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Berliner Kurier 10.02.2019

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*<br />

PANORAMA 47<br />

Haushaltshelfer tötete<br />

sechsPflegebedürftige<br />

Behörden Alarm schlugen. Am<br />

Abend vor Christi Himmelfahrt<br />

2017 traf der stark übergewichtige<br />

Grzegorz W. bei ihnen ein.<br />

Er wirkte, „als ob er null Bock<br />

auf den Job als Haushaltshelfer<br />

habe“, sagte der Sohn dem Magazin.<br />

Eigentlich wollte die Familie<br />

ihn gleich wieder loswerden.<br />

Am Tag darauf, nachmittags,<br />

lag der Vater starr im Bett.<br />

Grzegorz W. stand dabei, soll<br />

grob am Arm des Bewusstlosen<br />

gezogen haben. Im Krankenhaus<br />

wurde festgestellt, dass<br />

der Blutzuckerspiegel des 91-<br />

Jährigen viel zu niedrig war. Er<br />

überlebte, blieb aber geschwächt.<br />

Sechs Wochen später<br />

starb er.<br />

Seine Kinder hatten den Verdacht,<br />

dem Vater, der kein Diabetiker<br />

war, sei Insulin verabreicht<br />

worden. Anfang Juni<br />

2017 zeigte die Tochter des 91-<br />

Jährigen den Haushaltshelfer<br />

bei der Polizei an. „Wir wollten<br />

andere vor diesem Mann schützen“,<br />

sagte sie dem „Spiegel“.<br />

Doch offenbar geschah nichts,<br />

Grzegorz W. nahm weitere Betreuerjobs<br />

in ganz Deutschland<br />

an. Sechs Pflegebedürftige, so<br />

wird ihm zur Last gelegt, soll er<br />

durch eine Überdosis Insulin<br />

getötet haben, sechs weitere<br />

überlebten knapp.<br />

Drei Wochen nach der Anzeige<br />

der Familie in Mühlheim in<br />

NRW alarmierten Klinik-Ärzte<br />

im bayrischen Landkreis Weilheim-Schongau<br />

die Staatsanwaltschaft<br />

in München, nachdem<br />

ein 82-Jähriger in lebensbedrohlichem<br />

Zustand bei ihnen<br />

eingeliefert worden war.<br />

Sie hatten den Verdacht, dass<br />

ihm in Tötungsabsicht Insulin<br />

verabreicht worden war. Als<br />

Verdächtiger wurde der Haushaltspfleger<br />

ausgemacht: Grzegorz<br />

W.<br />

Eine Staatsanwältin in Duisburg,<br />

so berichtet der „Spiegel“<br />

weiter, erhielt die Verantwortung<br />

für beide Fälle. Wo sich<br />

Grzegorz W. zu dieser Zeit aufhielt,<br />

war unbekannt, ein dringender<br />

Tatverdacht wurde<br />

nicht erkannt, kein Haftbefehl<br />

erlassen: Das Verfahren wurde<br />

im Dezember 2017 eingestellt.<br />

Erst mit dem Tod eines 87-<br />

Jährigen am 12. Februar 2018<br />

im Münchner Vorort Ottobrunn<br />

hatte die Serie des Polen<br />

ein Ende. Grzegorz W. hatte<br />

den Rettungsdienst gerufen,<br />

sein Patient liege tot im Bett.<br />

Der Notarzt schöpfte Verdacht,<br />

informierte die Polizei. Man<br />

fand Geld und die EC-Karten<br />

des Senioren bei dem Haushaltshelfer.<br />

Er gestand, dem 87-<br />

Jährigen Insulin gespritzt zu<br />

haben. Seitdem sitzt Grzegorz<br />

W. in Haft. Die Behörden haben<br />

inzwischen 68 Orte in Deutschland<br />

ausgemacht, an denen er<br />

tätig war.<br />

Jackpot geknackt<br />

63 248942 Euro und 30 Cent<br />

Koblenz – Ein Glückspilz<br />

aus der Pfalz hat den Eurojackpot<br />

geknackt und exakt<br />

63 248 942 Euro und 30<br />

Cent. Euro gewonnen. Mit<br />

diesem bislang höchsten Gewinn<br />

in der Geschichte von<br />

Lotto Rheinland-Pfalz löst<br />

der frischgebackene Multimillionär<br />

