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Abstracts - DGPRÄC

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39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />

13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

plastik vorgestellt, bei der ein Concha nasalis inferior Lappen zum Verschluss<br />

verwendet wurde.<br />

Patienten und Methoden: An drei Leichenköpfen wurde die Mucosa der Conchae<br />

nasales inferiores vorsichtig vom knöchernen Gerüst von posterior<br />

nach anterior abpräpariert und vermessen.<br />

Bei einer 25jährigen Patientin mit oronasaler Fistel links bei Zustand<br />

nach 4-fach voroperierter Lippen-Kiefer-Gaumen-Nase und maxillärer<br />

Hypoplasie wurde nach Anfrischen des enoralen sowie intranasalen<br />

Fistelanteils ein gestielter Mukosalappen von der Concha nasalis inferior<br />

zum Verschluss der Fistel verwendet.<br />

Ergebnisse: Die anatomischen Präparate zeigten eine durchschnittliche<br />

Länge von 5,5 cm bei einer durchschnittlichen Breite von 1,8 cm. Es<br />

konnte ein an der A. angularis anterior gestielter Mucosalappen von<br />

durchschnittlich bis zu 10 cm² gehoben werden.<br />

Die Patientin zeigte postoperativ keinerlei Auffälligkeiten. Über einen<br />

Nachbeobachtungszeitraum von 3 Jahren konnte keine Rezidivfistelung<br />

festgestellt werden. Postoperative rhinoskopische Aufnahmen zeigten<br />

einen reizlos eingeheilten anterior gestielten Mucosalappen.<br />

Schlussfolgerung: Der Concha nasalis inferior-Mucosa-Lappen stellt eine<br />

sinnvolle Ergänzung des plastisch-chirurgischen Armamentariums zur<br />

Therapie therapierefraktärer oronasaler Fisteln dar.<br />

P106 � Critical Incident Reporting System – Aus kritischen<br />

Situationen lernen<br />

Kolios G1 , Dominguez E2 , Rothmund M2 1 2 Klinik für Rekonstruktive-, Plastische- und Ästhetische Chirurgie, Klinikum Bremen Mitte, Klinik für<br />

Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Marburg<br />

Qualitätsmanagementsysteme wie KTQ oder DIN EN ISO dienen als<br />

Leitstruktur zur Einführung von Qualitätsmanagement im Krankenhaus<br />

oder in klinischen Abteilungen. In der Weiterentwicklung dieser Systeme<br />

gewinnt das Risiko- und Fehlermanagement, insbesondere in Deutschland<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Frühwarnsysteme, wie freiwillige Beinahefehlermeldesysteme, sogenannte<br />

Critical Incident Reporting Systems (CIRS) dienen der systematischen<br />

Risiko- und Fehlererkennung.<br />

Es bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, strukturiert ihre Beobachtungen<br />

anonym zu melden. Sie stellen eine Möglichkeit dar, die erweiterten<br />

Anforderungen effizient zu erfüllen und dienen in Folge zur<br />

Erhöhung der Patientensicherheit.<br />

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. unter der Leitung von Professor<br />

M. Schrappe erarbeitete eine bundesweite Handlungsempfehlung<br />

zur Einführung eines CIRS im Krankenhaus an dem die Referenten im<br />

Rahmen einer interdisziplinären Expertengruppe teilgenommen haben.<br />

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. stellt eines der geförderten<br />

Projekte des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherheit<br />

dar. Die klinische Projektumsetzung wurde im Rahmen des 5. Hospital-<br />

Innovation-Preises 2007 prämiert.<br />

Methode: Die Erfahrungen und Ergebnisse der praktischen Projektumsetzung<br />

werden dargestellt.<br />

Die im Rahmen der Handlungsempfehlung veröffentlichte Projektplan<br />

entspricht dem nach Deming beschriebenen Qualitätszyklus und<br />

beschreibt sieben Phasen zur CIRS Einführung. Es handelt sich um die<br />

Entscheidungs-, Planungs-, Einführungs-, Analyse-, Verbesserungs-,<br />

Berichts- und Evaluierungsphase.<br />

Ausgewertet werden die berichteten Ereignisse und die multiple choice<br />

Strukturangaben zur Situation, die im Rahmen eines entwickelten Erhebungsbogens<br />

