Abstracts - DGPRÄC
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<strong>Abstracts</strong><br />
Tiere. Die ko-implantierten primären humanen Osteoblasten konnten<br />
durch anti-osteonectin und alizarin-red Färbungen visualisiert werden.<br />
Ergebnisse und Zusammenfassung: Durch die Verwendung human-spezifischer<br />
anti-CD31 und anti-CD34 Antikörper konnte in den Konstrukten die<br />
Ausbildung eines komplexen 3-dimensionalen humanen Blutgefäßnetzwerkes<br />
nachgewiesen werden mit einer mikrovaskulären Gefäßdichte<br />
von ca. 45 Neogefäßen pro mm 2 . Durch die anti-aSMA/CD34-Doppelfärbung<br />
konnte eine Rekrutierung muriner muraler Zellen an die humanen<br />
Neogefäße nachgewiesen werden, wobei nach 20 Tagen ca. 40 % der<br />
neugebildeten Blutgefäße mit muralen Zellen der Maus abgedeckt waren.<br />
Durch die Injektion von FITC-Dextran in die Schwanzvene der Mäuse<br />
konnte gezeigt werden, dass ca. 30 % der humanen Blutgefäße perfundiert<br />
wurden. Durch anti-osteonectin und alizarin-red Färbungen konnte<br />
die Vitalität und Funktionalität der ko-implantierten humanen Osteoblasten<br />
nachgewiesen werden.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die subkutane Ko-Imp lantation<br />
von EC-Sphäroiden und humanen Osteoblasten in SCID-Mäuse<br />
zur Ausbildung eines komplexen 3-dimensionalen Netzwerkes von<br />
humanen perfundierten Blutgefäßen führt. Die neugebildeten Gefäße<br />
werden durch die Rekrutierung von murinen smooth-muscle alpha-actinpositiven<br />
muralen Zellen stabilisiert und bilden Anastomosen mit dem<br />
Blutgefäßsystem des Empfängers aus. Die implantierten humanen Osteoblasten<br />
behalten Ihren Differenzierungsstatus bei und zeigen keine<br />
Anzeichen von Apoptose.<br />
Die bisherigen tierexperimentellen Ergebnisse haben gezeigt, dass dieses<br />
Kokultivierungssystem geeignet sein kann die Neovaskularisation osteogener<br />
Transplantate in späteren klinischen Anwendungen zu verbessern.<br />
V116 � Differenzierung von adipozytären Stammzellen<br />
(adMSC) zu elastischem Knorpel in der dreidimensionalen<br />
Form eines humanen Ohres<br />
Kamara N1 , Reimers K1 , Aust M1 , Guggenheim M2 , Vogt PM1 1Abteilung für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover;<br />
2Klinik für Wiederherstellungschirurgie, Universitätsspital Zürich<br />
Im menschlichen Körper kommt elastischer Knorpel in der äußeren Ohrmuschel,<br />
in Teilen der Tuba auditiva, Teilen des Nasenseptums, sowie<br />
des Kehlkopfes und den kleinen Bronchen vor. Beim Auftreten von Fehlbildungen<br />
und Defekten bedarf es der rekonstruktiven Chirurgie. Körpereigenes<br />
Material, so auch elastischer Knorpel, ist hierbei meist zu wenig<br />
vorhanden und wird durch hyalinen Rippenknorpel oder Prothesen<br />
ersetzt. Die hierzu notwendigen, zusätzlich invasiven Eingriffe oder die<br />
Verwendung von Fremdmaterial erhöht die Gefahr einer Infektion oder<br />
einer Abstoßungsreaktion. Eine elegante Alternative ist die Gewinnung<br />
von Material durch Differenzierung von körpereigenen Zellen, die aus<br />
dem leicht zugänglichen Unterhautfettgewebe zu isolieren sind.<br />
Methode und Material: 1×107 adipozytäre Stammzellen wurden, umgeben<br />
von einer Kollagen-Matrix, in eine spezielle Silikonform gegossen und<br />
unter dem Einfluss von Wachstumsfaktoren. Unter Einsatz von 10 ng/ml<br />
TGF-beta1 und 10 ng/µl FGF zu Knorpel differenziert. Des Weiteren<br />
wurde der Einfluss von Druck- und Zugkräften im Bereich von 0,2-0,5<br />
N auf das so entstandene Konstrukt untersucht.<br />
Ergebnisse und Zusammenfassung: Die Differenzierung von adipozytären<br />
Stammzellen zu Chondrozyten wurde über PCR und Western Blotting<br />
anhand des Nachweises von chondrogenen Markerproteinen nachgewiesen.<br />
Dabei kam es zu einer Kontraktion der eingesetzten Matrix um<br />
67 %. Durch die Stabilisation mit Kollagenfasern konnte die Kontraktion<br />
auf 12,5 % reduziert werden. Eine mechanische Reizung im Bioreaktor<br />
reduzierte die Kontraktion auf 17 %.<br />
39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />
