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32 SPORT BERLINER KURIER, Sonntag, 10. Februar 2019 *<br />
Gefrierathlon „Oh Gott, ist<br />
10 tote Talente<br />
Ohnmächtige Wut<br />
nach Feuerdrama<br />
RiodeJaneiro – Nach dem<br />
Schock durch den Feuertod<br />
vonzehn Talenten im<br />
Alter von14bis 16 Jahren<br />
im Wohnquartier vonCR<br />
Flamengo (Foto)macht<br />
sich ohnmächtige Wut<br />
breit.Der brasilianische<br />
Top-Klub hatte in der Vergangenheit<br />
schon reichlich<br />
Ärger wegen fehlender<br />
Lizenzen auf seinem<br />
Trainingsgelände. Doch<br />
wasjetzt durchsickertist<br />
–unglaublich. Im Lageplan<br />
ist an der Stelle der Wohncontainer<br />
nur ein Parkplatz<br />
eingezeichnet.Eine<br />
Baugenehmigung fehlt<br />
völlig, die Klimaanlagen,<br />
deren Kurzschluss das<br />
Feuer auslösten, hatder<br />
Verein selbst eingebaut.<br />
Zehn Jungs, die nur Fußballspielen<br />
wollten, mussten<br />
sterben (einer<br />
schwebt noch in Lebensgefahr),<br />
weil der Verein<br />
aus Gier nach dem großen<br />
Geld an den Kleinsten und<br />
Schwächsten sparte. Laut<br />
der Stadtregierung wird<br />
nun „ein Prozess, der die<br />
Verantwortbarkeiten ermittelt“,<br />
in Gang gesetzt.<br />
Foto: AP<br />
überhaupt noch alles dran?“<br />
Minus 20 Grad beim Biathlon-Weltcup in Kanada: Daskann garnicht gesund sein<br />
Sieht aus wie Fasching, ist aber Kälteschutz: v. l. LauraDahlmeier<br />
ist dick eingepackt,Denise Herrmann und Franziska Hildebrandt<br />
haben empfindliche Gesichtspartien abgeklebt,Startläuferin<br />
Vanessa Hinz hat sich schon „abgeschminkt“.<br />
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Der vonhier<br />
Canmore –Ist das noch fairer<br />
Wettkampfsport oder nur<br />
noch gnadenloses Durchziehen<br />
von Veranstaltungen?<br />
Die Biathleten erleben in Canmore/Kanada<br />
einen Weltcup<br />
der absoluten Extreme. Temperaturen<br />
weit unter der<br />
Grenze des normalmenschlich<br />
halbwegs Ertragbaren.<br />
Fotos: dpa, AFP (2)<br />
Die Französin Anais Bescond sieht<br />
fast aus wie Micky Maus ...<br />
Teilweise sank das Thermometer<br />
bis auf minus 25 Grad! Minus<br />
20 sind die absolute Grenze, bis<br />
dahin dürfen Rennen ausgetragen<br />
werden – zumindest laut<br />
Reglement. Alles darunter gilt<br />
als gesundheitsgefährdend. Immerhin:<br />
Die Sprintrennen wurden<br />
wegen der arktischen Kälte<br />
in der Provinz Alberta von gestern<br />
auf heute verlegt. Die Temperatur<br />
soll sprunghaft steigen:<br />
von minus 27 Grad Celsius am<br />
Samstag auf vorausgesagt minus<br />
14. Mann, wird das kuschelig ...<br />
Als Vanessa Hinz (Schliersee),<br />
Franziska Hildebrandt (Clausthal-Zellerfeld),<br />
Denise Herrmann<br />
(Oberwiesenthal) und<br />
Schlussläuferin Laura Dahlmeier<br />
(Partenkirchen) –nicht in dicke<br />
Pelze gehüllt, sondern im<br />
nur mäßig gepolsterten Sportdress<br />
–amFreitagabend zu mitternächtlicher<br />
Stunde (MEZ)<br />
den ersten deutschenStaffelsieg<br />
seit über einem Jahr einfuhren,<br />
waren es minus 19 Grad.<br />
„Es ist der Wahnsinn. Ich bin<br />
ins Ziel und habe gedacht: ,Oh<br />
Gott, ist überhaupt noch alles<br />
dran?‘“, bibberte Startläuferin<br />
Vanessa Hinz entgeistert. EingemummeltinMütze<br />
und Kopftuch,<br />
den Schal übers Kinn gezogen,<br />
das Gesicht zum Schutz<br />
gegen Wind und Kälte mit<br />
... die Italienerin Nicole Gontier steht<br />
mehr auf Gelbsucht.<br />
schwarzen Tapes bepflastert gestand<br />
sie: „Ich habe ehrlich gesagt<br />
auch geweint. Ich habe ein<br />
Mädel gesehen, das hatte ein gefrorenes<br />
Ohrläppchen.“ Dahlmeier<br />
verriet ganz ehrlich: „Ich<br />
bin froh, dass wir das unbeschadet<br />
überstandenhaben.“<br />
Nächste Weltcup-Station ist in<br />
der kommenden WocheSoldier<br />
Hollow.Für die Rennen im Bundesstaat<br />
Utah sind Temperaturen<br />
um den Gefrierpunkt vorhergesagt.<br />
Echt frühlingshaft ...