den bisherigen<br />

Spitzenreiter ab, der im Mai<br />

2017 rund 50,3 Millionen im<br />

Eurojackpot gewonnen hatte.<br />

Für den Rekordgewinn<br />

hatte der Südpfälzer lediglich<br />

16,25 Euro eingesetzt.<br />

Bei dem im finnischen Helsinki<br />

ausgespielten Eurojackpot<br />

wurden am Freitagabend<br />

die Gewinnzahlen 5-<br />

8-21-24-26 sowie die beiden<br />

Eurozahlen 4und 5gezogen.<br />

höher. Der Pariser Designer<br />

André Courrèges behauptete,<br />

dass er ihn als erster erfand;<br />

doch Quant gilt weithin als<br />

Mutter des Minirocks.<br />

Sie benannte das rebellische<br />

und sexy Stückchen Stoff nach<br />

ihrem Lieblingsauto. Ihr Logo<br />

einer stilisierten Blüte standfür<br />

die Befreiung der Frau, die Pille,<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

und Spaß. „Sie feierten die Jugend,<br />

das Leben und die enormen<br />

Möglichkeiten“, sagte Mary<br />

Quant der „Vogue“ über ihre<br />

ikonischen Kleidungsstücke.<br />

„Sie hatten eine Art ,Schau mich<br />

an!’-Qualität. Sie sagten: ,Das<br />

Leben ist großartig’.“<br />

Selbst der Schlabber-Look<br />

der 70er mit langen fließenden<br />

Maxi-Röcken konnte dem Minirock<br />

nichts anhaben. Punk-<br />

Gören und vor allem Blondie-<br />

Sängerin Debbie Harry hauchten<br />

ihm mit schwarzem Leder<br />

neues Leben ein. Waren die<br />

60er Jahre noch androgyn, bekam<br />

der Minirock in den 80ern<br />

mehr Kurven für die anspruchsvolle<br />

Karrierefrau. Ende<br />

der 90er Jahre entstaubte<br />

ihn die Serie „Sex and the City“<br />

mit dem Mikro-Mini endgültig<br />

als Fashion-Statement. Seither<br />

feiert ihn die Modewelt fast in<br />

jeder Saison wieder.<br />

Kalispell – Katzen haben bekanntlich<br />

sieben Leben.<br />

Auch wenn das nur eine Redensart<br />

ist, folgende Geschichte<br />

bestätigt sie definitiv.Die<br />

quasi schon eingefrorene<br />

Katze Fluffy aus Kalispell<br />

(US-Staat Montana)<br />

wurde vonÄrzten gerettet –<br />

und das wahrscheinlich in<br />

allerletzter Sekunde. Minus<br />

25 Grad herrschten, als<br />

Fluffys Besitzer das Tier in<br />

der Nähe ihres Hauses im<br />

tiefen Schnee begraben vorgefunden<br />

hatten. Fluffy war<br />

mit Eisbrocken bedeckt,gab<br />

kein Lebenszeichen von<br />

sich. Ihre Besitzer fuhren<br />

sofortzum Tierarzt.<br />

Angefrorene Katze<br />

taut auf –und lebt<br />

Bei minus 25 Grad<br />

fanden die Besitzer<br />

Fluffy mit Eisklumpen<br />

bedeckt im Schnee<br />

liegen. Die Tierärzte<br />

päppelten sie mit<br />

Föhn und Handtüchern<br />

wieder auf (o.).<br />

DasEis sei zwar noch nicht<br />

steinhartgefroren gewesen,<br />

jedoch habe die Körpertemperatur<br />

des Tieres unter<br />

dem gelegen, was das Thermometer<br />

der Klinik ablesen<br />

konnte. „Wir haben sofort<br />

angefangen, sie mit Föhn,<br />

Heizkissen und heißen<br />

Handtüchern aufzuwärmen“,<br />

sagte Andrea Dutter,<br />

vonder Tierklinik.„Nach einer<br />

Stunde hat sie angefangen,<br />

uns anzumosern.“<br />

Sobald Fluffy aufgetaut<br />

war, stellten die Tierärzte<br />

fest,dassdie Katzeeine Verletzung<br />

erlitten hatte, die sie<br />

daran gehindert hatte, zurück<br />

ins Haus zu laufen.<br />

Fotos: AP

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