erfahrungen aus der<br />

Bauchwandhernienchirurgie, lassen sich jedoch praktische Ableitungen<br />

mit klinischer Bedeutung herleiten.<br />

Material und Methoden: Die Technik der intraoperativen Tensiometrie<br />

wurde bei 23 Patienten mit großen abdominellen Bauchwandverschlüssen<br />

verwendet. Auf Grundlage dieser intraoperativen Messergebnisse<br />

wurde die Entscheidung getroffen ob eine primäre anatomische Rekonstruktion<br />

möglich sei, oder andere Techniken verwendet wurden wie<br />

Netzimplantation oder Ramirezplastik. Zusätzlich erfolgte die operative<br />

Revision und postoperative Analyse von 4 Patienten mit Pseudotumoren<br />

im Bereich der Bauchwand, wobei 12 Monate zuvor Abdominoplastiken<br />

mit vertikaler Fasziendoppelung erfolgt waren. Schließlich wurden geometrische<br />

Funktionen an anatomische Skizzen angelegt, um das dynamische<br />

Verständnis der Bauchwand verständlicher zu machen.<br />

Ergebnisse: Durch die gewonnenen Ergebnisse der intraoperativen Tensiometrie<br />

konnte gezeigt werden, dass primäre anatomische Rekonstruktionen<br />

nur bis zu einer Last von 1,5 kp sinnvoll sind, ohne dass die<br />

Gefahr eines Hernienrezidives mit Ausreißen des Fadenmaterials gegeben<br />

ist. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass auch viele Monate<br />

nach einer wahrscheinlich überkorrigierten vertikalen Fasziendoppelung<br />

im Rahmen einer Abdominoplastik ein Ausreißen des Fadenmaterials<br />

zu akuten Hämatomen im Bereich der Bauchwand führen kann.<br />

Schließlich zeigen geometrische Funktionen wie Vektorberechnungen<br />

am Kreismodell, dass im Rahmen einer horizontalen Fasziendoppelung<br />

weniger Kraft auf die Nähte ausgeübt wird als bei einer vertikalen Fasziendoppelung.<br />

Zusammenfassung: Unter Berücksichtigung der dynamischen und anatomischen<br />

Aspekte der Bauchwand lassen sich Ableitungen und operative<br />

Strategien für die Fasziendoppelung im Rahmen einer Abdominoplastik<br />

herleiten. Prinzipiell sollte eine Fasziendoppelung niemals mit Zugkräften<br />

über 1,5 kp durchgeführt werden, da sonst die Gefahr eines frühen<br />

oder späten Ausreißens der Fäden mit nachfolgender möglicher Blutung<br />

Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 97 (2008)<br />

zu hoch ist. Des Weiteren zeigen theoretische Vektorberechnungen am<br />

Kreismodell, dass bei horizontalen Fasziendoppelungen weniger Zugkräfte<br />

zum Tragen kommen als bei einer vertikalen Fasziendoppelung.<br />

P96 � Komorbiditäten und Komplikationen bei exfoliativen<br />

Hauterkrankungen – die unterschätzte Gefahr ?<br />

Peters T, Radtke C, Niederbichler AD, Jokuszies A, Rennekampff H-O, Vogt PM<br />

Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum Niedersachsen<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Exfoliative Hauterkrankungen wie die Toxisch epidermale Necrolyse<br />

(TEN) sind seltene aber lebensgefährliche Erkrankungen mit einer Mortalitätsrate<br />

von 20-60 % und einer Inzidenz von ca. 0,4-2 Fällen pro einer<br />

Millionen Menschen pro Jahr. Bereits 2000 wurde der SCORTEN zur<br />

Beurteilung der Prognose und Mortalität eingeführt und bezieht 7 klinische<br />

Variablen in die Bewertung mit ein.<br />

Hypothese: Ist die hohe Mortalität der EH durch eine hohe Koinzidenz von<br />

Begleiterkrankungen bedingt und erfordert sie eine Überarbeitung des<br />

therapeutischen Ansatzes?<br />

Methode: Seit Januar 2003 wurden 20 Patienten mit der Diagnose einer<br />

EH auf unserer Intensivstation für Schwerbrandverletzte behandelt. Es<br />

erfolgte eine retrospektive Aufarbeitung der Fälle unter der besonderen<br />

Berücksichtigung der Begleiterkrankungen.<br />

Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten betrug 66,8 Jahre bei einer<br />

deutlichen Prävalenz älterer Pat. über 70 Jahren (n= 14 Pat.) und einer<br />

Unterrepräsentation von jungen Pat. unter 30 Jahren (n = 3). Die Hautbeteiligung<br />

lag im Mittel bei 64 % mit einer Schleimhautbeteiligung von<br />

70 %. 7 Patienten (35 %) waren beatmungspflichtig. In unserem Patientengut<br />

befand sich kein Patient ohne Begleiterkrankungen. Bei einer<br />

mittleren Liegedauer von 14 Tagen verstarben 8 Patienten (40 %). Das<br />

mittlere Alter dieser Untergruppe lag bei 73,1 Jahren und die Liegedauer<br />

bei 13 Tagen. Keiner der Patienten verstarb an einer direkten Komplikation<br />

der Hautschädigung. Die Hälfte der Verstorbenen wurde wegen<br />

einer Pneumonie, zwei Patienten wegen eines schweren Harnwegsinfektes<br />

bei Niereninsuffizienz und einer wegen einer Myelitis mit Antibiotika<br />

als mögliches auslösendes Agens behandelt und verstarben an<br />

Komplikationen dieser Erkrankungen. Der einzige junge Patient in dieser<br />

Gruppe verstarb an schwersten Komplikationen einer Heparin-induzierten<br />

Thrombozytopenie mit Lungenembolie, arteriellem Verschluss<br />

beider Beine und komplettem Gerinnungsversagen.<br />

Schlussfolgerung: In unserem Patientengut befand sich kein Patient ohne signifikante<br />

Komorbidität. Alle verstorbenen Patienten litten bereits vor<br />

Aufnahme auf der Intensivstation unter mindestens einer Grunderkrankung<br />

mit erhöhter Mortalitätsrate oder an einer Komplikation der<br />

Therapie. Kein Patient verstarb als direkte Folge der Hautschädigung.<br />

Eine differenzierte Therapie der Grunderkrankung unter Berücksichtigung<br />

der Epidermolyse und eine modifizierte Intensivtherapie scheint<br />

erforderlich.<br />

P97 � Ein seltener Fall von UV getriggerter, medikamenteninduzierter<br />

toxisch epidermaler Nekrolyse (TEN)<br />

Raydt G, Dencker A, Spanholtz T, Perbix W, Spilker G<br />

Universität Witten Herdecke, Abteilung: Plastische Chirurgie, Köln, Merheim<br />

<strong>Abstracts</strong><br />

Arzneimittelinduzierte Hautreaktionen zeigen ein breites Spektrum und<br />

kommen in unterschiedlichster klinischer Ausprägung vor. Die arzneimittelinduzierte<br />

toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) ist eine seltene<br />

Erkrankung mit einer hohen Letalität (ca. 30 %). Einige Medikamente<br />

konnten als Induktoren identifiziert werden. Die kombinierte Anwen-<br />

97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!