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anderen Dramen vergißt, in denen er ebenfalls auftritt. Ihr versteht nichts<br />

von eurer eigenen multidimensionalen Realität; darum erscheint es euch<br />

sonderbar und unglaubwürdig, wenn ich euch sage, daß ihr viele Leben<br />

gleichzeitig lebt. Es fällt euch schon schwer, euch vorzustellen, daß ihr an<br />

zwei Stellen zur gleichen Zeit sein könntet, geschweige denn, daß ihr in<br />

zwei oder mehr Zeiten oder Zeitaltern lebt.<br />

Um eine einfache Feststellung zu machen: die Zeit ist keine Reihe<br />

von Augenblicken. Die Worte, die ihr sprecht, die Handlungen, die ihr<br />

begeht, scheinen sich in der Zeit zu entfalten, ebenso wie ein Stuhl oder<br />

Tisch Raum einzunehmen scheint. Solche Scheinbarkeiten sind jedoch<br />

Teil der komplizierten Bühnenausstattung, die ihr »im voraus« aufgestellt<br />

habt und die ihr im Rahmen des Stückes als real annehmen müßt.<br />

Vier Uhr nach<strong>mit</strong>tags ist ein sehr praktischer Bezugspunkt. Ihr<br />

könnt zu einem Freund sagen: »Ich werde dich um vier Uhr an der Ecke<br />

treffen« oder in einem Restaurant zu einem Drink oder zu einem Schwatz<br />

oder einem gemeinsamen Mahl, und euer Freund wird dann genau<br />

wissen, wo und wann er euch finden wird. Dies geschieht, obgleich vier<br />

Uhr nach<strong>mit</strong>tags eigentlich keine Bedeutung hat und es sich dabei nur um<br />

ein »Übereinkommen« oder, wenn ihr so wollt, ein Gentlemen’s<br />

Agreement handelt. Wenn ihr um neun Uhr abends im Theater einer<br />

Aufführung beiwohnt, die Handlung aber in den Morgenstunden spielt<br />

und die Schauspieler beim Frühstück gezeigt werden, dann nehmt ihr die<br />

Zeit als innerhalb des Theaterstücks gegeben an. Ihr tut dann auch so, als<br />

wäre es Morgen.<br />

Jeder von euch ist momentan in eine Aufführung viel größeren<br />

Ausmaßes verwickelt, bei der ihr euch alle über gewisse<br />

Grundvoraussetzungen einig geworden seid, die den Rahmen abgeben,<br />

innerhalb dessen das Stück stattfinden kann. Die Voraussetzungen sind,<br />

daß die Zeit eine Reihe von aufeinander folgenden Augenblicken ist, daß<br />

eine objektive Welt unabhängig von eurer eigenen Schöpfung und<br />

Wahrnehmung existiert, daß ihr an eure physischen Körper, die ihr<br />

angelegt habt, gebunden seid und daß euch durch Raum und Zeit Grenzen<br />

gesteckt sind.<br />

Zu anderen, aus den gleichen Gründen gemachten Voraussetzungen<br />

gehört die Idee, daß euch alle Wahrnehmung durch die körperlichen<br />

Sinne zukommt; <strong>mit</strong> andern Worten: daß alle Information von außen<br />

kommt und keine von innen kommen kann. Ihr seid deshalb genötigt,<br />

euch auf die Handlung des Stückes <strong>mit</strong> aller Intensität zu konzentrieren.<br />

Diese verschiedenen Schauspiele, diese schöpferischen Zeitstücke<br />

repräsentieren nun das, was ihr Reinkarnationsleben nennen würdet.<br />

Sie finden grundsätzlich alle zur gleichen Zeit statt. Diejenigen, die<br />

noch in diese hochkomplizierten Passionsspiel-Folgen, die sich<br />

Reinkarnationsleben nennen, verstrickt sind, haben Mühe, darüber<br />

hinauszusehen. Andere, die sich zwischen den Aufführungen sozusagen

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