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Abstracts - DGPRÄC

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<strong>Abstracts</strong><br />

Methode und Material:Zur Differenzierung der folgenden Operation, werden<br />

die Patienten in 3 Typen unterteilt, einerseits bezogen auf den für die<br />

Rekonstruktion zur Verfügung stehenden Hautmantel: Typ I, mittels Z-<br />

Plastik kann ein rudimentär angelegtes Ohrläppchen zur Bildung des<br />

neuen Ohrläppchens herangezogen werden, wobei es den unteren Teil<br />

des Knorpelframeworks abdeckt. Der freiliegende Knorpelanteil wird<br />

sodann in ein subcutanes Pocket eingebracht.<br />

Typ II, das vorhandene Ohrläppchen kann mittels Transfixationsnaht<br />

zur Bildung des Neo-Ohrläppchens herangezogen werden und deckt<br />

dabei wie bei Typ I den unteren Teil des Knorpelframeworks. Auch hier<br />

muss der verbleibende Knorpelanteil in ein Pocket eingebracht werden.<br />

Typ III a: es besteht ein ausreichender Weichteilmantel in dem das Knorpelframework<br />

eingelegt werden kann, ohne dass ein subcutanes Pocket<br />

geschaffen werden muss. Dies ist der einzige Typ, der eine einzeitige<br />

Rekonstruktion erlaubt. Typ IIIb: Das gesamte knorpelige Framework<br />

wird gänzlich in ein subcutanes Pocket verlagert.<br />

Bezogen auf das Knorpelframework liegen ebenso 3 Typen vor: Typ 1:<br />

Das gesamte Framework inklusive Tragus und Antitragus muss mittels<br />

Rippenknorpel rekonstruiert werden. Typ 2: Das Framework exklusive<br />

Tragus wird rekonstruiert. Typ 3: Das Framework exklusive Tragus und<br />

Antitragus wird geformt. Diese Einteilungen erleichtern die präoperative<br />

Planung und erleichtern somit ein standardisiertes Vorgehen. Die Rekonstruktion<br />

der Missbildungen Grad 2 und 3 besteht meist aus zwei Operationsschritten,<br />

wobei im ersten Schritt das Framework gebildet und wie<br />

vorgesehen positioniert wird. Die von Francoise Firmin entwickelte<br />

Surelevation wird während der Erstellung des Frameworks durch ein den<br />

Tragus und die Helix verbindendes schmales Knorpelstück gewährleistet<br />

und ist somit für den Typ 1 vorgesehen.<br />

Ergebnisse/Zusammenfassung: Die dadurch entstandene Unterstützung des<br />

ventralen Anteils des Frameworks bewirkt in jedem Fall eine bessere<br />

Kontur und Projektion des Tragusbereiches. Die Verwendung des zusätzlichen<br />

Knorpelstückes stellt keinen wesentlichen Mehraufwand dar, verbessert<br />

aber das erzielbare Endergebnis in der Dreidimensionalität. Im<br />

zweiten Operationsschritt erfolgt die Elevation des dorsalen Anteiles des<br />

rekonstruierten Ohres um ein natürliches Aussehen zu gewährleisten.<br />

Hauttumore<br />

P156 � Ist eine kurative Therapie des Basalioma terebrans<br />

der Kopf-Halsregion möglich? Klinik, Therapie und Verlauf<br />

von 118 Fällen<br />

Dettenborn T1 , A. Krause-Bergmann A1 , Schwipper V2 1 2 Abteilung für plastische Chirurgie, Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Fachklinik<br />

Hornheide an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster<br />

Das komplexe Basaliom vom Terebrans-Typ zeigt im Vergleich zu den<br />

Basalzellkarzinomen im klassischen S inne nach radikaler Resektion eine<br />

sehr hohe Rezidivrate, bzw. oft auch eine primär bestehende Inkurabilität.<br />

Darüber hinaus sind als Risikotumoren komplexe Tumoren der<br />

Augen-und Nasenregion anzusehen, die in 41,2 %, bzw. 44,1 % der Fälle<br />

rezidivieren.<br />

Rezidivtumoren und solche, die initial eine Größe von mehr als 2 cm aufweisen,<br />

scheinen klinisch derart variabel, dass der obligate Sicherheitsabstand<br />

von 2 bis 3 mm nicht mehr ausreicht. Der Sicherheitsabstand<br />

muss um ein Vielfaches erweitert werden (Angaben von 10 bis 30 mm)<br />

oder die Ablatio auris, Ablatio nasi oder Exenteratio orbitae vorgenommen<br />

werden.<br />

Die kumulative 5-Jahres-Rezidivrate des Basalioma terebrans liegt im<br />

Vergleich zu den einfachen Basaliomen um das zwanzigfache höher, bei<br />

39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen<br />

13. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

knorpeliger und/oder knöcherner Infiltration sogar bei bis zu 71,4 %.<br />

Bereits nach organerhaltender Resektion mit ausgeprägtem Sicherheitsabstand<br />

