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Abstracts - DGPRÄC

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<strong>Abstracts</strong><br />

Diskussion: Ziel der freien funktionellen Muskeltransplantation ist die<br />

funktionelle Rekonstruktion des Lächelns, welche mit dem System der<br />

drei-dimensionalen Video-Analyse im Sinne einer Zunahme der Amplitude<br />

des Mundwinkels beim Lächeln gemessen wird. Dieses Endergebnis<br />

jedoch, wird in seinem Verlauf von vielen Faktoren bestimmt, welche<br />

nicht in ihrer Gesamtheit in den Messgrößen der EMG- oder der Reizstromuntersuchung<br />

widerspiegelt werden. Das EMG und die<br />

Reiz strom untersuchung widerspiegeln in erster Linie die Vorgänge der<br />

De- und Reinnervation des Muskeltransplantates, jedoch nicht mechanische<br />

Elemente der Rekonstruktion, welche maßgeblich das Endergebnis<br />

beeinflussen, wie z.B. die Ruhespannung des Muskels, der Winkel des<br />

Muskeltransplantates zum gewünschten Vektor der zu rekonstruierenden<br />

Bewegung, der Trainingsgrad des Muskels usw. Elektromyographie<br />

und Reizstromuntersuchung sind hilfreich als unterstützende Diagnostik<br />

in der Beurteilung eines mangelhaften Regenerationsverlaufs.<br />

V86 � Facialisparese und Knorpelanker<br />

Greulich M, Schober F, Haug D<br />

Klinik für Handchirurgie, Mikrochirurgie und Rekonstruktive Brustchirurgie, Marienhospital Stuttgart<br />

Fragestellung: Was leistet der Knorpelanker für die Bewegung der Nasolabialfalte?<br />

Material und Methode: Der Knorpelanker vor der Nasolabialfalte wurde von<br />

Eduard Schmidt erdacht und an unserer Klinik in fast allen Fällen von<br />

Facialisparese eingesetzt. Die OP-Technik wird im Detail dargestellt.<br />

Freies Muskeltransplantat und Zügelplastik werden als Alternativen zur<br />

Behandlung der Facialisparese gesehen. Sie haben auch verschiedene<br />

optimale Anwendungsfelder, d.h. freie Muskeltransplantate bei jungen<br />

Patienten mit geringer statischer Asymmetrie und Zügelplastiken bei<br />

Patienten jenseits des 6. Lebensjahrzehnts mit starker Asymmetrie. Im<br />

Zwischenfeld, d.h. für Erwachsene mittleren Alters mit ausgeprägter statischer<br />

Asymmetrie ist die Kombination von Zügelplastik und freiem<br />

Muskeltransplantat nach unserer Erfahrung sinnvoll.<br />

Ergebnisse: Von 1991 bis 2007 wurden in 108 Patienten wegen Facialisparese<br />

operiert, davon allein mit Muskeltransplantat 14 Patienten, mit<br />

Zügelplastik allein 80 Patienten sowie mit der Kombination von Zügelplastik<br />

und freiem Muskeltransplantat 14 Patienten. Es zeigt sich, dass<br />

nach Anwendung der Zügelplastik bei den Patienten die statische Asymmetrie<br />

effizient zu korrigieren war und, dass durch die zusätzliche freie<br />

Muskeltransplantation die dynamische Asymmetrie und die emotionale<br />

Kopplung nochmals erheblich verbessert wurde. Dies wird anhand von<br />

Fallbeispielen demonstriert. Für die gezielte Bewegung der Nasiolabialfalte<br />

war in jedem Fall der Knorpelanker wesentlich.<br />

V87 � Die Transplantation des M. obliquus externus<br />

abdominis zur Behandlung der Fazialislähmung<br />

Kuzbari R<br />

Abteilung für Plastische Chirurgie, Wilhelminenspital, Wien<br />

Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der Verwendung des M. obliquus<br />

externus abdominis-Lappen in der Behandlung der Fazialisparese.<br />

Dieser freie Muskellappen wird von einem Gefäßstiel und von multiplen<br />

motorischen Nerven versorgt. Er ermöglicht die unabhängige Rekonstruktion<br />

mehrerer mimischer Funktionen.<br />

Patienten und Methode: Fünf Patienten mit einseitiger, seit langem bestehender<br />