erfasst werden.<br />

Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 101 (2008)<br />

<strong>Abstracts</strong><br />

Die einzelnen Meldungen werden von einer Steuergruppe in 4 Hauptkategorien<br />

eingestuft: Behandlung, Organisation/Kommuni kation,<br />

Erreich barkeit, Technik/Material. Verbesserungspotentiale werden<br />

erarbeitet und wenn möglich umgesetzt.<br />

Ergebnisse: Wir erhalten ca. 10 qualifizierte Meldungen pro Monat. In den<br />

bis dato analysierten strukturierten Fragebögen zeigte sich, dass 72,7 %<br />

der Critical Incidents (CI) in der Regelarbeitszeit zwischen 6.00 und<br />

18.00 Uhr stattfinden. Je 33,3 % der CI fanden bei invasiver Therapie<br />

statt oder wurden durch organisatorische Mängel ausgelöst. 54,5 % der<br />

Meldungen der gemeldeten CI beliefen sich auf organisatorische und<br />

kommunikative Probleme ausgelöst durch leitende Ärzte. 53,8 % der CI<br />

fanden während insgesamt acht stündiger Arbeitsbelastung des Personals<br />

statt. Sowohl die Normal-, Intensivstation als auch der Operationssaal<br />

waren bei der Anzahl der Meldungen gleichverteilt. Am häufigsten wurden<br />

die CI mit 12,3 % bei der ärztlichen Visite festgestellt. 87,7 % der<br />

Fälle schienen aus Sicht der Meldenden vermeidbar gewesen zu sein.<br />

Diskussion: CIRS stellt eine Möglichkeit dar, den gestiegenen Anforderungen<br />

der Qualitätsmanagementsysteme effizient zu erfüllen und durch<br />

gezielte Prozessoptimierung die Patientensicherheit zu erhöhen. Es liefert<br />

Informationen, die andere Informationssysteme, wie z.B. Beschwerdemanagementsysteme<br />

oder innerbetriebliches Vorschlagswesen nicht<br />

zur Verfügung stellen. Gemeinsame Qualitätszirkel der verschiedenen<br />

Berufsgruppen sensibilisieren für mögliche Fehlerarten, ihre Ursachen<br />

und ihre Entstehungsorte. Kritische Erfolgsfaktoren stellen dabei Vereinbarungen<br />

zum nonpunitiven Vorgehen, einen offene Kommunikationskultur<br />

und die Abteilungsgröße dar. In Abhängigkeit davon ist beim<br />

Systemaufbau ein TOP DOWN versus BOTTOM UP Ansatz zu diskutieren.<br />

Die Durchführung von Audits nach durchgeführter Verbesserung stellt<br />

ein effektives Mittel zur Erhöhung der Nachhaltigkeit dar.<br />

P107 � Transplantation von Olfaktorischen Gliazellen führt<br />

zur Verbesserung der peripheren axonalen Regeneration<br />

nach kompletter Nervendurchtrennung<br />

Radtke Ch1,2 , Aizer AA2 , Kocsis JD2 , Vogt PM1 1Klinik für Plastische-, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover,<br />

2Neuroscience Research Center, VA Medical Center, West Haven, CT, USA und Department of Neurology,<br />

Yale University School of Medicine, New Haven, CT, USA<br />

Während die Nervenregeneration im peripheren Nervensystem weitaus<br />

mehr erfolgreich ist als im zentralen Nervensystem, so ist die Regeneration<br />

jedoch keineswegs komplett. Die Ergebnisse sind selbst nach sofortiger<br />

mikrochirurgischer Nervennaht oftmals unbefriedigend und Möglichkeiten<br />

zur funktionellen Verbesserung der peripheren Nervenregeneration<br />

nach mikrochirurgischer Naht sind erwünschenswert.<br />

Olfaktorische Gliazellen (Olfactory ensheathing cells, OECs) sind pluripotente<br />

Zellen, die in vitro als auch in vivo Eigenschaften sowohl von<br />

Schwann Zellen als auch von Astrozyten aufweisen und die axonale Nervenregeneration<br />

und Remyelinisierung nach Transplantation unterstützen.<br />

Im Gegensatz zu Schwann Zellen zeigen OECs ein größeres migratorisches<br />

Potential und besitzen im Besonderen die Fähigkeit gliale Narben<br />

zu penetrieren.<br />

Diese Studie wurde durchgeführt, um zu untersuchen, ob die Transplantation<br />

von OECs an der direkten Nerven-Verletzungsstelle frühzeitig<br />

eine permissive Umgebung zur Unterstützung der Nervenregeneration<br />

im peripheren Nervensystem bereitstellt.<br />

Methode und Material: Nach kompletter Durchtrennung des N. ischiadicus<br />

mit nachfolgender mikrochirurgischer Adaptation am Rattenmodell,<br />

wurden OECs von Green Fluorescent Protein (GFP)-transgenen Ratten<br />

proximal und distal der Läsion transplantiert. Es erfolgte die funktionelle<br />

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