13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Diskussion: Die chondrogene Differenzierung von adipozytären Stammzellen<br />
wurde durch bioaktive Wachstumsfaktoren stimuliert. Dabei wurde<br />
der Differenzierungsprozess durch eine zusätzliche mechanische Belastung<br />
unter weitestgehender Aufrechterhaltung des Konstruktvolumens<br />
gefördert. Der Einsatz spezieller Bioreaktoren zur Erzeugung einer<br />
mechanischen Stimulation stellt einen wesentlichen Fortschritt in der Invitro-Züchtung<br />
elastischen Knorpels dar.<br />
V117 � Rekonstruktion segmentaler femoraler Defekte am<br />
Hasen mit lebenden Knochenallotransplantaten<br />
kombiniert mit spenderbasierter Neoangiogenese: Eine<br />
mechanische, histologische und radiologische Analyse<br />
Giessler GA 1 , Bishop AT 2<br />
1 BG Unfallklinik Ludwigshafen, 2 Orthopedic and Hand Surgery, Mayo Clinic, Rochester, USA<br />
Lebende muskuloskeletale Allotransplantate benötigen zurzeit eine<br />
Langzeitimmunsuppression um das Überleben zu sichern. Dies ist aufgrund<br />
der damit as soziierten Risiken und Nebenwirkungen für nicht<br />
überlebenswichtige Gewebetransplantationen zur Extremitätenrekonstruktion<br />
nur schwer zur rechtfertigen. Wir haben bereits in Vorexperimenten<br />
eine alternative Methode für das Überleben von Knochentransplantaten<br />
entwickelt, indem mittels implantierten empfängerbasierten<br />
Gefäßen die allogene Blutzirkulation über die Vasa nutricia ersetzt wird.<br />
Diese Gefäße erzeugen ein neues Kapillarbett durch Neoangiogenese, halten<br />
einen meßbaren Blutfluß aufrecht und bilden neuen Knochen aus,<br />
wenn dies mit Kurzzeitimmunsuppression verbunden wird. In dieser<br />
Studie haben wir diese Methode verwendet, um langstreckige segmentale<br />
Femurdefekte im Hasen zu rekonstruieren.<br />
Ein 4 cm langer segmentaler Femurdefekt wurde in gestreiften Hollandkaninchen<br />
geschaffen. Die Rekonstruktion wurde mittels eines freien<br />
mikrovaskulär transplantierten allogenen Femurdiaphysentransplant ats<br />
von weißen Neuseelandhasen durchgeführt. Eine stabile Osteosynthese<br />
erlaubte eine sofortige Belastung der operierten Extremität. Zusätzlich<br />
zum mikrovaskulären Anschluss der Vasa nutritiva des Knochentransplantates<br />
wurde ein gefäßgestielter, eigens dafür entwickelter Faszienlappen<br />
vom Unterbauch des Empfängerhasen in die Medulla des diaphysären<br />
Transplantates eingebracht. Die Überlebenszeit betrug 16 Wochen.<br />
5 Gruppen à 10 Hasen beinhalteten eine gefäßgestielte Autotransplantatkontrollgruppe<br />
und 4 Allotransplantatgruppen, welche sich in der<br />
Durchgängigkeit des Gefäßstieles des Faszienlappens (offen oder ligiert)<br />
und der Immunsuppression mit 0,8 mg/kg Tacrolimus unterschieden.<br />
Die Knochenheilung wurde mittels eines eigen entwickelten radiologischen<br />
Scores quantifiziert. Die Mikroangiographie und die Knochenklärung<br />
nach Spaltholz erlaubten die Quantifizierung der Neoangiogenese.<br />
Die biomechanischen Eigenschaften wurden mittels standardisiertem<br />
4-Punkte-Biegungstest untersucht. Der Knochenstoffwechsel<br />
wurde mittels semiquantitativer Histomorphometrie evaluiert.<br />
Die röntgenologische Analyse demonstrierte ein gleichartiges Heilungsverhalten<br />
der Autotransplantate und der immunsupprimierten Allo -<br />
transplantate mit durchgängigen implantierten Faszienlappen. Die Röntgenaufnahmen<br />
dieser letzten Gruppe zeigten zudem ein schnelleres Heilungsverhalten<br />
bei gleichzeitig der niedrigsten relativen Bruchfestigkeit<br />
und elastischem Modulus von allen Gruppen. Die ist ein Indiz für die biologische<br />
Aktivität mit verstärkter Durchblutung und einer höheren Rate<br />
an Knochenheilung, als bei den Tieren der anderen Gruppen. Dies korrelierte<br />
ebenfalls mit den Ergebnissen der Mikroangiographie, bei der<br />
diese Gruppe die höchste Kapillardichte von allen Gruppen aufzeigte. Die<br />
Kombination von Kurzzeitimmunsuppression und spenderbasierter<br />
Neoangiogenese zeigte auch den intensivsten Knochenstoffwechsel in<br />
der histomorphometrischen Analyse. Wie erwartet, zeigten sich die<br />
44 Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 44 (2008)