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Berliner Kurier 10.02.2019

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17<br />

Fuerteventura<br />

Der 30 Meter<br />

hohe Leuchtturm<br />

Faro de Toston<br />

wacht über<br />

die Meerenge<br />

zwischen<br />

Lanzarote und<br />

Fuerteventura.<br />

Marokko<br />

Spanien<br />

Grafik/Reeg<br />

Fast jede Bucht beherbergt<br />

Watvögel wie Regenbrachvögel,<br />

Knutt oder Sanderlinge,<br />

die hier den Winter<br />

Daslange<br />

Warten<br />

lohnt sich<br />

schließlich<br />

verbringen. Bewässerte<br />

Grünflächen<br />

nutzen Wiedehopf,<br />

Ibis und Reiher zur<br />

Nahrungsaufnahme,<br />

dabei zeigen sie<br />

erstaunlich wenig Scheu. So<br />

zählte ich in Morro Jable vor<br />

Sonnenuntergang 46 Kuhreiher<br />

und 9Ibisse auf dem begrünten<br />

Mittelstreifen der<br />

vielbefahrenen Hauptstraße.<br />

Die lebensfeindlich wirkenden<br />

Geröllwüsten sind Heimat<br />

von 40000 Ziegen, einigen<br />

Eseln, Eidechsen, Afrikanischen<br />

Weißbauchigeln<br />

und<br />

gefiederten Insulanern:<br />

Trappenarten,<br />

Singvögel, Falken,<br />

Rennvögel und<br />

Schmutzgeier.<br />

Auch der Iberienraubwürger<br />

findet hier genug Insekten<br />

zum Überleben. Der scheue<br />

Vogel, dessen Federn imGesicht<br />

aussehen wie eine Maske,<br />

lässt sich nach langer Wartezeit<br />

auf einem Busch in Erwartung<br />

von Insekten, die er<br />

im Flug oder am Boden erbeutet,<br />

nieder –und fotografieren.<br />

Tierische Touristenattraktion<br />

sind die als Eich- oder<br />

Streifenhörnchen oder Erdmännchen<br />

bezeichneten Atlashörnchen.<br />

Wie sie vor zirka<br />

40 Jahren aus Nordafrika auf<br />

die Insel kamen, ist unklar.<br />

Ohne natürliche Feinde vermehren<br />

sie sich immer wieder<br />

rasant und werden von Einheimischen<br />

als Plage gesehen.<br />

Als Überträger von Parasiten<br />

sind sie für Kinder nicht ungefährlich.<br />

Genauso unklar wie<br />

die Hörnchen auf die Insel kamen,<br />

ist der Grund der immer<br />

wieder auftretenden Bestandsschwankungen.<br />

Dass<br />

man ihnen von staatlicher Seite<br />

ans Fell geht, wird bestritten.<br />

In den Felsen hinter einem<br />

Hotel in Costa Calma treffe<br />

ich auf etwa 20 flinke Atlashörnchen.<br />

Sie sind zugänglich<br />

für einen aus Menschenhand<br />

gereichten Nüsse- oder Samensnack.<br />

In den nächsten Tagen<br />

setzt eine Treibjagd<br />

auf die Hörnchen ein. Man<br />

läuft den Tieren hinterher, um<br />

sie zu füttern. Nicht nur die<br />

Anzahl der Touristen, auch<br />

das Angebotsspektrum des<br />

Futters wächst. Außer Nüssen<br />

und Samen werden Äpfel, Kuchen-<br />

und Pizzastücke gereicht<br />

–und in Felsspalten gestopft,<br />

in die sich die Sympathieträger<br />

flüchten. Erwachsene<br />

Menschen allen Alters,<br />

entbrannt in ungezügelter<br />

„Tierliebe“.<br />

Wolfgang Stürzbecher<br />

Fotos: Wolfgang Stürzbecher<br />

Atlashörnchen<br />

sind bei Touristen<br />

besonders beliebt.<br />

Kuhreiher sind zum Sonnenaufgang<br />

auf den Grünflächen unterwegs.<br />

Der schillernde Hagedasch gehört<br />

zur Familie der Ibisse.

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