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16 JOURNAL BERLINER KURIER, Sonntag, 10. Februar 2019<br />
Rendezvous mit<br />
Der Raubwürger<br />
lauert<br />
auf Insekten<br />
aller Art<br />
und Größe.<br />
einem Raubwürger<br />
Warum Fuerteventuraauch im Winter eine Reise wert ist<br />
Völlige Stille. Von<br />
weitem sehe ich<br />
den Atlantischen<br />
Ozean, auf dem<br />
kleine Schaumkronen tanzen.<br />
Zu meinen Füßen liegen Steine,<br />
staubt Sand, wachsen kleine<br />
dornenreiche dürre Büsche.<br />
Einer der Büsche ist der<br />
Lieblingsplatz eines Raubwürgers.<br />
Ich hoffe auf ein gutes Foto.<br />
Fuerteventura ist trotz ihres<br />
vulkanischen Ursprungs weit<br />
mehr als Geröllwüste. Jetzt,<br />
im Winter, bietet die zweitgrößte<br />
Kanareninsel, 100 Kilometer<br />
von Afrikas Küste<br />
entfernt, bei um die 20 Grad<br />
Celsius Zuflucht für Mensch<br />
und Tier aus dem kalten nördlichen<br />
Europa.<br />
Trotz rückläufiger Besucherzahlen<br />
haben sich die<br />
Einnahmenaus dem<br />
Tourismus erhöht –<br />
dank eines deutlichen<br />
Preisanstiegs.<br />
Die Orte auf der Insel,<br />
die 120000 Einwohner<br />
zählt, bieten<br />
ein breites Spektrum an<br />
Quartieren. Unter zahlreichen<br />
großen und kleinen<br />
In den Ruinen<br />
leben noch<br />
fünfzehn<br />
Menschen<br />
Buchten mit Sandstränden<br />
finden Ruhe- und Sportsuchende<br />
sowie Freunde des<br />
Massentourismus Wunschgemäßes.<br />
Ganz im Süden liegt der<br />
zehn Kilometer lange Sandstrand<br />
von Cofete,<br />
dem seit 1960 aus<br />
dem Inselregister<br />
gestrichenen Ort, in<br />
dessen Ruinen heute<br />
noch fünfzehn<br />
Menschen leben.<br />
Für mich ist dieser Strand, der<br />
für das Zuchtprogramm der<br />
vom Aussterben bedrohten<br />
Unechten Karettmeeresschildkröte<br />
in Zukunft eine<br />
wichtigere Rolle spielen soll,<br />
eine der Inselattraktionen.<br />
Die Anfahrt über eine 22 Kilometer<br />
lange Schotterstraße<br />
verlangt Mensch und Maschine<br />
einiges ab. Die meisten Autovermieter<br />
verpflichten ihre<br />
Kunden, nur asphaltierte<br />
Straßen zu befahren. Das erschwert<br />
den Besuch vieler Orte<br />
und erzwingt die Nutzung<br />
von teuren Tour-Anbietern.<br />
Das trifft auch auf den<br />
Strand bei Corralejo zu, besser<br />
bekannt als Popcorn Beach.<br />
Über Schotter erreiche ich<br />
den Strand, dessen Boden mit<br />
Popcorn übersät zu sein<br />
scheint. Der Name Corallenbeach<br />
ist irreführend, denn es<br />
handelt sich um abgestorbene<br />
Kalkalgen. Auch der Ortsname<br />
Corralejo ist nicht nach<br />
Korallen benannt, „Corral“<br />
bezeichnet im Spanischen einen<br />
kreisrunden, mit Steinmauern<br />
umgebenen Platz. Der<br />
Tourismus-Hype scheint mir<br />
übertrieben, zumal auf dem<br />
schmalen Strandabschnitt die<br />
Algen mit schwarzen Steinen<br />
vermischt sind.<br />
Der Nordafrikanische<br />
Weißbauchigel hat<br />
einen sehr guten<br />
Geruchs- und<br />
Gehörsinn.<br />
Geht es ums Fressen oder die Gunst vonWeibchen,<br />
geraten Esel immer wieder mal aneinander.<br />
Der Friedhof am Strand vonCofete<br />
könnte viele Geschichten erzählen.