Berliner Kurier 20.10.2018
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*<br />
PANORAMA 39<br />
Sohn ersticht Mutter,<br />
Polizei erschießt Sohn<br />
Die Beamten wollten die Frau (56) retten, doch dann ging der Täter (25)mit einer Schereauf die Helfer los<br />
Kirchheim – In einem beschaulichen<br />
Weinort in der<br />
Pfalz randaliert ein junger<br />
Mann. Als die Polizei eintrifft,<br />
eskaliert die Situation. Am Ende<br />
sind der 25-Jährige und seine<br />
Mutter (56) tot. Und zwei<br />
Polizeibeamte schwer verletzt.<br />
Zunächst ist unklar, wie die<br />
Mutter zu Tode kam.<br />
Die Polizei war am Morgen<br />
zu der Wohnung im 1900-Seelen-Ort<br />
Kirchheim gerufen<br />
worden. Die Mutter hatte sie<br />
per Notruf alarmiert. Laut Ermittlern<br />
sagte sie, sie sei bei einem<br />
Streit von ihrem Sohn angegriffen<br />
worden. Er stünde<br />
unter Einfluss von Drogen, habe<br />
einen psychotischen Schub.<br />
Als zwei Polizisten gegen 8.30<br />
Uhr in der Wohnung eintrafen,<br />
habe der 25-Jährige sie mit einer<br />
Schere angegriffen. Die 31-<br />
jährige Polizeibeamtin und ihr<br />
Kollege (56) wurden von den<br />
Stichen schwer verletzt. Sie<br />
hätten daraufhin mehrfach auf<br />
den Angreifer geschossen und<br />
ihn tödlich verletzt.<br />
Foto: dpa<br />
Polizei am TatortinKirchheim<br />
in Rheinland-Pfalz<br />
Auch seine Mutter, die sich<br />
zu dem Zeitpunkt ebenfalls in<br />
der Wohnung aufhielt, starb.<br />
Trotz des schnellen Einsatzes<br />
eines Notarztes konnte ihr<br />
nicht mehr geholfen werden.<br />
Ob sie ebenfalls von den Schüssen<br />
getroffenworden war, war<br />
zunächst unklar. Wie die<br />
Staatsanwaltschaft am Nachmittag<br />
mitteilte, hatte die 56-<br />
Jährige „massive Kopfverletzungen<br />
und mehrere Wunden<br />
am Körper, die auf Stichverletzungen<br />
hindeuten. Einschüsse<br />
waren am Leichnam der Frau<br />
bei der Untersuchung vor Ort<br />
nicht erkennbar.“ Ergebnisse<br />
der Obduktion sollen Anfang<br />
nächster Woche vorliegen.<br />
Merkur<br />
Student stürzt bei<br />
Fensterputz in Tod<br />
Bochum –Beim Fensterputzen<br />
ist ein 20-jähriger Student<br />
mehrere Etagen hinabgestürzt<br />
und ums Leben gekommen. Bei<br />
dem Sturz aus 15 Metern Höhe<br />
aus seiner Wohnung in einem<br />
Bochumer Studentenwohnheim<br />
erlitt der junge Mann eine<br />
schwere Verletzung,wie die<br />
Polizei mitteilte.Erkonnte<br />
zwar vor Ort wiederbelebt werden,<br />
starb aber später an den<br />
Folgender Sturzverletzung.<br />
Die Polizei sprachvon einem<br />
tragischen Unglücksfall.<br />
Krim-Massaker<br />
Abschied von<br />
Amok-Opfern<br />
Kertsch – Zwei Tage nach<br />
dem Amoklauf an einer<br />
Berufsschule auf der<br />
Halbinsel Krim nahm die<br />
Stadt Kertsch mit einer<br />
Trauerfeier Abschied von<br />
den 20 Todesopfern. Auf<br />
dem zentralen Lenin-Platz<br />
standen mit roten Tüchern<br />
bedeckte Tische mit Fotos<br />
der Getöteten.<br />
Wiestarb Amad A. wirklich?<br />
Fotos: zvg, dpa<br />
Amad A. soll aus seiner Zelle in der JVAKleve einen Notruf abgesetzt haben.<br />
lit MMO (Mercury Magnetospheric<br />
Orbiter) nimmt das<br />
Magnetfeld ins Visier.<br />
„Wir wollen verstehen, wie<br />
unser Sonnensystementstanden<br />
und geformt ist“, beschreibt<br />
Benkhoff das übergeordnete<br />
Ziel. Dafür habe derMerkur, der<br />
so nah an der Sonne ist, eine besondere<br />
Bedeutung. „Wahrscheinlich<br />
hat er, wie die Erde,<br />
einen flüssigen Kern, der sein<br />
Magnetfeld erzeugt, aber die<br />
Wissenschaft weiß nicht, warum“,<br />
sagt Montagnon.<br />
Vorbeiflüge von US-Sonden<br />
in den 1970er und den 2010er<br />
Jahren haben noch weitere Rätsel<br />
des Merkur aufgeworfen.<br />
Dazu gehören Aushöhlungen<br />
an der Oberfläche, die darauf<br />
hinweisen, dass Gas entwichen<br />
Die beiden Orbiter von<br />
BepiColombo am<br />
Planeten Merkur in einer<br />
grafischen Darstellung<br />
sein könnte. Es gibt auch Hinweise<br />
auf Wassereis in Kratern,<br />
wo die Sonne nicht hinkommt.<br />
Ein Jahr ist für die Forschung<br />
mindestens vorgesehen, MPO<br />
könnte aber auch bis zu vier<br />
Jahre halten. Dann werde der<br />
Orbiter voraussichtlich verglühen.<br />
Der japanische Orbiter soll<br />
nach etwa 3,5 Jahren auf dem<br />
Merkur zerschellen.<br />
Düsseldorf –Der Syrer Amad A.<br />
war monatelang ins Gefängnisin<br />
Kleve gesperrt. Zu Unrecht, wie<br />
sich später herausstellte. Am 17.<br />
September brach ein Feuer in<br />
seiner Zelle aus, der 26-Jährige<br />
erlag zwei Wochen danach seinen<br />
Verletzungen. Nun gibt es<br />
Hinweise, dass er versucht<br />
haben könnte, Hilfe zu holen.<br />
Protokolle aus dem Gefängnis<br />
in Kleve deuteten darauf hin,<br />
dass entgegen der bisherigen Annahme<br />
am Abend des Brandes<br />
die Gegensprechanlage im Haftraumbetätigtworden<br />
sei, berichtete<br />
der „Kölner Stadt-Anzeiger“.<br />
Nun werde durch die<br />
Staatsanwaltschaft ermittelt,<br />
warum das durch die Gegensprechanlage<br />
ausgelöste Lichtsignal<br />
deaktiviert wurde.<br />
Laut„Bild“ bestehe zudemder<br />
Verdacht, dass in der Gesundheitsakte<br />
Dinge standen, die<br />
pflichtwidrig nicht zur Kenntnis<br />
gebracht worden seien. Erst dadurch<br />
wäre der Gefangene von<br />
der JVA eben nicht als suizidgefährdet<br />
eingeordnetworden.Gegen<br />
einen JVA-Arzt werde nun<br />
wegen fahrlässiger Tötung<br />
durch Unterlassen ermittelt.<br />
Amad A. war inFolge einer<br />
Verwechslung mit einem Mann<br />
aus Mali mehr als zwei Monate<br />
lang zuUnrecht imGefängnis.<br />
Nach Bekanntwerden des Falls<br />
hießes, der Syrer habedas Feuer<br />
vermutlich selbstgelegt.