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Berliner Kurier 21.04.2019

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BERLINER KURIER, Sonntag, 21. April 2019<br />

Schäuble bietet derAfD Paroli<br />

Es gibt für die Rechtspopulistenkeinen Anspruch aufeinenSitz im Bundestagspräsidium<br />

Berlin –Bundestagspräsident<br />

Wolfgang Schäuble (CDU) gibt<br />

der AfD überraschend klar<br />

Kontra: Es gebe keinen Anspruch<br />

der Partei, einen Vizepräsidenten<br />

im Parlament zu<br />

stellen, erklärte er jetzt.<br />

„Es gibt keinen Rechtsanspruch“,<br />

sagte der CDU-Politiker.<br />

Es gebe lediglich eine „Verabredung“<br />

in der Geschäftsordnung<br />

des Bundestags, dass jede<br />

Fraktion einen Kandidaten vorschlagen<br />

könne. Dann gelte: „Es<br />

wird immer nur Vizepräsident,<br />

wer in geheimer Wahl die Stimmen<br />

der Mehrheit erhält. Und<br />

wenn ein vorgeschlagener Kandidat<br />

diese Mehrheit nicht bekommt,<br />

dann ist er nicht Vizepräsident.<br />

Da ist nichts Unklares<br />

dran.“<br />

Die AfD ist bislang mit drei<br />

Bewerbern gescheitert. Nun<br />

droht die Partei, jede Woche<br />

einen Kandidaten zur Wahl zu<br />

stellen und so die Arbeit des<br />

Parlaments zu behindern.<br />

Schäuble: „Warum soll ich<br />

mich durch Drohung als frei gewählter<br />

Abgeordneter des Bundestages<br />

zu einer Entscheidung<br />

zwingen lassen?“<br />

AfD-Fraktionschef Alexander<br />

Gauland erklärte dazu auf<br />

Nachfrage: „Von Drohung kann<br />

überhaupt keine Rede sein. Es<br />

ist schlimm, dass der Bundes-<br />

Bundestagspräsident Wolfgang<br />

Schäuble (CDU).<br />

Belfast – Nach tödlichen<br />

Schüssen auf die 29-jährige<br />

Journalistin Lyra McKee nahe<br />

der nordirischen Stadt<br />

Londonderry hat die britische<br />

Polizei zwei<br />

Teenager festgenommen,<br />

meldet BBC.<br />

Die Männer sind 18<br />

und 19 Jahre alt,<br />

wie die Polizei<br />

am Samstag<br />

mitgeteilt hat.<br />

Sie werden in<br />

Belfast, der<br />

Hauptstadt<br />

des britischen<br />

Landesteils,<br />

verhört. Die Ermittler<br />

gehen<br />

von einem Terrorakt<br />

aus. Sie<br />

vermuten, dass<br />

hinter der Tat eine<br />

militante Republikanergruppe<br />

na-<br />

Foto: Michael Kappeler/dpa<br />

tagspräsident, der alle Fraktionen<br />

repräsentieren sollte, solche<br />

Äußerungen tätigt. Letztendlich<br />

wird das Bundesverfassungsgericht<br />

dies klären.“<br />

Die AfD macht unterdessen<br />

mit einer weiteren Personalie<br />

von sich reden. Laut „Spiegel“<br />

lädt die Partei in den Bundestag<br />

zu einem Seminar für Journalisten<br />

und Blogger. „Überraschungsgast“:<br />

Steve Bannon,<br />

ehemaliger enger Vertrauter<br />

von Donald Trump und Erfinder<br />

der rechtsextremen Plattform<br />

„Breitbart News“. Als<br />

möglicher Ersatz für Bannon ist<br />

der britische Brexit-Ultra Nigel<br />

Farage im Gespräch.<br />

Warum musste Lyra<br />

McKeesterben?<br />

mens Neue IRA stecken<br />

könnte.<br />

Der Tod der 29-Jährigen<br />

in der Wohnsiedlung Creggan<br />

werde als „terroristischer<br />

Vorfall“ behandelt,<br />

teilte die örtliche Polizei mit.<br />

„Ich stand neben dieser<br />

jungen Frau, als sie heute<br />

Nacht in Creggan, Derry,<br />

neben einem Land Rover der<br />

Polizei gefallen ist“, schrieb<br />

die Journalistin Leona<br />

O’Neill auf Twitter. McKee<br />

hatte am Donnerstagabend<br />

noch ein Foto auf Twitter<br />

veröffentlicht, das offenbar<br />

die Gewalt in Londonderry<br />

zeigte.<br />

Im Zuge der Brexit-Verhandlungen<br />

ist die Sorge gewachsen,<br />

dass die drohende<br />

Einführung von Grenzkontrollen<br />

die Gewaltspirale in<br />

Nordirland wieder in Gang<br />

setzen könnte.<br />

Foto: McKee Family/AP<br />

Foto: Frank Franklin/dpa<br />

Foto: Mohammed Elshaiky/dpa<br />

NACHRICHTEN<br />

Amtsenthebung gefordert<br />

Washington –Nach der Veröffentlichung<br />

des Mueller-<br />

Reports zur Russland-Affäre<br />

hat die demokratische US-<br />

Präsidentschaftsbewerberin<br />

Elizabeth Warren ein Amtsenthebungsverfahren<br />

gegen<br />

Präsident Donald Trump gefordert.<br />

Trump habe versucht,<br />

Ermittlungen zu behindern.<br />

Ukraine: Hitziges Duell<br />

Kiew –Vor der Stichwahl<br />

um das Präsidentenamt in<br />

der Ukraine haben sich die<br />

beiden Kandidaten eine hitzige<br />

Debatte im Olympiastadion<br />

in Kiew geliefert. Heute<br />

fällt die Entscheidung zwischen<br />

Amtsinhaber Petro Poroschenko<br />

und Herausforderer<br />

Wolodymyr Selenskyj.<br />

Putschist gewürdigt<br />

Washington –US-Präsident<br />

Donald Trump hat mit dem<br />

abtrünnigen libyschen General<br />

Chalifa Haftar über die<br />

Lage in dem Land beraten. In<br />

einem Telefongespräch hätten<br />

beide über „andauernde<br />

Anti-Terror-Bemühungen“<br />

und die Notwendigkeit diskutiert,<br />

„Frieden zu erreichen“.<br />

Mehr Macht für al-Sisi<br />

Kairo –Zum Aufakt der<br />

Volksabstimmung in Ägypten<br />

haben Menschenrechtler und<br />

Opposition vor mehr Machtbefugnissen<br />

für den autoritären<br />

Präsidenten Abdel Fattah<br />

al-Sisi gewarnt. 60 Millionen<br />

Ägypter sind aufgerufen, am<br />

dreitägigen Verfassungsreferendum<br />

teilzunehmen.<br />

Bahnchef optimistisch<br />

Berlin –BahnchefRichard<br />

Lutz rechnet mit Millionen<br />

zusätzlichen Fahrgästen,<br />

falls die Steuern aufFernverkehrstickets<br />

gesenkt werden.<br />

Analysen zeigten, dass<br />

so über 5Millionen zusätzliche<br />

Reisende gewonnen<br />

werden könnten,soLutzin<br />

der „Süddeutschen Zeitung“.

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