Berliner Kurier 20.10.2018
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Bequem und differenziert wirddie Raumtemperatur<br />
im ganzen Haus gesteuert.<br />
Bild:rgz/Honeywell<br />
SMARTHEIZEN<br />
Auch Mieter können mit kleinen Investitionen ihren Verbrauch und damit Kosten senken. Elektronisch steuerbare<br />
Heizungsventile erleichtern den klugen Umgang mit Wärme. Und beim Umzug nimmt man sie einfach mit.<br />
Supersommer 2018 und kein Ende?<br />
Bald ist es aber wieder so weit: Die<br />
Heizung muss ran und Energiesparen<br />
bleibt ein wichtiges Thema. Vorschläge, um<br />
die Kosten im Griff zu halten, gibt es wie<br />
Sand am Meer. Sie reichen vom Kauf einer<br />
neuen, besseren Heizung über die Dämmung<br />
der Fassade bis hin zum Austausch<br />
der Fenster und Türen gegen moderne energieffiziente<br />
Modelle. Ob die Vorhersagen<br />
der Berater und Handwerker zu sinkenden<br />
Energiekosten eintreffen, ist fraglich. Zudem<br />
helfen sie Mietern nicht weiter, weil<br />
sie naturgemäß keine Veränderungen am<br />
Gebäude vornehmen können.<br />
Chancen für Mieter. Doch auch kleine, aber<br />
wirkungsvolle Maßnahmen halten die Kosten<br />
im Zaum. Undichten Fenstern und Türen<br />
rückt man beispielsweise mit selbstklebenden<br />
Dichtungen zu Leibe. Es lohnt auch,<br />
hinter dem Heizkörper Wärme reflektierende<br />
Folien anzubringen oder die Temperatur<br />
in der Wohnung ein klein wenig zu senken.<br />
„Wird die Raumtemperatur um nur ein<br />
Grad gesenkt, sinken die jährlichen Energiekosten<br />
um bis zu sechs Prozent“, sagt<br />
Ralph Kampwirth, Sprecher des Ökostromanbieters<br />
Lichtblick. Er rät auch, darauf zu<br />
achten, dass die Heizkörper frei stehen und<br />
nicht durch Möbel zugestellt sind. „Denn<br />
nur so kann die erwärmte Luft richtig zirkulieren.“<br />
Außerdem sollen geschlossene<br />
Rollläden die nächtlichen Wärmeverluste im<br />
Winter um etwa 20 Prozent reduzieren.<br />
Fenster abdichten,Rollläden<br />
nachts runter, Temperatur<br />
senken –das spartviel Geld.<br />
Intelligente Ventile. In praktisch jedem<br />
Haushalt ist die Heizung der größte Energiefresser.<br />
Sie ist für etwa 70 Prozent der<br />
verbrauchten Energie verantwortlich. Ohne<br />
große Investitionen lässt sich viel Energie<br />
und Geld sparen, wenn Mieter intelligent<br />
heizen, indem die Raumtemperatur von der<br />
Tageszeit und der Anwesenheit von Bewohnern<br />
abhängig gemacht wird. „Dafür sorgen<br />
programmierbare Heizkörperventile,<br />
die sehr leicht nachrüstbar sind“, sagt Volker<br />
Galonske vom Hersteller Honeywell.<br />
Und wenn Mieter ausziehen, tauschen sie<br />
die Heizkörperventile einfach wieder gegen<br />
die ursprünglichen aus.<br />
Computer gegen Kosten. „Programmierbare<br />
Heizventile steuern die Heizleistung je Raum<br />
sehr bedarfsgerecht, ohne das Wohlbefinden<br />
der Bewohner zu schmälern“, sagt Galonske.<br />
An einer Zentraleinheit werden alle<br />
Räume einzeln programmiert und so an den<br />
Tagesrhythmus aller Bewohner angepasst. So<br />
kann die Temperatur im Wohnzimmer tagsüber,wenn<br />
niemand daheim ist, auf 18 Grad<br />
sinken und abends vor der Heimkehr rechtzeitig<br />
auf angenehme 22 Grad steigen. Die<br />
Heizung im Kinderzimmer lässt sich genau<br />
auf den Stundenplan des Bewohners abstimmen.<br />
Und das Bad bleibt nur so lange warm,<br />
wie es auch genutzt wird.<br />
Flexible Steuerung. „Spontane Veränderungen<br />
des Tagesablaufs sind aber auch<br />
kein Problem. Zu Hause gibt man die gewünschten<br />
Änderungen auf dem Bedienpanel<br />
oder direkt am Heizkörperregler<br />
ein. Ist der Bewohner unterwegs, steuert<br />
er die Ventile über das Internet mit seinem<br />
Smartphone“, sagt Volker Galonske.<br />
(til)