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gespraeche-mit-seth

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die er vorher hatte. Das einfache Bewußtsein der Atome, Zellen und<br />

Organe existiert eine Zeitlang noch fort, nachdem das Hauptbewußtsein<br />

den Körper verlassen hat.<br />

Es kann bei euch zu einer Desorientierung kommen, oder auch<br />

nicht. Das hängt von euren Überzeugungen und eurer Entwicklung ab.<br />

Da<strong>mit</strong> meine ich nicht unbedingt intellektuelle Entwicklung. Der Intellekt<br />

sollte <strong>mit</strong> den Gefühlen und Intuitionen Hand in Hand gehen; wenn er<br />

sich diesen gegenüber jedoch zu weit verselbständigt, so kann es<br />

Komplikationen geben, wenn das eben befreite Bewußtsein sich seiner<br />

eigenen Vorstellungen von der Realität nach dem Tode bemächtigt,<br />

anstatt der spezifischen Realität, in der es sich gerade befindet, ins Auge<br />

zu sehen. Es kann <strong>mit</strong> andern Worten, das Gefühl verleugnen und sogar<br />

versuchen, sich die neu erworbene Unabhängigkeit vom Körper<br />

auszureden.<br />

Wiederum kann, wie schon früher bemerkt, ein Individuum so fest<br />

davon überzeugt sein, daß der Tod alles beendet, daß sich, obwohl nur<br />

vorübergehend, eine Selbstvergessenheit einstellen kann. In vielen Fällen<br />

kommt natürlich nach dem Verlassen des Körpers ein großes Erstaunen<br />

über den Toten und ein Erkennen der wirklichen Situation. Der Körper<br />

selber kann zum Gegenstand der Betrachtung werden, und viele<br />

Beerdigungen haben einen Ehrengast unter der Trauergesellschaft - und<br />

keiner blickt dem Leichnam <strong>mit</strong> soviel Neugier und Verwunderung ins<br />

Antlitz wie er.<br />

Zu diesem Zeitpunkt können viele Verhaltensvariationen auftreten,<br />

jede das Ergebnis von individuellem Background, Wissen und<br />

Gewohnheit. Die Umgebung, in der sich die Toten befinden, kann große<br />

Unterschiede aufweisen. Lebhafte Halluzinationen können zu Erlebnissen<br />

führen, die genauso real sind, wie die zu Lebzeiten waren. Nun habe ich<br />

euch gesagt, daß Gedanken und Empfindungen die physische Realität<br />

formen; ebenso formen sie auch die Jenseitserfahrung. Das soll nicht<br />

heißen, daß diese Erlebnisse etwa nicht gültig seien, ebensowenig<br />

bedeutet es, daß das physische Leben nicht gültig sei.<br />

Man hat sich bestimmter Bilder bedient, um einen solchen<br />

Übergang von einer Existenz in die andere zu symbolisieren, und viele<br />

davon sind äußerst wertvoll, insoweit sie einen Rahmen <strong>mit</strong><br />

verständlichen Bezugspunkten schaffen. Das Überqueren des Styx ist ein<br />

solches. Die Sterbenden erwarten bestimmte Geschehensabläufe in<br />

geordneter Reihenfolge. Der geographische Ort war im voraus bekannt.<br />

Im Augenblick des Todes halluzinierte das Bewußtsein den Fluß auf eine<br />

höchst lebhafte Weise. Bereits verstorbene Verwandte und Freunde<br />

beteiligten sich an dem Ritual, das auch für sie eine Zeremonie von tiefer<br />

Bedeutung war. Der Fluß war so real wie jeder andere Fluß, den ihr<br />

kennt, und für den Wanderer, der sich ihm allein, ohne die<br />

entsprechenden Kenntnisse näherte, ebenso heimtückisch. Immer fanden

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