Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
17<br />
Fuerteventura<br />
Der 30 Meter<br />
hohe Leuchtturm<br />
Faro de Toston<br />
wacht über<br />
die Meerenge<br />
zwischen<br />
Lanzarote und<br />
Fuerteventura.<br />
Marokko<br />
Spanien<br />
Grafik/Reeg<br />
Fast jede Bucht beherbergt<br />
Watvögel wie Regenbrachvögel,<br />
Knutt oder Sanderlinge,<br />
die hier den Winter<br />
Daslange<br />
Warten<br />
lohnt sich<br />
schließlich<br />
verbringen. Bewässerte<br />
Grünflächen<br />
nutzen Wiedehopf,<br />
Ibis und Reiher zur<br />
Nahrungsaufnahme,<br />
dabei zeigen sie<br />
erstaunlich wenig Scheu. So<br />
zählte ich in Morro Jable vor<br />
Sonnenuntergang 46 Kuhreiher<br />
und 9Ibisse auf dem begrünten<br />
Mittelstreifen der<br />
vielbefahrenen Hauptstraße.<br />
Die lebensfeindlich wirkenden<br />
Geröllwüsten sind Heimat<br />
von 40000 Ziegen, einigen<br />
Eseln, Eidechsen, Afrikanischen<br />
Weißbauchigeln<br />
und<br />
gefiederten Insulanern:<br />
Trappenarten,<br />
Singvögel, Falken,<br />
Rennvögel und<br />
Schmutzgeier.<br />
Auch der Iberienraubwürger<br />
findet hier genug Insekten<br />
zum Überleben. Der scheue<br />
Vogel, dessen Federn imGesicht<br />
aussehen wie eine Maske,<br />
lässt sich nach langer Wartezeit<br />
auf einem Busch in Erwartung<br />
von Insekten, die er<br />
im Flug oder am Boden erbeutet,<br />
nieder –und fotografieren.<br />
Tierische Touristenattraktion<br />
sind die als Eich- oder<br />
Streifenhörnchen oder Erdmännchen<br />
bezeichneten Atlashörnchen.<br />
Wie sie vor zirka<br />
40 Jahren aus Nordafrika auf<br />
die Insel kamen, ist unklar.<br />
Ohne natürliche Feinde vermehren<br />
sie sich immer wieder<br />
rasant und werden von Einheimischen<br />
als Plage gesehen.<br />
Als Überträger von Parasiten<br />
sind sie für Kinder nicht ungefährlich.<br />
Genauso unklar wie<br />
die Hörnchen auf die Insel kamen,<br />
ist der Grund der immer<br />
wieder auftretenden Bestandsschwankungen.<br />
Dass<br />
man ihnen von staatlicher Seite<br />
ans Fell geht, wird bestritten.<br />
In den Felsen hinter einem<br />
Hotel in Costa Calma treffe<br />
ich auf etwa 20 flinke Atlashörnchen.<br />
Sie sind zugänglich<br />
für einen aus Menschenhand<br />
gereichten Nüsse- oder Samensnack.<br />
In den nächsten Tagen<br />
setzt eine Treibjagd<br />
auf die Hörnchen ein. Man<br />
läuft den Tieren hinterher, um<br />
sie zu füttern. Nicht nur die<br />
Anzahl der Touristen, auch<br />
das Angebotsspektrum des<br />
Futters wächst. Außer Nüssen<br />
und Samen werden Äpfel, Kuchen-<br />
und Pizzastücke gereicht<br />
–und in Felsspalten gestopft,<br />
in die sich die Sympathieträger<br />
flüchten. Erwachsene<br />
Menschen allen Alters,<br />
entbrannt in ungezügelter<br />
„Tierliebe“.<br />
Wolfgang Stürzbecher<br />
Fotos: Wolfgang Stürzbecher<br />
Atlashörnchen<br />
sind bei Touristen<br />
besonders beliebt.<br />
Kuhreiher sind zum Sonnenaufgang<br />
auf den Grünflächen unterwegs.<br />
Der schillernde Hagedasch gehört<br />
zur Familie der Ibisse.