21.10.2018 Aufrufe

Berliner Kurier 20.10.2018

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8<br />

Bild: PolizeilicheKriminalprävention<br />

Mechanische Sperren und elektronische<br />

Überwachung ergänzen sich gut.<br />

AbsoluteSicherheit vorunbefugten<br />

Eindringlingen gibt es jedoch nie.<br />

Bild:epr/Schanz<br />

Glasbruchmelder lösen Alarm aus,<br />

wenn eine Scheibe<br />

eingeschlagen wird.<br />

StarkeSperrriegel verhindern, anders<br />

als die herkömmlichen Kettchen,<br />

gewaltsamesEindringen durch die Wohnungstür.<br />

... frarot-Bewegungsmelderbestimmte Zonen im<br />

Außenbereich, aber auch Punkte innerhalb<br />

der Wohnung abdecken, die ein Eindringling<br />

unweigerlich passieren muss. Selbstverständlich<br />

ist, dass die Alarmanlage erst beim<br />

Verlassen des Gebäudes oder abends scharf<br />

gestellt wird, damit sie nicht durch normale<br />

Benutzung von Fenstern und Türen oder Bewegung<br />

der Bewohner ausgelöst wird.<br />

SmarteUnterstützung. Smarte Technik kommt<br />

hier erst ganz zuletzt ins Spiel. Denn gegen<br />

Bolzenschneider und Brecheisen helfen eher<br />

schwere Schlösser, stählerne Riegel und eine<br />

Streifenwagen-Besatzung als ausgeklügelte<br />

Apps, die dem ganz woanders weilenden<br />

Smartphone-Besitzer Live-Bilder des Einbrechers<br />

im heimischen Wohnzimmer aufspielen.<br />

Dennoch hat die neue Technik ihren Platz<br />

auch in der Einbruchprävention. So lässt<br />

sich von überall auf der Welt kontrollieren,<br />

ob die Rollläden unten und die Alarmanlage<br />

eingeschaltet ist, schlüssellose Zugangssysteme<br />

lassen sich bei Bedarf von unterwegs für<br />

bestimmte Personen öffnen oder sperren, und<br />

durch den Betrieb von Fernseher, Licht und<br />

Jalousien von ferne kann der Eindruck erzeugt<br />

werden, es seien Leute daheim.<br />

Auch Einbrecher sind technik-affin. Aber:<br />

„Smart Home Produkte zum Selbsteinbauen<br />

gewähren keinen verlässlichen Schutz“, warnen<br />

die Fachleute von „Nicht bei mir!“. Das<br />

Risiko einer Fehlinstallation oder der Manipulation<br />

von außen sei hoch. Schließlich<br />

würden auch die Ganoven smart: Werden<br />

datenschutzrechtliche Standards nicht eingehalten,<br />

bestehe die Gefahr, dass Kriminelle in<br />

einem ungesicherten WLAN die Daten auslesen<br />

oder sogar die Haustechnik übernehmen.<br />

„Wirksamen Rundum-Schutz können<br />

ausschließlich qualitativhochwertige Systeme<br />

gewährleisten, die den einschlägigen Sicherheitsnormen<br />

und -richtlinien entsprechen und<br />

von Fachleuten eingebaut werden. Jedes Haus<br />

und jede Wohnungbedarf einerindividuellen,<br />

digitalen Sicherheitslösung, zu der Experten<br />

beraten können.“<br />

Auch wenn es lästig ist: Jeder<br />

sollte sich eine Sicherheitsroutine<br />

für den Alltag angewöhnen und<br />

sorgfältigbeibehalten.<br />

Der Faktor Mensch. Und letztlich gilt für alle<br />

Einbruchschutz-Installationen: Sie sind immer<br />

nur so gut wie die Menschen, die sie nutzen.<br />

Die sichersten Fenster bringen nichts,<br />

wenn sie auch bei Abwesenheit „auf Kipp“<br />

stehen, abschließbare Fenstergriffe nichts,<br />

wenn der Schlüssel der Einfachheit halber immer<br />

steckt, teure Kellertüren nichts, wenn sie<br />

nicht jedesmal abgeschlossen werden –jeder<br />

sollte sich also eine eigene Sicherheitsroutine<br />

daheim angewöhnen. Und ganz wichtig:<br />

Fremden Personen an der Haustür oder im<br />

Hausflur gegenüber misstrauisch sein, ein<br />

Auge auf ältere Nachbarn haben, die oftzum<br />

Opfer vonTrickdieben werden –dagegen hilft<br />

keine Technik.<br />

Beratungstermin ausmachen. Initiativen<br />

wie „Nicht bei mir!“ sind Kooperationen<br />

von Produktanbietern und Polizei und<br />

bieten auf ihren Homepages einen guten<br />

Überblick. Die Polizei Berlin hat eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit der „Schutzgemeinschaft<br />

Berlin e.V.” im Netzwerk<br />

„Zuhause sicher e.V.” abgeschlossen.<br />

Wer sich kostenlos beraten und die Empfehlungen<br />

vollständig durch eine Fachfirma<br />

umsetzen lässt, kann eine Plakette<br />

beantragen. Sie signalisiert Einbrechern,<br />

dass sie hier Mühe haben werden. Manche<br />

Versicherungen geben dafür auch<br />

Rabatte. Für entsprechende Maßnahmen<br />

gibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

Zuschüsse bereits ab einer Investitionssumme<br />

von 500 Euro. Investitionen<br />

werden in der Regel für die ersten<br />

1.000 Euromit 20 Prozentgefördert, darüberhinausgibt<br />

es zehn Prozent, bis zu einer<br />

Obergrenze von 1.600 Euro Zuschuss<br />

je Objekt. Die KfW vergibt auch zinsgünstige<br />

Kredite für diesen Zweck. Die<br />

Ausgaben können sich außerdem steuermindernd<br />

auswirken. Kompetente,<br />

produktneutrale und vor allem kostenlose<br />

Beratung bietet die Polizei in ihren<br />

kriminalpolizeilichen Beratungsstellen.<br />

Unter www.polizei-beratung.de findet<br />

sich die nächstgelegene über eine Suchfunktion.<br />

Geli A. und ihr Freund waren<br />

inzwischen dort und warten nun<br />

auf den Fachbetrieb, der in Türen und<br />

Fenster ihrer Mietwohnung bessere<br />

Schlösser einbaut und die Scheiben mit<br />

Sicherheitsfolie versieht. Frauke Wolf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!