Fazialislähmung wurden behandelt. In einer ersten Operation<br />

wurden 3 Segmente des N. suralis entsprechend der Cross-Face-Technik<br />

transplantiert und mit einem Ast der Rami zygomatici und zwei Ästen<br />

der Rami buccales des kontralateralen gesunden N. facialis koaptiert.<br />

Nach Nervenregeneration, wurde in einer zweiten Operation ein freier<br />

39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />

13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

Lappen, bestehend aus den kaudalen drei Ursprungszacken und den<br />

zugehörigen Fasern des M. obliquus externus zum Gesicht transplantiert.<br />

Die motorischen Nerven der Zacken wurden mit den Cross-Face-Nerventransplantaten<br />

koaptiert. Zwei Muskelzacken wurden zur Reanimation<br />

der unteren Gesichtspartie und eine Zacke zur Reanimation der Lidregion<br />

verwendet.<br />

Ergebnisse: Die intraoperative Elektrostimulation der einzelnen motorischen<br />

Nerven des Lappens zeigte eine isolierte Kontraktion des korrespondierenden<br />

Muskelsegments ohne signifikante Überlappung mit<br />

benachbarten Segmenten. Bei 2 der 5 Patienten konnte eine unabhängige<br />

Bewegung der Augen- und Mundregion rekonstruiert werden. Bei einem<br />

weiteren Patienten war en zwar Muskelkontraktionen feststellbar, diese<br />

waren aber zu schwach um eine Mundbewegung oder einen Lidschluss<br />

zu erzeugen. Bei den anderen 2 Patienten zeigte der transplantierte Muskel<br />

keine Kontraktionen. Hernien oder Vorwölbungen der Bauchwand<br />

wurden nicht beobachtet.<br />

Diskussion: Der M. obliquus externus abdominis-Lappen ermöglicht mit seinen<br />

separaten neuromuskulären Einheiten die unabhängige Rekonstruktion<br />

mehrerer mimischer Funktionen. Die Operation ist allerdings<br />

technisch schwierig. Besonders problematisch ist die Einpassung des Lappens<br />

im Gesicht, vor allem dann, wenn die Distanz zwischen dem Gefäßstiel<br />

und dem Eintrittspunkt der motorischen Nerven lang ist.<br />

V88 und V89 � ohne <strong>Abstracts</strong><br />

Nase – Ästhetik und Rekonstruktion<br />

V90 � Septorhinoplastik: Ein Immunsystem aus antimikrobiellen<br />

Peptiden schützt den Knorpel vor bakterieller<br />

Invasion<br />

Warnke PH1,2 , Hopfenziz M1 , Springer I1 , Kurz B3 , Wiltfang J1 1 2 Klinik für MKG-Chirurgie, Universität Kiel; Faculty of Health Sciences and Medicine, Bond University,<br />

Queensland, Australien; 3Institut für Anatomie, Universität Kiel<br />

Die Septorhinoplastik erfordert die Freilegung des knorpeligen Nasengerüsts.<br />

Bei starken Deformitäten z.B. bei der Korrektur von Spaltnasen<br />

werden häufig freie Ohrknorpeltransplantate eingesetzt. Warum ist es so,<br />

dass sich der Nasenknorpel und auch die Knorpeltransplantate nur selten<br />

infizieren, obwohl die kontaminierte Nasen- und Mundhöhle in<br />

direktem Bezug zum Operationsfeld stehen? Die fehlende Vaskularisierung<br />

des Knorpels sollte eine Infektion eigentlich begünstigen. Wir postulieren,<br />

dass ein bisher unentdecktes eigenes Immunsystem basierend auf<br />

antimikrobiellen Peptiden (Defensine) den Knorpel vor bakterieller<br />

Invasion schützen könnte.<br />

Acht Biopsien von Septumknorpel und drei Ohrknorpelbiopsien wurden<br />

bei Septorhinoplastiken gewonnen. Ebenfalls wurden 10 Septumknorpel-<br />

und 10 Ohrknorpelbiopsien von Leichen auf das Vorhandensein von<br />

antimikrobiellen Peptiden geprüft. Hierfür wurden immunhistochemische<br />

Färbungen gegen die drei humanen Beta Defensine hBD -1, -2, -3<br />

durchgeführt und die Immunreaktion semiquantitativ analysiert. Alle 3<br />

humanen Beta Defensine wurden entlang des Perichondriums von<br />

Nasen- und Ohrknorpel teilweise in deutlicher Ausprägung detektiert.<br />

Ebenfalls wurden Immunreaktionen innerhalb des Cytoplasmas von<br />

Chondrozyten gefunden.<br />

Die Studie zeigt erstmals, dass nasaler und auriculärer Knorpel über ein<br />

eigenes Immunsystem aus antimikrobiellen Peptiden verfügt. Dieses<br />

Abwehrsystem könnte der Grund für die klinisch nachweisbare gute<br />

Infektionsresistenz des Knorpels sein.<br />

34 Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 34 (2008)

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