zeigt sich eine deutlich höhere Rezidivrate (54 %), als nach Mitnahme<br />

von Gesichtsteilen (37,5 %).<br />

Aufgrund der Tiefeninvasion bleiben die Rezidive oftmals unentdeckt.<br />

In jedem Falle sollte eine Defektdeckung der ausgedehnten Resektionsflächen<br />

nicht mittels großer mikrochirurgischer Lappenplastiken erfolgen,<br />

da oftmals die R0-Resektion nicht mit letzter Sicherheit verifizierbar<br />

ist und v.a. das Rezidiv detektierbar bleiben muss.<br />

Die meisten Defektverschlüsse erfolgten so in einer retrospektiven Studie<br />

an 118 Patienten in einer Klinik mittels Hauttransplantat oder aber<br />

durch kleinere lokale Lappenplastiken mit Hauttransplantat kombiniert<br />

(kombinierte Plastik) und durch die epithetische Versorgung, die neben<br />

der Rezidivkontrolle funktionell und ästhetisch befriedigende Ergebnisse<br />

zeigt.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Größe und Eindringtiefe des<br />

Primärtumors oder die Anzahl der Rezidive eine entscheidende Determinante<br />

des Überlebens der Patienten darstellt.<br />

Darüber hinaus ist die Diagnostizierbarkeit des Rezidivs sicherer durch<br />

den einfacheren Defektverschluss, bzw. epithetische Versorgung gewährleistet.<br />

P157 � Basalzellkarzinom in einer Verbrennungsnarbe an<br />

der unteren Extremität nach Verbrühung durch Öl<br />

Omar M, Spanholtz T, Dencker A, Perbix W, Spilker G<br />

Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Schwerstverbranntenzentrum, Klinikum<br />

Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke<br />

Unter den Hauttumoren, die innerhalb von Verbrennungsnarben entstehen<br />

können, ist das Basalzellkarzinom (BCC) mit einer Inzidenz von<br />

0,03 % sehr selten beschrieben. In den publizierten Fällen entwickelt es<br />

sich vorrangig nach Kontaktverbrennungen, seltener nach Verbrühungen,<br />

vor allem in Narbenarealen, die initial einen verzögerten Heilungsverlauf<br />

zeigten.<br />

Fallbeispiel: Ein 61jähriger Patient erlitt vor 8 Jahre eine Verbrühung durch<br />

heißes Öl mit einer Iib- gradigen Verbrennung von 2 % der KOF am rechten<br />

Oberschenkel. Damals wurde nach Abtragung der Nekrosen eine<br />

Spalthautdeckung durchgeführt. Es entwickelte sich im Verlauf ein Narbenulkus,<br />

das exzidiert und mit Spalthaut gedeckt wurde. Der Patient<br />

präsentierte nun erneut ein Ulkus in der Verbrennungsnarbe, das histopathologisch<br />

als ein solides Rumpfhaut-BCC klassifiziert werden konnte.<br />

Diskussion: In dieser Arbeit wird erstmalig ein BCC nach Verbrühung an<br />

der unteren Extremität vorgestellt. In Durchsicht der verfügbaren Literatur<br />

sind bis dato beschriebene BCC in Verbrennungsnarben vor allem<br />

im Gesicht und am Rumpf aufgetreten, jedoch nicht an der unteren Extremität.<br />

Die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Trauma und Auftreten<br />

von BCC beträgt 20 Jahre. In unserem Fall ist sie um mehr als die<br />

Hälfte verkürzt.<br />

Zur malignen Entartung in Verbrennungsnarben kommt es vor allem bei<br />

initial nicht chirurgisch behandelten, sondern sekundär-konservativ verheilten<br />

Wunden. BCC treten typischerweise nach Kontaktverbrennungen<br />

auf, sehr selten nach Verbrühungen oder chemischen Verbrennungen.<br />

Vor diesem Hintergrund stellt dieser Fall in zweierlei Hinsicht eine<br />

Ausnahme dar.<br />

Schlussfolgerung: Auch viele Jahre nach unkompliziert verheilten Verbrennungswunden<br />

muss – unabhängig von der Lokalisation an eine maligne<br />

Entartung gedacht werden, falls Wunden reaktivieren und makroskopische<br />

Veränderungen aufweisen. Die Gewinnung einer Histologie ist<br />

unabdingbar.<br />

118 Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 1): 118 (2008)

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