VNW-Magazin - Ausgabe 2/2019
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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„Zum Jubiläum 100 Jahre Bauhaus<br />
sollten wir nicht nur nostalgisch<br />
rückwärts schauen, sondern<br />
weit nach vorn! ...“<br />
magazin: Wie kam der Kontakt zur<br />
Firma Knauf zustande?<br />
Herrmann: Der Kontakt zu der Firma<br />
Knauf kam über unseren Architekten<br />
Karsten Stumpf zustande. Stumpf befasste<br />
sich schon seit Längerem mit der innovativen<br />
Bauweise „Stahlleichtbau“, die<br />
in Deutschland noch nahezu unbekannt<br />
ist, aber erhebliche Vorteile gegenüber<br />
den bekannten Bauweisen bietet. Neben<br />
einem sehr hohen Vorfertigungsgrad<br />
bei geringem Gewicht der Bauteile ist<br />
auch eine extrem hohe bauliche Qualität<br />
zu erzielen. Dies wirkt sich auch auf die<br />
Komfortmerkmale wie Schallschutz bei<br />
unserem Gebäude aus. Zudem sind die<br />
Bauteile in einem sehr hohen Maß recyclingfähig,<br />
was unseren Anspruch an die<br />
Nachhaltigkeit erfüllt. Die Firma Knauf<br />
setzt mit ihren neuen modularen Bausystemen<br />
auf diese Bauweise, so dass sich<br />
die Linien zwischen uns, unserem Architekten<br />
und Knauf genau bei diesem Pilotprojekt<br />
treffen mussten.<br />
magazin: BIM ist in unserer Branche noch<br />
längst nicht jedermanns Sache. Welche<br />
Erfahrungen haben Sie damit gemacht?<br />
Herrmann: Es ist richtig, dass BIM in der<br />
Baubranche in Deutschland noch keine<br />
große Rolle spielt. Viele stehen am Start,<br />
aber der Startschuss scheint noch nicht<br />
gegeben. Im Ausland ist das schon komplett<br />
anders. Für unser Gebäude HeinzEinz<br />
ist BIM auch noch nicht zur Anwendung<br />
gekommen, da es sich um eine komplette<br />
Neuentwicklung handelt. HeinzEinz ist<br />
aber der Startpunkt für BIM, da sich das<br />
dafür entwickelte Bausystem exzellent für<br />
digitale Prozesse eignet. Eine entsprechende<br />
Software, die vom Entwurf bis in eine<br />
weitgehend automatisierte Produktion<br />
greift, ist bereits in Programmierung.<br />
magazin: Ihr Projekt wird sicherlich<br />
bundes weit Beachtung finden.<br />
Was können Sie Ihren Kollegen in<br />
anderen Wohnungsunternehmen<br />
mit auf den Weg geben?<br />
Herrmann: Digitalisierung bedeutet gerade<br />
beim Bauen: Ohne mutige Vorreiter<br />
wird Deutschland auch hier den globalen<br />
Entwicklungen hinterherlaufen.<br />
Zum Jubiläum 100 Jahre Bauhaus sollten<br />
wir nicht nur nostalgisch rückwärts schauen,<br />
sondern weit nach vorn!<br />
magazin: Wichtiges Thema derzeit<br />
sind natürlich die Baukosten.<br />
Wie teuer ist „HeinzEinz“?<br />
Herrmann: Das Thema der Baukosten ist<br />
immer wieder und überall im Gespräch.<br />
Sie sind Hemmnis und auch Motor der<br />
Bauwirtschaft. Auf der Strecke bleiben<br />
kostengünstige Gebäude mit erschwinglichen<br />
Mieten. Die Gründe dafür liegen<br />
vorrangig sowohl im Bereich der zum<br />
Teil völlig überzogenen Vorschriften als<br />
auch in politischen Gründen. Was wir<br />
für HeinzEinz sagen können ist, dass wir<br />
für 8 Euro den Quadratmeter vermieten<br />
werden. Da es sich um ein Pilotprojekt<br />
handelt, können wir keine vergleichbaren<br />
Kosten nennen. Wir wissen aber, dass das<br />
System von Knauf einen deutlichen Beitrag<br />
zur Einsparung von Baukosten leisten<br />
kann – bei steigender Qualität und verkürzter<br />
Bauzeit.<br />
magazin: Vielen Dank für das Gespräch. h<br />
MICHAEL HERRMANN,<br />
Geschäftsführer der<br />
Wichmann-Gruppe