Immobilia 2011/10 - SVIT

Verband
OKGT
Der Kontakt zur Basis ist zentral
Beat Jundt, neu gewählter Präsident der Organisation kaufmännische Grundbildung
Treuhand/Immobilien (OKGT), gibt Einblick in seine neue Tätigkeit und sich und spricht
über das aktuelle Projekt zur Allgemeinverbindlicherklärung des Berufsbildungsfonds.
Biographie
Beat Jundt
dipl. Betriebsökonom FH,
ist Direktor und VR-Mitglied
der gribi theurillat
Management AG in Basel
sowie VR-Mitglied der
gribi theurillat Holding.
Jundt, der zuvor führende
Positionen in Finanzen,
Controlling, Personal
und EDV bekleidete,
ist seit 26.7. 2011 Präsident
der OKGT.
Thomas Kasahara*
– Interview 7 Uhr im 10. OG
des gläsernen St. Jakob-
Turms über dem FCB-Fussballstadion:
Sind Sie Frühaufsteher
mit Übersicht?
–Zweimal Ja: Planen und weitsichtig
Durchführen fasziniert
mich. Ein früher Arbeitsbeginn
schafft für mich zudem
die Basis für einen geordneten
Tagesablauf. Ausserdem
bin ich – nebst meiner Tätigkeit
für das Immobilienmanagement
– bei gribi theurillat
für das Personal, die Finanzen
und die Qualitätssicherung zuständig.
– Wie gelangten Sie in die
Immobilienbranche?
– Nach meiner Ausbildung
war ich beim Schweizerischen
Bankverein in Basel tätig. Da
sich mein Traum einer Auslandstätigkeit
nicht verwirklichte,
wechselte ich 1989 zur
Theurillat Immobilien AG und
wuchs als rechte Hand des Geschäftsführers
in die Immobilienbranche
hinein, konnte
organisieren und Rahmen
setzen. Parallel dazu verfasste
ich Gebäudeschätzungen und
Expertisen. Heute arbeite ich
bei gribi theurillat mit rund 85
Personen zusammen: Etwa 6
sind im Baumanagement tätig,
rund 15 in der Vermarktung,
ca. 50 in der Bewirtschaftung
und 14 Personen inkl. Auszubildende
im Immobilienmanagement
und in der Qualitätssicherung.
–...und in die Ausbildung?
– Aufgrund meiner Funktion
in verschiedenen Firmen als
Personalchef kam ich insbesondere
mit der Lehrlingsausbildung
in Kontakt. Ausbilden
sprach mich schon früher an.
– Wie kamen Sie zu OKGT?
– Ich war Personalchef, hatte
7 bis 9 Lehrlinge und wurde angefragt.
Zuerst leitete ich überbetriebliche
Kurse (üK), später
war ich im OKGT-Vorstand.
– Seit der Übernahme des
Präsidiums der OKGT sind
100 Tage vergangen: Wie ist
Ihr Rückblick?
– Das OKGT-Vereinspräsidium
ist spannend und zeitintensiv.
Ich konzentriere mich
derzeit auf die Realisierung
der Allgemeinverbindlichkeit
des Berufsbildungsfonds.
Mein Fokus liegt naturellbedingt
mehr auf der Gegenwart
mit Blick in die Zukunft.
Für einen vertieften Rückblick
nach 100 Tagen fehlt mir zudem
die Zeit.
– Was sind Ihre Funktionen?
– Durch die Übernahme des
OKGT-Präsidiums hat sich
meine Situation verändert. Die
Funktionen als üK-Leiter und
Mitglied der Aufsichtskommission
werde ich abgeben,
sobald eine geeignete Person
gefunden ist. Das Amt des Sektionsleiters
Basel Stadt/Basel
Land behalte ich weiterhin bei:
Für mich ist es zentral, beim
Führen immer den Kontakt zur
Basis zu haben.
– Wie ist der Kontakt der
OKGT zur Westschweiz?
– Ich erlebe die Zusammenarbeit
mit der Union suisse des
professionels de l’immobilier
(USPI) als konstruktiv und hervorragend.
Antoine Chappuis
vertritt die welsche Schweiz,
und USPI ist auch Mitglied der
OKGT.
– Was ist Ihr Ziel?
–Meine Hauptziele sind die
Aufgleisung des Berufsbildungsfonds
und die Weiterentwicklung
der Berufsbildung.
Zudem setze ich mich
ein für Kontinuität und Stetigkeit.
OKGT ist für die Berufsbildung
zuständig. Die
Weiterbildung wird sehr gut
durch den SVIT und die SVIT
Swiss Real Estate School abgedeckt,
welche Sachbearbeiterkurse,
Vertiefungskurse für
vier Fachausweise (Immobilien-Bewirtschafter,
-Bewerter,
-Vermarkter, -Entwickler) und
Immobilien-Treuhänder-Diplom
anbieten. Mit dem Berufsbildungsfonds
und dessen Allgemeinverbindlicherklärung
wird auch die Medienpräsenz
der OKGT erhöht. Berufsbildung
ist jedoch ein notwendiges
Muss und wird vorausgesetzt:
Hier kann man sich keine
Lorbeeren holen.
– In den Medien ist zurzeit
nichts vom Bildungsfonds
zu hören.
– Am SVIT-Plenum 2009 in Basel
stimmte der SVIT Schweiz
– im Sinne eines starken Commitments
für die Lernenden –
mit grossem Mehr einem neuen
Bildungsfonds der OKGT
gemäss Berufsbildungsgesetz
zu, mit welchem die Lehrbetriebe
noch stärker und zielgerechter
unterstützt werden
(Red.: Immobilia11/2009). Da
mit Treuhand Suisse, USPI
und Treuhandkammer auch
alle anderen OKGT-Mitglieder
zustimmten, ist sogar die
Allgemeinverbindlichkeit des
Bildungsfonds möglich. Zwischenzeitlich
wurde sehr viel
Fleiss- und Hintergrundarbeit
geleistet und das Terrain vorbereitet.
Nun stehen wir auf
der «Zielgeraden». Das Gesuch
um Allgemeinverbindlicherklärung
wurde beim Bundesamt
für Berufsbildung und
Technologie (BBT) eingereicht
und wird geprüft. Schlussendlich
muss der Bundesrat die
Allgemeinverbindlicherklärung
absegnen. Anvisiertes
Ziel ist das erste Quartal 2012.
– Welche Idee steckt
dahinter?
– Die Optimierung und Stärkung
der Nachwuchs-Ausbildung
ist zentral, denn hier
50 | immobilia Oktober 2011