Abstracts - DGPRÄC
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39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />
13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
durchgeführt, um das Potential des M. teres major als funktioneller Muskellappen<br />
zu evaluieren.<br />
11 Muskellappen von nicht fixierten Kadavern wurden mikrochirurgisch<br />
präpariert und mit Kontrastmitteln perfundiert. Drei verschiedene<br />
Zugangswege zu dem Lappen sind möglich. Die mittlere Länge des Lappens<br />
betrug 158 mm, die distale und proximale Breite jeweils 24 mm und<br />
52 mm. Es wurde eine Innervation Typ I nach Taylor und eine Gefäßversorgung<br />
Typ I nach Mathes in allen Präparaten gefunden. Der Gefäßpedikel<br />
ist in dem mittleren Drittel des superomedialen Lappenrandes zu<br />
finden und entspringt fast ausnahmslos von der A. circumflexa scapulae.<br />
Ein zweiter Pedikel wurde in keinem Präparat dieser Studie gefunden.<br />
Die Angiographien lassen ein Teilen des Muskels, sowohl in der transversalen,<br />
als auch in der longitudinalen Richtung möglich erscheinen.<br />
Der Nerv konnte auf eine mittlere Länge von 66 mm herauspräpariert<br />
werden, bevor er am Ursprung des Truncus posterior abgesetzt werden<br />
musste.<br />
Diese anatomische Studie zeigt, dass der M. teres major als eine separate<br />
Einheit im subskapularen System angesehen werden kann und aus technischer<br />
Hinsicht als freier Lappen, sowohl alleine als auch in Kombination<br />
mit anderen Lappen aus diesem Gefäßsystem transferiert werden<br />
kann. Soweit aus den klinischen Erfahrungen mit gestielten M. teres<br />
major-Transfers bekannt ist, sollte die Spendermorbidität relativ niedrig<br />
zu erwarten sein, sofern der M. latissimus dorsi intakt bleibt.<br />
V127 � Der TFL Perforatorlappen – eine anatomische<br />
Studie<br />
Hubmer M1 , Schwaiger N1 , Windisch G2 , Justich I1 , Scharnagl E1 1 2 Klinische Abteilung für Plastische Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie; Institut für Anatomie,<br />
Medizinische Universität Graz<br />
Das Gefäßsystem der Arteria circumflexa femoris lateralis stellt eine<br />
wichtige Quelle für gestielte, aber auch freie Lappenplastiken dar. Vor<br />
allem der anterolaterale Oberschenkellappen hat sich zu einem workhorse<br />
in der plastischen Chirurgie entwickelt. Anatomische Variationen,<br />
die nicht immer eindeutig zu bestimmende Lage, der oft sehr kleine<br />
Durchmesser und die Tatsache, das in bis zu 80 % der Fälle die Perforatoren<br />
muskulokutane Perforatoren sind, machen die Planung und die<br />
Hebung dieses Lappens oft schwierig. Als Alternative zum anterolateralem<br />
Oberschenkellappen, basierend auf dem gleichen Gefäßsystem, bietet<br />
sich der Tensor fasciae latae Lappen, als Perforatorlappen gehoben,<br />
an. Obwohl in der Literatur beschrieben, gibt es keine genaue Beschreibung<br />
der Lage und Art der Perforatoren. Die Autoren möchten ihre<br />
Ergebnisse einer anatomischen Studie präsentieren.<br />
Material und Methodik: Die Studie wurde an 23 Leichen, fixiert und gefäßinjiziert<br />
nach der Methode nach Thiel, durchgeführt. Es wurde der<br />
Ursprung und Verlauf der A. circumflexa femoris lateralis präpariert und<br />
dargestellt, die Aufteilung und die muskulokutanen und septokutanen<br />
Perforatoren über dem Tensor fasciae latae. Der äußere Durchmesser<br />
wurde mittels Schublehre bestimmt, ebenso die Distanz zwischen der<br />
Spina iliaca anterior superior und den Perforatoren und die Distanz zwischen<br />
Spina iliaca anterior superior und der A. circumflexa fem. lat. vermessen.<br />
Ergebnisse: Es konnten 45 Hüftregionen in die Studie eingeschlossen werden,<br />
bei einer Leiche kam es zu einer nur unvollständigen Gefäßinjektion,<br />
so dass nur eine Seite verwendet werden konnte. Es konnten durchschnittlich<br />
2,24 muskulokutane Perforatoren (0-5) dargestellt werden,<br />
der Durchmesser betrug 0,9 mm (0,2-2 mm), die Entfernung zur Spina<br />
iliaca anterior superior betrug 10,9 cm (4,5-16,1 cm). An 4 Hüften konnten<br />
keine muskulokutane Perforatoren dargestellt werden. Die durchschnittliche<br />
Anzahl an septokutanen Perforatoren betrug 1,75 (1-3), der<br />
Durchmesser betrug 1,5 mm (0,5-3 mm), der Abstand zur Spina iliaca<br />
Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 49 (2008)<br />
anterior superior betrug 10,87 cm (6,2-15,7 cm). Diese Perforatoren<br />
waren in allen Fällen Äste des Ramus ascendens der A. circumflexa femoris<br />
lateralis. In nur einem Fall entsprang der R. ascendens direkt aus der<br />
A. profunda femoris. Die Distanz zwischen der Spina iliaca anterior und<br />
der A. circumflexa fem. lat. beträgt 11,25 cm (8-14 cm). Die durchschnittliche<br />
Länge des Lappenstiels eines TFL-Perforatorlappens beträgt<br />
8,2 cm (6,5-10 cm), wobei der intramuskuläre/septokutane Verlauf 3 cm<br />
(1,5-4,5 cm) beträgt.<br />
Zusammenfassung: Perforatorlappen, die von septokutanen Gefäßen versorgt<br />
werden, sind wesentlich einfacher zu heben. Verglichen mit dem<br />
anterolateralem Oberschenkellappen, der in den asiatischen Ländern<br />
mittlerweile als Standardlappen für Defektdeckungen mit fasziokutanen<br />
Lappen gilt, stechen vor allem die konstante und bei unseren Präparaten<br />
immer vorhandenen septokutanen Perforatoren hervor. Da der TFL-Perforatorlappen<br />
viele, wenn nicht alle Vorzüge des anterolateralen Oberschenkellappens<br />
bietet, stellt dieser Lappen unserer Meinung nach eine<br />
mehr als interessante Alternative dar.<br />
V128 � Präoperative Perforatordiagnostik in Deutschland<br />
– Current Practice im Jahr 2008<br />
Gohritz A, Reuß E, Redeker J, Spies M, Vogt PM<br />
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover<br />
<strong>Abstracts</strong><br />
Hintergrund: Der freie mikrovaskuläre Transfer von Perforatorlappen wird<br />
zunehmend in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie eingesetzt. Für<br />
die präoperative Visualisierung der möglichen Perforatoren als Anschlussgefäße<br />
stehen eine Reihe von unterschiedlichen diagnostischen Massnahmen<br />
zur Verfügung. Die Duplexsonographie erscheint als die Basismassnahme.<br />
In der Literatur ist zusätzlich die Farb-Dopplersonographie<br />
präoperativ zum Perforatormapping beschrieben. Neuere Techniken zur<br />
Visualisierung der Perforatoren sind das Angio-CT und die Angio-MRT.<br />
Ziel dieser Arbeit ist die gegenwärtige tägliche Praxis der präoperativen<br />
Perforatordiagnostik zu erfassen.<br />
Methoden: Anhand einer anonymisierten Fragebogenaktion erfolgte die<br />
Erfassung mehrerer Aussagen bezüglich des Operationsumfangs von Perforator-basierten<br />
Lappenplastiken pro Jahr sowie die detaillierte Aufschlüsselung<br />
der präoperativ durchgeführten Perforator-Diagnostik<br />
Methoden Duplexsonographie, Farb-Doppler-Sonographie, Angio-CT<br />
bzw. Angio-MRT.<br />
Ergebnisse: Insgesamt erfolgte die Erfassung von 121 Bögen von plastischchirurgischen<br />
Fachärzten bzw. Kliniken. Routinemäßig werden von 45<br />
% der befragten Fachärzte Perforatorlappenplastiken durchgeführt. Der<br />
Perforatorlappenumfang pro Jahr war bei 25 % zwischen 1-10 Operationen,<br />
bei 37,5 % 10-20 Operationen, bei 21 % 20-30 Operationen und<br />
bei 17 % mehr als dreißig Perforatorlappenplastiken pro Jahr. Eine präoperative<br />
Perforatordiagnostik wird in 90,4 % durchgeführt. Die Duplexsonographie<br />
dominiert mit 72 % vor der Farb-Doppler-Sonographie mit<br />
48 %. Angio-CT (4 %) und das Angio-MRT (4 %) spielen derzeit nur<br />
eine untergeordnete anteilsmäßige Rolle. Kombinationen der präoperativen<br />
Perforator-Diagnostik erfolgen bei einem Drittel der Befragten. Am<br />
häufigsten erfolgt die präoperative Kombination der Duplex- mit der<br />
Farbdopplersonographie (28 %), während nur 2 % die Duplexsonographie<br />
mit dem Angio-CT und 2 % die Farbdopplersonographie mit dem<br />
Angio-MRT kombinieren.<br />
Schlussfolgerung: Die präoperative Perforatordiagnostik wird von 90 % der<br />
Perforatorlappenplastiken durchführenden Kollegen angewendet. Dominierend<br />
ist derzeit die Duplexsonographie vor der Farbdopplersonographie.<br />
Angio-CT und Angio-MRT sowie Kombination damit spielen derzeit<br />
mit weniger als fünf Prozent noch eine untergeordnete Rolle in<br />
Deutschland. Es bleibt in prospektiven Studien abzuwarten, ob die prä -<br />
operative bildgebende Diagnostik mit Angio-CT oder Angio-MRT<br />
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