Berliner Kurier 20.10.2018
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Nr.42, Ausgabe 20./21. Oktober 2018<br />
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Es empfiehlt sich, möglichstfrühzeitig<br />
die Angebotemehrerer Möbelspeditionen einzuholen.<br />
Werden Umzug vonProfis durchführen lässt,ist auf der sicheren Seite.<br />
Denn für Schäden kommt in der Regeldie Möbelspedition auf.<br />
Bilder:AMÖ/txn<br />
DIE PROFIS PACKEN’S<br />
Man kann mit Freunden und Lieferwagen umziehen. Oder eine Fachspedition<br />
beauftragen. Das ist schneller, bequemer und ohne weiteren Ärger im Schadensfall.<br />
Wie schön, wenn die neue Bleibe<br />
endlich gefunden und alle Verträge<br />
unter Dach und Fach sind.<br />
Aber spätestens dann gilt es zu planen, wie<br />
der Umzug ablaufen soll. Helfer müssen in<br />
jedem Fall organisiert werden. Der Umzug<br />
mit Freunden und gemietetem Lieferwagen<br />
ist zwar die billigste Option, aber der<br />
Zeitaufwand und die körperliche Belastung<br />
sind enorm. Hinzu kommt: Verursacht ein<br />
privater Helfer einen Schaden und ist nicht<br />
haftpflichtversichert, bleiben Umziehende<br />
auf den Kosten sitzen. Im direkten Vergleich<br />
ist der Umzug mit einem Profi sicherer und<br />
schneller –und dadurch oft nicht viel teurer.<br />
Angebote einholen. Für Verbraucher wichtig<br />
zu wissen: „Je früher die Auftragserteilung<br />
an das Umzugsunternehmen erfolgt, desto<br />
niedriger ist in der Regel auch der Preis“,<br />
sagt Dierk Hochgesang vom Bundesverband<br />
Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V.Er<br />
empfiehlt, sich zwei bis drei Angebote von<br />
seriösen Möbelspediteuren einzuholen und<br />
jeweils alle Leistungen detailliert ausweisen<br />
zu lassen: Zum Service eines qualifizierten<br />
Fachbetriebs gehört deshalb ein Besichtigungstermin,<br />
bevor das Angebot gemacht<br />
wird. Dabei werden auch Transportwege,<br />
das Packvolumen sowie weitere Punkte geklärt:<br />
Wer packt die Umzugskisten, müssen<br />
Schränke oder die Küche ab- und wieder<br />
aufgebaut werden und wie lange dauert das<br />
Ganze voraussichtlich?<br />
Schäden am transportierten<br />
Hausrat müssen innerhalb der<br />
Frist gemeldet werden.<br />
Steuerlich absetzbar. Verbraucher erhalten<br />
dadurch eine transparente Übersicht über<br />
den Aufwand und die Kosten ihres beauftragten<br />
Umzugs. Die Auflistung der Arbeitskosten<br />
ist außerdem notwendig, um den<br />
privaten Umzug später als haushaltsnahe<br />
Dienstleistung von der Steuer absetzen zu<br />
können. Qualifizierte Möbelspediteure finden<br />
sich auf der AMÖ-Verbraucherplattform<br />
im Internet unter www.umzug.org.<br />
Wenn etwaszuBruch geht. Geht beim Umzug<br />
mit einem Möbelspediteur etwas kaputt, ist<br />
es wichtig, die Meldefristen einzuhalten: Spätestens<br />
am Tagnach der Ablieferung müssen<br />
sichtbare Schäden gemeldet werden. Nicht<br />
sofort erkennbare Schäden wie zerbrochenes<br />
Geschirr in unbeschädigten Umzugskisten<br />
müssen binnen 14 Tagen reklamiert werden.<br />
„Hat eine Möbelspedition die Umzugsgüter<br />
verpackt und es geht etwas zu Bruch, haftet<br />
sie auch“, sagt Sue Ann Becker, Rechtsanwältin<br />
des AMÖ. Der Schadenersatz ist<br />
auf 620 Euro pro Kubikmeter genutzten Laderaums<br />
begrenzt. Darauf muss die Spedition<br />
hinweisen. Ersetzt wird die Differenz zwischen<br />
dem Zeitwert eines Gegenstandes und<br />
seinem Restwert nach dem Schaden, meist<br />
also das, was es kosten würde, das Stück<br />
zu reparieren. Für Kunstgegenstände oder<br />
andere unersetzbare Dinge ist eine spezielle<br />
Transportversicherung sinnvoll, die alle Umzugsunternehmen<br />
anbieten. So ist weitgehend<br />
gewiss, dass der Umzug professionell,<br />
fair und ohne böse Überraschungen durchgeführt<br />
wird. Bei Unstimmigkeiten hilft kostenlos<br />
die AMÖ-Einigungsstelle. (gkl)